PHBern bildet für die Maturitätsschulen von morgen aus

Bereits heute bildet die PHBern angehende Lehrpersonen der Sekundarstufe II in den Themen des neuen Rahmenlehrplans aus. Bildungsschwerpunkte sind unter anderem Interdisziplinarität, Digitalität oder Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE).
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Der neue schweizerische Rahmenlehrplan für Maturitätsschulen ist seit 1. August 2024 in Kraft. Es geht um weit mehr als nur eine formale Anpassung: Die geänderten Vorgaben stellen die Weichen für eine zukunftsorientierte Bildung und legen den Fokus auf eine vernetzte und interdisziplinäre Ausbildung. Während die kantonalen Lehrpläne derzeit noch im Entstehen sind und erst ab 2028 gelten, hat die PHBern schon auf die kommenden Veränderungen reagiert. "Wir bereiten die künftigen Lehrpersonen der Sekundarstufe II auf die neuen Rahmenbedingungen vor, indem Themen des neuen Rahmenlehrplans bereits seit längerem in der Lehre behandelt werden", erklärt Marc Eyer, Leiter des Instituts Sekundarstufe II. Durch die Mitarbeit im Projekt "Weiterentwicklung der gymnasialen Maturität" hat die PHBern die Inhalte und Strukturen des neuen Rahmenlehrplans wesentlich mitgeprägt.

Dieser verfolgt ambitionierte Ziele: Neben der traditionellen allgemeinen Hochschulreife soll die vertiefte Gesellschaftsreife in den Vordergrund rücken. Was bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler die schulischen Bildungsinhalte expliziter in Bezug auf die gesellschaftliche Bedeutung erarbeiten. Etwa mit der Frage: "Welchen Beitrag kann ich zu einer nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft leisten?". Zu den Neuerungen gehört ausserdem eine stärkere Betonung der sogenannten transversalen Bereiche, die fächerübergreifend und themenverbindend wirken. Hierzu zählen unter anderem Interdisziplinarität, Digitalität und Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) – alles Themen, welche in der heutigen Lehrpersonenausbildung der PHBern bereits fest verankert sind.

Verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Fächern

Studierende der Sekundarstufe II werden schon jetzt nicht nur in ihren jeweiligen Fachdisziplinen geschult, sondern auch darauf vorbereitet, transversale Themen in den Unterricht zu integrieren. So kommt etwa das Thema Digitalität nicht nur in der Informatik vor, sondern auch in Fächern wie Geschichte oder Geografie. Diese Interdisziplinarität fördert eine umfassendere Bildung, welche den Anforderungen der modernen Gesellschaft entspricht. Die Studierenden können die transversalen Themen in Gefässen wie Wahlmodulen vertiefen, damit sie so Kompetenzen erlangen, die sie auf den neuen Rahmenlehrplan vorbereiten und auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind.

Ein weiterer Schwerpunkt des neuen Rahmenlehrplans ist die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Fächern. Fächerübergreifende Vernetzung soll die Qualität der gymnasialen Bildung sichern und eine bessere Vergleichbarkeit der kantonalen Maturen gewährleisten. Die PHBern geht mit gutem Beispiel voran, sodass die Studierenden in Teamteaching-Szenarien und Projektarbeiten Erfahrungen sammeln, die über den traditionellen Fachunterricht hinausgehen.

Aus- und Weiterbildungsprogramme angepasst

Ein zentrales Element des Rahmenlehrplans ist die Flexibilität der Kantone bei der Einführung neuer Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer. Diese Freiheit stellt jedoch auch eine Herausforderung dar, da es oft keine speziell ausgebildeten Lehrpersonen für neue Fächer wie Wirtschaftsethik oder Design gibt. Weil sich die PHBern der Herausforderung bewusst ist, werden die Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramme entsprechend angepasst. Ziel ist es, den Lehrpersonen die nötigen Kompetenzen zu vermitteln, um auch in innovativen und neu geschaffenen Fachbereichen unterrichten zu können.

Die PHBern ist bereits seit rund zwei Jahren aktiv daran beteiligt, Schulen in der Deutschschweiz bei der Umsetzung der neuen Bildungsziele zu unterstützen. In Workshops und durch gezielte Beratung werden Lehrpersonen und Schulleitungen auf die kommenden Veränderungen vorbereitet. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der Institution Schule, sondern auch auf der individuellen Begleitung der Lehrpersonen. Eine solch umfassende Unterstützung soll sicherstellen, dass die Neuerungen des Rahmenlehrplans erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden.