Hochschullehre meets Hochschulforschung

Tagung der Koordinationsstelle Hochschuldidaktik an der PHBern – Ein Rückblick
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Hochschullehre meets Hochschulforschung
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Über 40 interessierte Dozierende und Bildungsverantwortliche verschiedener schweizerischer Hochschulen waren am 23. Juni 2022 der Einladung zur Tagung «Assessment for Learning – Feedback zwischen Evidenz und Intuition» der PHBern gefolgt, die Dr. Doris Ittner und Rahel Banholzer (PHBern) gemeinsam mit Dr. Roman Suter (Universität Bern) organisiert hatten.

Im Zentrum der Tagung stand der mehrperspektivische Austausch zwischen Hochschuldidaktik und Hochschullehrforschung rund um das Thema «Feedback in der Hochschullehre». Ziel war es, konkrete Beispiele aus der Hochschullehrpraxis kennenzulernen und diese evidenzorientiert zu reflektieren, d.h. unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstands zu Möglichkeiten und Grenzen guter Assessment-Kultur.

Prof. Dr. Wolfgang Beywl (PH FHNW) hat die Tagung mit einer Keynote über systematisches Lernfeedback als Kernelement des «Assessment for Learning» eröffnet und seine über jahrzehntelang angewachsene Expertise mit der Hochschuldidaktik-Community geteilt. 

Im Laufe des Tages kamen die wesentlichen Gelingensbedingungen, Formate und Funktionen des Lern- und Lehrfeedbacks zur Sprache. Nach jedem Referat gab es Gelegenheit zu Reflexionsworkshops, die von den Teilnehmenden für einen angeregten Austausch genutzt wurden, um ihre eigene Assessment-Praxis aus verschiedenen Forschungs- und Praxisperspektiven zu diskutieren.

Vielfalt der Zugänge – aus Forschung und Praxis

Das Programm war abwechslungsreich. So stellten Mònica Feixas und Gabriel Flepp von der PH Zürich zunächst einen Literaturreview zu Feedback in digitalen Hochschullehrsettings vor, bevor sie Einblick in ihr Pilotprojekt zum «Reflective Companion» gewährten. Dr. Andreas Butz und Fabienne Javet von der ZHAW (School of Management and Law) illustrierten die an ihrer Hochschule neu entwickelte Evaluations-Policy anhand konkreter Bespiele aus ihrem «Methodenkoffer». 

Die Psychologiedozentin Dr. Eva Schürch (Universität Bern) zeigte, wie man auch einer grossen Gruppe Studierender durch geschickte didaktische Konzepte mit Videos und Peer-Feedback eine Lerngelegenheit anbieten kann, welche den Studierenden ein wirksames Training für ihre Gesprächsführungskompetenzen ermöglicht. Einen spannenden Einblick in die aktuellen Arbeiten im Zusammenhang mit der Entwicklung neuer Studienangebote gewährte Dr. Daniel Ingrisani (PHBern, Institut Primarstufe) mit seinem Referat über die Neukonzeption eines als «Offene Lernlandschaft» konzipierten Moduls in der Lehrpersonenausbildung an seinem Institut. Die damit einhergehenden Chancen und Herausforderungen ermöglichten einen angeregten Austausch über innovative Lernsettings.

Schliesslich präsentierte Dr. Daniela Freisler-Mühlemann (PHBern, IFE) die Ergebnisse aus ihren neuesten Forschungsprojekten zum Thema «Feedback im Mentoring zu praktischen Erfahrungen von Lehrpersonen». Sie verdeutlichte, dass Assessment- und Feedback-Situationen für alle Beteiligten als Lern- und Entwicklungsgelegenheit gestaltet werden können.

Am Ende der Tagung liess eine kleine Gruppe der Teilnehmenden den Abend noch mit einem kurzen Plausch im gut bekannten Biergarten in der Länggasse ausklingen.

Das Organisationsteam bedankt sich an dieser Stelle bei allen Beteiligten für die anregenden Beiträge, das engagierte Mitdenken und den daraus resultierenden inspirierenden Austausch zwischen Hochschulforschung und Hochschullehrpraxis.

Dr. Doris Ittner und Rahel Banholzer von der Koordinationsstelle Hochschuldidaktik, PHBern und Dr. Roman Suter vom Zentrum für Universitäre Weiterbildung der Universität Bern (ZUW), Abteilung Hochschuldidaktik und Lehrentwicklung