CAS Kompetenzorientiert Beurteilen

Sie möchten sich zur Beurteilungsexpertin oder zum Beurteilungsexperten im Unterricht, in der Schule oder in der Weiterbildung weiterentwickeln und Ihr Wissen und Können zu diesem Schlüsselthema erweitern? Dann ist dieser Lehrgang genau der richtige für Sie.

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Beurteilung zählt zum Kerngeschäft von Lehrpersonen. Doch Beurteilung ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Je genauer eine Beurteilung ausfällt, desto gezielter können Schülerinnen und Schüler gefördert werden, um die richtigen Laufbahnentscheide zu fällen.

Der Lehrgang richtet sich an Lehrpersonen, die an einer vertieften Beschäftigung mit dem Kernauftrag Beurteilen interessiert sind und/oder Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozesse zum Thema Beurteilung an ihrer Schule mitinitiieren und leiten möchten. Auch Weiterbildnerinnen und Weiterbildner, die ihre Expertise zu diesem Schlüsselthema erweitern und vertiefen wollen, sind angesprochen.

Sie verfügen über professionelle Beurteilungskompetenzen und haben Erfahrungen darin, den Lernstand und die Lernprozesse wahrzunehmen, zu analysieren, zu interpretieren und darauf basierend fortlaufend einzuschätzen, welches didaktische Handeln angemessen ist und wie die Schülerinnen und Schüler am wirkungsvollsten weiterlernen können.

Im Lehrgang wird von diesen praktischen Erfahrungen ausgegangen, die durch theoriegeleitete Inputs von und Diskussionen mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten sowie durch Übungen erweitert werden. Die Teilnehmenden erwerben Sicherheit, Wissen und Können zu allen relevanten Beurteilungsfragen und betrachten die Beurteilung aus übergeordneter Perspektive.

Einzelne Module besuchen

Die Module dieses Lehrgangs können auch einzeln absolviert werden. Übersteigt die Anzahl Anmeldungen die Platzzahl, haben jene Teilnehmenden Vorrang, die den ganzen Lehrgang besuchen.

Modul 1 – Formative und summative Beurteilung auf dem Prüfstand

Kompetenzen
Die Studierenden können

  • sich über die Beurteilung in einer adäquaten Berufssprache verständigen,
  • die Funktionen der Beurteilung aus einer pädagogischen und politisch-gesellschaftlichen Metaperspektive betrachten und dabei Schlüsselfragen und Brennpunkte identifizieren,
  • konstruktiv mit Grundsatzfragen und Problemstellungen umgehen und Schlüsse für ihren Unterricht daraus ziehen und
  • qualitativ hochstehende summative Beurteilungen vornehmen.

Inhalte

  • Theorie der Funktionen von Beurteilung
  • Metakognition und theoriegeleitete Reflexion der Praxistätigkeit
  • Die Kunst der lernwirksamen summativen Beurteilung

Modul 2 – Fünf formative Beurteilungsstrategien

Kompetenzen
Die Studierenden können

  • die fünf formativen Beurteilungsstrategien als Gesamtkonzept einer förderlichen Lern- und Beurteilungskultur erläutern und diskutieren
  • die fünf formativen Beurteilungsstrategien im eigenen Unterricht situationsangepasst anwenden und
  • die mit den fünf Beurteilungsstrategien gewonnen Informationen nutzen, um die Schülerinnen und Schüler (noch besser) beim Lernen zu begleiten

Inhalte

  • Modell einer kompetenzorientierten Beurteilung
  • Einbettung der Beurteilung in die Lern- und Lehrprozesse
  • Fünf formative Beurteilungsstrategien

Modul 3 – Kompetenzorientiert Beurteilen ohne Noten

Kompetenzen
Die Studierenden können

  • sich anhand von wissenschaftsgestützten Grundlagen und Beispielen aus anderen Schulen, Kantonen und Ländern ein umfassendes Bild machen von einer wirklich kompetenzorientierten Beurteilung und basierend darauf den Begriff differenziert erläutern,
  • verschiedene Beurteilungsinstrumente einsetzen, die von den Kompetenzen der Lernenden ausgehen, und ihre Erfahrungen damit reflektieren und 
  • auf der Basis von kompetenzorientierten Aufgaben eigene Instrumente entwickeln, die es ermöglichen, gehaltvolle kompetenzorientierte Rückmeldungen zum Lernen zu geben.

