Der Lehrplan 21 prägt die Arbeit der PHBern

Ab August 2018 wird der Lehrplan 21 an den kantonalbernischen Schulen umgesetzt.

Viel Beachtung findet das neue Modul Medien und Informatik, das im Kanton Bern während dem 5., 6., 7. und 9. Schuljahr je mit einer Jahreslektion dotiert sein wird. Sowohl in den Grundausbildungen als auch in der Weiterbildung der PHBern nimmt das Thema Medien und Informatik einen hohen Stellenwert ein.

2013 auf Lehrplan 21 umgestellt

Die Grundausbildungen stellten ihre Studiengänge bereits 2013 auf den Lehrplan 21 um. Im August 2016 traten die ersten an der PHBern nach dem Lehrplan 21 ausgebildeten Lehrpersonen in den Schuldienst ein. Auf die neuen Herausforderungen im Bereich Medien und Informatik sind sie gut vorbereitet.

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Die Informatik durchdringt mittlerweile fast alle Bereiche des heutigen Lebens. Diesem Umstand trägt der neue Lehrplan Rechnung durch die Einführung des Moduls Medien und Informatik. Gemäss Lehrplan 21 beinhaltet das Modul fächerübergreifende Aufgaben der Schule und gewährleistet für einen Kern dieser Aufgaben einen systematischen Aufbau von Kompetenzen.

Institut Vorschulstufe und Primarstufe
Um die Forderungen des Lehrplans 21 im Bereich Medien und Informatik zu erfüllen, hat das Institut Vorschulstufe und Primarstufe zwei bestehende Veranstaltungen weiterentwickelt. Die Veranstaltung "Medien und Informatik II: Moduldidaktik" wurde neu geschaffen. Sie wird von den Studierenden mit Studienschwerpunkt Mittelstufe obligatorisch im 6. Semester besucht. Im Vordergrund stehen didaktische Konzepte zur Durchführung des Moduls Medien und Informatik in der 5. und 6. Klasse. Mit der neu konzipierten Ausbildung wurde im Frühjahrssemester 2017 begonnen, so dass seit Sommer 2017 die austretenden Studierenden mit Studienschwerpunkt Mittelstufe das neue Modul Medien und Informatik unterrichten können.

Institut Sekundarstufe I
Im Bachelorstudiengang der Sekundarstufe I wird auf das Studienjahr 2017/2018 hin das neue Modul "Medien und Informatik" eingeführt. Dieses hat einen Umfang von 8 ECTS und wird von allen Studierenden absolviert. Das Modul setzt sich aus drei Veranstaltungen zusammen:

  • Medien
  • Programmieren
  • Projekt Medien und Informatik

Der Leistungsnachweis des Moduls ist auf die Bedürfnisse der Berufspraxis ausgerichtet. Im Semesterpraktikum können die Studierenden zudem ausgewählte Informatikprojekte erproben. In den Masterveranstaltungen werden dann die Erfahrungen aus dem Semesterpraktikum in Wahl- und Vertiefungsmodulen, z.B. "Lernen und Lehren mit Medien und Technologien", aufgenommen und weiterentwickelt.

Institut Sekundarstufe II
Bevor die Ausbildung am Institut Sekundarstufe II angepasst werden kann, müssen die Erfahrungswerte an der Volksschule abgewartet werden. Für das Institut Sekundarstufe II wird das geplante Angebot eines obligatorischen Informatikunterrichts auf Gymnasialstufe bedeutende Auswirkungen haben. In kurzer Zeit werden zahlreiche Lehrpersonen für den Informatikunterricht zur Verfügung stehen müssen. Die Fachdidaktikausbildung der zurzeit in Ausbildung befindlichen Informatiklehrpersonen wurde bereits auf das Grundlagenfach Informatik ausgerichtet.

   

Grosses Interesse an Weiterbildungen zum Modul Medien und Informatik

Seit Herbst 2016 bietet das Institut für Weiterbildung und Medienbildung der PHBern einwöchige Kurse für das Modul Medien und Informatik an, seit Februar 2017 gibt es auch kürzere Angebote, sogenannte Basiskurse. Auch die Weiterbildung in den anderen Lehrplan-21-Fächern läuft auf vollen Touren.

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Im Blockkurs werden drei Tage dem Umgang mit den Medien gewidmet, an zwei Tagen werden die Grundlagen der Informatik vorgestellt. Neben den Inputs durch verschiedene Referenten haben die Teilnehmenden während der Blockwoche Zeit, Lektionen zu planen oder ein Fachgebiet zu vertiefen. Zudem haben sie die Möglichkeit, Geräte, die eben erst auf den Markt gekommen sind, zu testen, so etwa eine Virtual-Reality-Brille. Auch die Risiken des Internets nehmen im Kurs einen grossen Stellenwert ein. Damit die Schülerinnen und Schüler Gefahren erkennen können, muss die Schule hier Präventionsarbeit leisten.

