Semesterpraktikum: Abschlussreise – Stress oder Entspannung?
Im Juni 2025
In meinem dritten Praktikum, dem Semesterpraktikum, hatte ich eine 9. Klasse. Dazu gehört nicht nur der Schulunterricht, sondern auch eine Abschlussreise. Da ich einen Teil des Klassenlehramts hatte, konnte ich die Reise mithilfe einer Arbeitskollegin, die auch eine Mitstudentin ist, planen.
Wir waren beide eher nervös, weil wir die ganze Verantwortung trugen und es unsere erste eigens geplante Schulreise war. Ich war extrem froh, dass ich die Planung nicht allein machen musste. Ich empfehle es, solche Reisen zu zweit zu planen. Es entlastet sehr!
Vorgaben, Vorplanung und Vorbereitung
Zu Beginn des Semesters haben wir im Klassenteam entschieden, dass wir zusammen die Abschlussreise planen werden. Damals war uns nicht wirklich klar, was das alles bedeuten würde. Im Verlauf der Wochen und Monate fokussierten wir uns auf andere Dinge. Etwa drei Monate vor der Abschlussreise begannen wir zu planen:
- Wann findet die Abschlussreise statt?
- Wie lange dauert sie? Zwei oder drei Tage?
- Wer kommt alles mit? Und wer macht die Stellvertretungen?
- Was ist das Programm?
- Wer organisiert was?
Die Klasse hat das Programm selbst aufgestellt. Die Wünsche waren sehr divers und vielfach nicht umsetzbar. Schlussendlich konnten sich die Schüler:innen einigen:
AquaParc-Besuch in Le Bouveret und Übernachtung auf einem Campingplatz.
Im Klassenteam setzten wir ein Datum und entschieden uns für zwei Tage. Die Stellvertretungen wurden intern geregelt und so entstanden keine Lücken.
Konkrete Aufgaben
Der grobe Ablauf der Abschlussreise war bald klar. Nun wurde es konkret: Was gibt es noch zu tun? Wer macht was? Wir haben verschiedene Listen erstellt und Aufgaben verteilt. Gewisse Dinge machten wir zu zweit, andere allein. Ein Teil unserer To-do-Liste war:
Das Budget bei der Schulleitung abklären. Die SBB-Tickets für die Zugfahrt reservieren, zahlen und abholen. Die Tickets für den AquaParc reservieren. Einen geeigneten Campingplatz finden und Zelte organisieren. Das Programm mitsamt Zeiten erstellen und die Schulleitung und Erziehungsberechtigten informieren. Verpflegung organisieren.
Rückblick und Take-home-Message
Rückblickend kann ich sagen: Eine Abschlussreise kann zwar stressig sein, aber die schönen Momente überwiegen ganz klar. Ich konnte vieles lernen und weiss, was ich bei einer nächsten Reise anders machen würde. Beispielsweise würde ich die Mahlzeiten früher im Programm einplanen, um unnötige Pausen zu vermeiden. Bei uns gab es vor dem Nachtessen längere Wartezeiten und die Schüler:innen waren "am Verhungern", wie sie es sagten.
Doch vieles hat gut funktioniert und genau das würde ich bei einer nächsten Reise wieder so machen: etwa die frühzeitige Reservierung der Tickets oder die rechtzeitige Kontaktaufnahme mit dem Campingplatz. Meine Take-home-Message: Eine Abschlussreise zu zweit zu organisieren, entlastet nicht nur, sondern macht auch mehr Spass. Wichtig ist, früh genug zu planen und sich von plötzlichen Planänderungen nicht stressen zu lassen.
Das zeigt sich auch bei dieser Situation: Wir wollten eigentlich mit der Fähre ein Stück fahren, doch vier Tage vor der Reise fiel sie aus. Anstatt 20 Minuten gemütlich mit der Fähre über den See zu fahren, durften wir für 45 Minuten den Bus nehmen. So oder so kamen wir ans Ziel und den Schüler:innen hat es auch so gefallen!
Semesterpraktikum – wie läuft das?
Im April 2025
Das Semesterpraktikum (SEP)
Im sechsten Semester steht das dritte Praktikum an. Wenn du in Vollzeit und regulär studierst, verbringst du das letzte Semester deines Bachelorstudiums nicht an der PHBern, sondern vollumfänglich an einer Schule.
Tipp: Alle Infos dazu findest du auf Porta, dem Studierendenportal der PHBern. Und glaub mir: Der SEP-Infoanlass lohnt sich! Er hilft, einen Überblick zu erhalten, damit du weisst, was wann ansteht und was zu tun ist.
Wie läuft es bei mir?
Im Moment bin ich mitten im SEP in Ostermundigen. Gestartet bin ich direkt nach den Sportferien im Februar und jetzt ist schon das zweite Quartal angebrochen. Wo ist bloss die Zeit hin? Doch fangen wir von vorne an:
Das Praktikum kann entweder selbst oder von der PH organisiert werden. Ich habe mich für die erste Variante entschieden – so konnte ich eine Schule wählen, die zu mir passt. Da ich das Praktikum berufsbegleitend absolviere, erhalte ich durch die Stellvertretung auch einen Lohn, im Gegensatz zum "normalen" Praktikum. Ich hatte Glück, denn zufällig ergab sich genau in diesem Semester eine Stellvertretung, die genau zu meinen Fächern passte. Nachdem ich mit der Schulleitung und der Lehrperson, die ich vertrete, Kontakt aufgenommen hatte, bekam ich das Okay von der Schule.
Auch seitens der PH musste das Praktikum bestätigt werden. Dafür gibt es Sprechstunden während des Semesters, um persönliche Fragen zu klären oder individuelle Situationen zu besprechen. Danach ging alles Schritt für Schritt: Anmeldeformular ausfüllen, einreichen – und schon erhielt ich grünes Licht für das SEP an meiner Wahlschule in Ostermundigen! Parallel dazu liefen auch die Gespräche mit der Schulleitung und den Lehrpersonen an der Schule. Und ich begann, das Semester zu planen.
Der Start ins SEP
Am Montagmorgen um 07.30 Uhr empfing ich meine erste Klasse im Bildnerischen Gestalten (BG). Ich war ein bisschen nervös. Meine erste Unterrichtseinheit im BG hatte ich bereits als Leistungsnachweis im Modul Mikroplanung BG geschrieben. So wusste ich genau, was ich machen wollte – das gab mir eine gewisse Entlastung, da dieser Teil bereits geplant war.
Tipp: Erarbeite die Unterrichtseinheiten (vor allem Mikro- und Makroplanungen) an der PH so, dass du sie später im Unterricht anwenden kannst.
Die erste Woche im Praktikum war intensiv. Nach dem Unterricht ging ich direkt nach Hause und war richtig erschöpft. Ab der zweiten Woche ging es immer besser. Ich merkte schnell, dass ich am richtigen Ort bin und dass mir der Lehrberuf Spass macht.
Ein ganzes Semester an einer Schule zu arbeiten, ist sehr sinnvoll und inspirierend. Ich lerne das Lehrkollegium und vor allem die Schüler:innen gut kennen. Mittlerweile finde ich mich in der Schule gut zurecht, kann mich einbringen und mich voll auf den Schulalltag einlassen. Gefühlt tausend Dinge habe ich bereits gelernt.
Zwischenfazit zum SEP
Ich freue mich, auch das zweite Quartal an dieser Schule zu verbringen. Jetzt gehen langsam die Vorbereitungen für den Schuljahresabschluss los: Eine Klasse plant ein Abschlusstheater, mit meiner Klasse organisiere ich eine Abschlussreise, dazu kommen das Sommerfest an der Schule und vieles mehr. In diesem Praktikum bin ich nun wirklich voll im Schulalltag angekommen – ganz anders als in den ersten beiden Praktika (Berufseignungspraktikum, kurz BEP, und Fachunterricht im Praktikumsteam, kurz FiP). Das gefällt mir besonders, denn so erhalte ich einen vertieften Eindruck in die Organisation Schule.
Fit fürs FiP, für was bitte fit?
Im Oktober 2023
Hallo zusammen!
Heute erkläre ich dir, was das "FiP" ist und was es mit der Lerngelegenheit "Fit fürs FiP" auf sich hat.
Grundsätzliches zuerst: FiP steht für Fachunterricht im Praktikumsteam und ist Teil der berufspraktischen Ausbildung. Das FiP ist das zweite Praktikum, das wir Studierenden am Institut Sekundarstufe I – kurz IS1 – absolvieren. Ich selbst bin momentan im 3. Semester und werde das FiP Mitte November dieses Jahres beginnen und kurz vor Weihnachten abschliessen.