Inhalte    

  • Wissenschaftliche Grundlagen 
  • Kompetenzorientierte Beurteilungsinstrumente ohne Verwendung von Noten
  • Förderorientierung 
  • Aufgabenorientierung

Modul 4 – Handlungsspielräume und Instrumente

Kompetenzen
Die Studierenden können

  • kantonale Regelungen im interkantonalen Vergleich sowie Handlungsspielräume in ihrem Kanton und an ihrer Schule benennen,
  • sich kritisch mit einem breiten Fächer von verschiedenen Instrumenten, Dokumentationsmöglichkeiten und Lehrmitteln zur summativen und formativen Beurteilung auseinandersetzen und die Instrumente im Beurteilungskreislauf situieren und
  • ihre Handlungsmöglichkeiten ausweiten und bereichern, indem sie Instrumente entwickeln und erproben.

Inhalte

  • Vorgaben und Handlungsspielräume zur Beurteilung
  • Beurteilungsinstrumente
  • Dokumentationen
  • Lehrmittel
  • Künstliche Intelligenz und Beurteilung

Modul 5 – Fachdidaktische Vertiefung

Kompetenzen
Die Studierenden können

  • aufgrund der Auseinandersetzung mit dem Ansatz «Conceptual Change» ihre Beurteilungspraxis im Fachbereich erweitern und anpassen,
  • fachdidaktische Spezifika der Beurteilung erläutern und
  • ihre eigene Beurteilung anhand einer fachdidaktischen Vertiefung in mindestens einem Fachbereich weiterentwickeln. 

Inhalte

  • Conceptual Change
  • Beurteilung im Fachbereich
  • Fachdidaktische Beurteilungsinstrumente

Modul 6 – Prognostische Beurteilung – eine Weichenstellung

Kompetenzen
Die Studierenden können

  • Sich aufgrund einer vertieften Auseinandersetzung ein klares und gesamtheitliches Bild der prognostischen Beurteilung machen und formulieren, wo sie ihre Beurteilung optimieren und ergänzen wollen.
  • das Potenzial ihrer Schülerinnen und Schüler einschätzen,
  • Übergänge an ihrer Schule mit neuen Ideen gestalten und
  • ihre eigene prognostische Beurteilungspraxis anhand von Entwicklungen und Erprobungen verfeinern.

Inhalte

  • Grundlagen der prognostischen Beurteilung
  • Potenzialeinschätzungen
  • Übergänge mit ihren spezifischen Merkmalen
  • Prognostische Beurteilungsinstrumente

Modul 7 – Chancengerechte Beurteilung in sozial heterogenen Klassen

Kompetenzen
Die Studierenden können

  • Individuelle und kollektive Verzerrungseffekte wahrnehmen,
  • Qualitätskriterien und Handlungsmöglichkeiten für eine chancengerechte und diskriminierungskritische Beurteilung benennen,
  • Anhand von Übungen zusammen mit Kolleginnen und Kollegen einen verzerrungsbewussten Umgang bei Beobachtungen und Beurteilungen erlernen,
  • bei der eigenen Beurteilung Erwartungen an die Schülerinnen und Schüler anpassen und Verzerrungen vermindern und
  • eine eigene Leistungsbeurteilung chancengerecht(er) ausgestalten.

Inhalte

  • Grundlagen und empirische Ergebnisse zu individuellen und kollektiven Verzerrungseffekten
  • Eckwerte einer chancengerechten und diskriminierungskritischen Beurteilung
  • SCALA-Ansatz: Strategien zur erfolgreichen Förderung und Beurteilung von Schülerinnen und Schülern

Modul 8 – Beurteilungen kommunizieren

Kompetenzen
Die Studierenden können

  • Bedürfnisse von internen und externen Adressaten identifizieren, mit denen über Beurteilung kommuniziert wird,
  • unterscheiden, was auf der Ebene der Klasse und der Schule kommuniziert werden soll,
  • ihre Dokumentationen adressatengerecht und aussagekräftig aufarbeiten,
  • anhand eines Trainings eine förderliche und lustvolle Kommunikation gestalten und
  • ihre Beurteilungspraxis mit einer selbstbewussten und transparenten Kommunikation optimieren.

Inhalte

  • Dokumentationen für die individuelle und schulweite Kommunikation 
  • Kommunikationsstrategien  
  • Adressatenspezifische Kommunikationsmethoden und -techniken

Modul 9 – Abschlussmodul

Kompetenzen 
Die Studierenden können

  • eine für ihre berufliche Tätigkeit relevante und in die Thematik des CAS-Lehrgangs eingebettete Fragestellung identifizieren,
  • die Arbeit selbstständig verfassen/herstellen 
  • die Bearbeitung der Fragestellung reflektieren sowie diskutieren 
  • das Format der Arbeit digital erweitert gestalten und
  • ihre Abschlussarbeit einem Publikum präsentieren und in der anschliessenden Diskussion Stellung zu wissenschaftlichen und praxisrelevanten Fragen nehmen.

Inhalte

  • Rahmenbedingungen für Abschlussarbeit und Abschlussprüfung
  • Grundsätze des wissenschaftlichen Arbeitens
  • Möglichkeiten von digital erweiterten Formaten