100 Milliarden Kleidungsstücke – und 56 nachhaltige Lösungen

Mode und Nachhaltigkeit – wie soll das funktionieren? Am Nachhaltigkeitstag der Berner Hochschulen im November 2019 hat ein PHBern-Stand diese Frage thematisiert. Nun hat Elisabeth Eichelberger, Initiantin des Standes, die wichtigsten Fakten und die Ergebnisse in einer Publikation herausgegeben.
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Foto des Kleider-Standes vom Berner Nachhaltigkeitstag 2019
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Die Publikation trägt den Titel "entSORGEtragen" und besteht aus drei Hauptteilen, die von Studentinnen des Masterstudiengangs Fachdidaktik TTG-Design verfasst wurden. Die Autorinnen haben auch an der Standaktion mitgearbeitet. Die Herausgeberin Elisabeth Eichelberger ist Dozentin mit Schwerpunkt Textiles Gestalten am Institut Sekundarstufe I der PHBern, Co-Leiterin des Fachdidaktikzentrums TTG-D und des Masterstudiengangs Fachdidaktik TTG-D.

Im ersten Teil fasst Elisabeth Jahnke, mittlerweile wissenschaftliche Assistentin am Fachdidaktikzentrum TTG-Design, die wichtigsten Fakten zu Kleiderproduktion und Ressourcenverbrauch zusammen – etwa, dass die Welttextilproduktion pro Jahr 100 Milliarden Kleidungsstücke beträgt. Oder dass rund 70 % der Faserproduktion auf synthetische, also künstliche Fasern entfällt – diese wiederum sind via Waschen und Entsorgen für einen Drittel der Gewässerbelastung durch Mikroplastik verantwortlich. Ebenso wird im Beitrag aufgezeigt, wie viel Kleidungstücke eine Person in der Schweiz durchschnittlich kauft und via Sammelstellen oder Hausmüll wieder entsorgt.

Die eindrücklichen Zahlen, die zum Nachdenken anregen, wurden am Nachhaltigkeitstag der Berner Hochschulen im November 2019 an einem Stand präsentiert. Studierende und Mitarbeitende waren eingeladen, eigene Kleidungsstücke, die sie nicht mehr tragen, mitzubringen. Am Stand wurden die Kleider nach Ausmusterungsgrund kategorisiert. Zudem konnten die Besucherinnen und Besucher Vorschläge für einen nachhaltigeren Umgang mit Textilien abgeben.

390 Kleidungsstücke kamen zusammen sowie 56 Vorschläge. Nora Fluri, die mittlerweile als Dozentin an der PHBern arbeitet, stellt eine Auswertung der lokalen Kleidersammlung an und kommentiert die eingegangenen Ideen.

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Grafik über die Gründe für die Kleiderabgabe

Infografik zur Auswertung der Kleidersammlung. Nora Fluri und Elisabeth Jahnke, 2020, PHBern FDZ TTG-D 

Im letzten Teil der Publikation kommen fünf Standverantwortliche zu Wort. Stéphanie Spring, sie arbeitet am Institut für Weiterbildung und Medienbildung der PHBern, hat mit ihnen darüber gesprochen, was vom Stand in Erinnerung bleibt und welche Erlebnisse sie mitnehmen.

Erschienen ist die Publikation "entSORGEtragen" in der Schriftenreihe Studien zur Materiellen Kultur der Universität Oldenburg, wo Elisabeth Eichelberger als Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats tätig ist.

Der nächste Berner Nachhaltigkeitstag

Der nächste Nachhaltigkeitstag der Berner Hochschulen findet übrigens am 5. November 2021 in Bern statt. Mehr Informationen unter www.nachhaltigkeitstag-bern.ch