Daniela Tschumi unterrichtet seit drei Jahren eine Basisstufe Zyklus 1 in Niederwangen. Die vierfache Mutter hatte im Kanton Thurgau das damalige Seminar für Textilarbeit/Werken und Gestaltung abgeschlossen. Nach der Familienzeit und Teilzeitanstellungen stieg sie vor drei Jahren wieder in den Lehrberuf ein. Daniela Tschumi merkte, dass ihre Unterrichtspraxis etwas eingerostet war. "Ich wollte mich verbessern, Neues lernen und konkrete Ideen für meinen Unterricht entwickeln" – mit dieser Motivation startete sie den CAS Altersdurchmischt unterrichten im Zyklus 1 an der PHBern.
Reichhaltiges Architekturbüro
Während des Lehrgangs lernte Daniela Tschumi: Eine gute Didaktik für altersdurchmischtes Unterrichten ist auch für Einjahrgangsklassen ideal, da sich die Lernniveaus der Schülerinnen und Schüler auch dort stark unterscheiden können. Mit "reichhaltigen" Aufgaben wird man jedem Alter gerecht. Konkretes Beispiel aus dem CAS: Das Klassenzimmer wird zeitweilig zum Architekturbüro. Da gibt es Konstruktionsspiele wie Lego oder KAPLA. Es braucht auch Pläne, 3D-Modelle, Materiallisten. Und auch verschiedene Rollen werden im Architekturbüro verteilt. Alle Kinder können gemäss ihrem Lernstand mitmachen. "Ich habe viele neue Impulse erhalten, gerade auch im Hinblick auf differenzierte Aufgabenstellungen. Was mir geblieben ist: Unsere Dozentin sagte immer 'ufebräche statt abebräche'. Also die Aufgabe altersgerecht anreichern", so Daniela Tschumi.
Relevant für den Unterricht
Ein grosser Pluspunkt: In jedem Semester konnten die Teilnehmenden eine schriftliche Arbeit zu einem selbst gewählten Thema verfassen, das sie persönlich interessierte und im eigenen Unterricht unmittelbar relevant war. "Jede Arbeit hatte eine direkte Auswirkung auf meinen Unterricht. Ich habe Themen gewählt, die mich angesprochen haben und die ich in meiner Klasse umsetzen konnte." Daniela Tschumi führte beispielsweise ein Puppenspiel zur Förderung des sozialen Umgangs ein, das ein fester Bestandteil der Schulwoche wurde. Zudem entwickelte sie in ihrer Abschlussarbeit Methoden, um das Hörverstehen und den Wortschatz der Kinder spielerisch und nachhaltig zu fördern. Der Transfer in den Unterricht steht bevor. Stolz sagt sie: "Ich bin jetzt up to date. Besonders wichtig finde ich heute den sprachsensiblen Unterricht, konkret die Sprachförderung und den gezielten Aufbau von Wortschatz – etwas, das ich früher unterschätzt habe."
Persönliches Highlight
"Ich weiss, man hört es selten, aber die schriftlichen Arbeiten waren für mich das Schönste: Sich in ein Thema vertiefen, es ausarbeiten und direkt in den Unterricht einbinden zu können, das war sehr motivierend. Auch der Austausch mit den anderen Teilnehmenden war wertvoll. Diese Begegnungen haben viele neue Perspektiven eröffnet."
Für Lehrpersonen im Zyklus 1, der Lehrgang ist praxisnah und modular. Er startet am 7. Oktober 2025. Anmeldeschluss ist der 11. Juli 2025.