Neben den Blockkursen gibt es auch vier Basiskurse à drei Stunden zu den Themen:

  • Leben in der Mediengesellschaft.
  • Mit Medien präsentieren und Medienbeiträge produzieren.
  • Mit Medien kommunizieren und kooperieren.
  • Ordnung und Abläufe (Informatik).

Breites Weiterbildungsangebot auch in den übrigen Fächern
Durch die anstehende Einführung des Lehrplans 21 hat sich die Zahl der Weiterbildungsstunden an der PHBern beinahe verdoppelt. Die Angebote der PHBern unterstützen Lehrpersonen, Fachbereichs- bzw. Zyklusverantwortliche und Schulleitungen. Schulleiterinnen und Schulleiter erhalten Instrumente und Weiterbildung zu den Themen Planung und Strukturierung. Fachbereichs- und Zyklusverantwortliche können sich in freiwilligen Weiterbildungen auf ihre Tätigkeit vorbereiten. Dozierende der PHBern unterstützen Lehrpersonen in fachdidaktischen Begleitangeboten bei der Erprobung und Reflexion von kompetenzorientiertem Fachunterricht. Zudem entwickeln sie spezifische Angebote für Lehrplanteile mit grösseren Neuerungen wie z.B. im Modul Medien und Informatik oder im Fachbereich Wirtschaft, Arbeit, Haushalt.

   

Zwei Innovationspools zur Umsetzung des Lehrplans 21

Zur Umsetzung des Lehrplans 21 hat die PHBern zwei Innovationspools eingesetzt: Den Innovationspool "Kompetenzorientierung und inklusive Bildung" und den Innovationspool "Medien in der Lehre".

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Innovationspool "Kompetenzorientierung und inklusive Bildung"
Mit dem Innovationspool "Kompetenzorientierung und inklusive Bildung konkret" werden an der PHBern folgende Ziele verfolgt:

  • Durch die Verbindung verschiedener Schulstufen, ihrer Eigenheiten und ihrer Gemeinsamkeiten wird das Bewusstsein der Studierenden für das Schulsystem insgesamt und insbesondere für die Schnittstellen zwischen den Stufen weiterentwickelt.
  • Anhand konkreter Unterrichtsmodelle erleben die Studierenden Umsetzungsstrategien für kompetenzorientierten Fachunterricht und können diese insbesondere in Bezug auf aufeinander aufbauende Kompetenzstufen, stufenübergreifende bzw. überfachliche Kompetenzen des Lehrplans 21 und inklusive Bildung weiterentwickeln.
  • Durch die Zusammenarbeit zwischen Fachexpertinnen und -experten unterschiedlicher Institute werden Synergien geschaffen und den Dozierenden neue Sichtweisen und Möglichkeiten eröffnet.

Die Inhalte und Kompetenzen der Veranstaltung oder des Projekts orientieren sich explizit an den Vorgaben des Lehrplans 21. Im Fokus der Veranstaltung oder des Projekts steht die konkrete Umsetzung kompetenzorientierten Fachunterrichts und überfachlicher Kompetenzen oder inklusiver Bildung. Ein Ziel einer Veranstaltung oder eines Projekts ist die Erarbeitung konkretisierter Umsetzungsbeispiele, die präsentiert und weitervermittelt werden. Der stufen- und institutsübergreifende Ansatz der Veranstaltung wird explizit als Ressource genutzt.

Innovationspool "Medien in der Lehre"
Mit dem Innovationspool "Medien in der Lehre" wurden ganz unterschiedliche Projekte zum Lehrplan 21 initiiert und gefördert. Hier einige Beispiele:

  • Lernprozesse begleiten und Nachhaltigkeit ermöglichen (IVP)
  • Musikalischer Leistungsnachweis in digitaler Form (IVP)
  • Digitalisierung von Lehrbüchern und deren Anwendung im Unterricht (IVP)
  • Expériences de mobilité – Begleitung mit dem E-Portfolio (IVP)
  • Blended Learning im Seminar "Sinn- und Wertfragen" (IS1)
  • Umsetzung Flipped Classrooms: Erstellen von Podcasts und Videos (IS1)
  • Aufbereitung fachdidaktischer Unterrichtsmaterialien für individuelle Lernprozesse (IS1)
  • Arbeit mit Wikis in der Lehre (IS2)
  • Erarbeitung von Grundlagen und Kompetenzen zu E-Portfolios zur Dokumentation der Entwicklung der Kompetenzen der Studierenden (IS2)
  • "Einführung in die Medienpädagogik" als E-Learning-Medium für die Lehre (IHP)
  • Entwicklung eines Onlinedienstes zur erleichterten Nutzung des Modullehrplans Medien und Informatik (IWM)   

Im November 2016 wurden die Projekte ausgewertet.