Damit ich mich überhaupt für das Modul FiP anmelden konnte, musste ich zwei Voraussetzungen erfüllen:
- Schreibkompetenznachweis bestehen
- Modul PPE besuchen (PPE steht für persönliche und professionelle Entwicklung, in diesem Modul wird auch das Berufseignungspraktikum im ersten Studienjahr absolviert)
Beide Module habe ich im ersten Studienjahr bestanden und konnte mich darum für das FiP anmelden. Ein Unterschied zwischen den ersten beiden Praktika (BEP und FiP) besteht darin, dass es im FiP ein Basisfach (gemeinsames Studienfach einer Tandemgruppe) gibt. Bei mir ist es Bildnerisches Gestalten (BG).
Praktikumsvorbereitungsgruppe (PVG)
Vor meinem Praktikum im Herbstsemester 2023 stehen verschiedene Vorbereitungen an. Eine davon ist die Praktikumsvorbereitungsgruppe (PVG). Die PVG setzt sich durch Studierende zusammen, die dasselbe Basisfach haben. Meine PVG bestand aus meinem Tandem-Partner und drei weiteren Studierenden. In der PVG haben wir nicht nur Informationen über Formelles und Administratives erhalten, sondern uns auch vertieft mit unserem Basisfach "Bildnerisches Gestalten" auseinandergesetzt. Dabei ging es zum Beispiel um formative Beurteilungen im BG oder um die Funktion von Aufgaben. Damit sind Aufträge für die Schülerinnen und Schüler gemeint: Welche Art von Aufgaben sind sinnvoll und sinnstiftend? Was wirkt motivierend für die Klasse? Zusätzlich haben wir eine Aufgabe vorgestellt, diese analysiert und gemeinsam diskutiert.
Vorbereitungswoche
Neben der obligatorischen PVG gibt es zur Vorbereitung auch die Lerngelegenheiten "Fit fürs FiP" und "FiP konkret". Es wird empfohlen, die Lerngelegenheiten "Fit fürs FiP" in allen Fächern zu besuchen, die im Praktikum unterrichtet werden. Diese Lerngelegenheiten habe ich vier Wochen nach Semesterstart, auch "Blockwoche" oder "Vorbereitungswoche" genannt, besucht. Vereinzelt werden auch noch Lerngelegenheiten kurz vor dem Praktikumsstart angeboten.
Im "Fit fürs FiP BG" konnten meine Tandem-Gruppe und ich unsere Ideen und Pläne für den Unterricht präsentieren, die wir vorab mit unserer Praxislehrperson (PLP) abgesprochen haben. Wir erhielten Feedback und Ideen von einer Begleitperson, sodass wir unser Vorhaben weiter ausarbeiten und konkretisieren konnten. Das hat mir geholfen, mein Vorhaben zu konkretisieren und auch Fragen zu stellen:
- "Lassen sich unsere Ideen für den Unterricht überhaupt umsetzen?"
- "Was brauche ich noch, um diese zu realisieren?"
- "Denkst du, die Jugendlichen sind motiviert, dies zu tun?"
Vor dem "Fit fürs FiP RZG" (Räume, Zeiten und Gesellschaften) mussten wir, die Themen, die wir im Unterricht behandeln wollten, in eine Liste eintragen. In der Lerngelegenheit selbst erhielten wir je einen Input zu Geschichte und Geografie. Da viele Studierende ähnliche Themen im Praktikum unterrichten werden, konnten alle profitieren. Der Fokus lag dabei auf Aufgaben im RZG-Unterricht. Neben der Theorie haben wir konkrete Aufgaben analysiert und diskutiert. Nach diesem Teil gab es das Angebot von individueller Beratung und Begleitung. Wir konnten an unserer Planung arbeiten, und die Dozierenden beantworteten Fragen und halfen, wo sie konnten. Während dieser Zeit wurde mir klar, dass ich noch einige Fragen offen hatte bezüglich des Geografieunterrichts in der Praktikumsschule.
Zum Schluss
Als Fazit kann ich sagen, dass mir die Vorbereitungswoche geholfen hat, meine Unterrichtsideen zu konkretisieren und fachliche Fragen zu klären. Ich kann dir nur raten, die empfohlenen Angebote wahrzunehmen und vor allem an den Coachings teilzunehmen. Es lohnt sich!