Relevanz und Übersicht

Einleitung BIZ Kanton Bern

Die BIZ Kanton Bern engagieren sich für eine informierte, offene und genderneutrale Laufbahngestaltung aller Menschen. Wir wenden uns deshalb mit unseren Überzeugungen an Eltern, Lehrpersonen und Fachleute, die mit Kindern zu tun haben: Sie sind es, die die Grundlagen dafür erschaffen.

Kinder interessieren sich sehr früh und mit einer natürlichen Neugierde für die Welt der Arbeit. Berufe und Berufsrollen sind im Leben der Kinder sehr präsent. Kinder sind gute Beobachtende und sehen viele Orte in ihrem Umfeld, an denen gearbeitet wird. Kinder erleben auch unterschiedliche Arbeitstätigkeiten in der Familie: Zum Beispiel, wenn Eltern arbeiten gehen – aber auch die Arbeit im Haushalt wird bemerkt.

Ein grosser Teil des Erwachsenenlebens wird in unserer Gesellschaft durch die Arbeit definiert. Das Bild, welches den Kindern vorgelebt und vermittelt wird, bestimmt deshalb stark den späteren Lebensentwurf des Kindes mit. Die Offenheit der Kinder gegenüber der Umwelt wird über die Zeit häufig kleiner. Geschlechter- oder Wertvorstellungen, die Berufe und Ausbildungen in «erstrebenswert» und «zu vermeiden» einteilen, verringern den Horizont der Kinder unnötig.

Berufe haben kein Geschlecht: sie stehen allen Mädchen und Jungen gleichermassen offen. Berufe verändern sich auch laufend. Was man über Berufe zu wissen glaubt, ist höchstwahrscheinlich nicht mehr aktuell. Erwachsene geben ihre eigenen Vorstellungen zur Arbeitswelt über verbale und nonverbale Signale an die Kinder weiter. Dabei besteht ein grosses Risiko, stereotype Lebensentwürfe zu vermitteln, die die Wahlmöglichkeiten der Kinder beschränken.

Jedes Kind ist für mehrere Ausbildungswege geeignet. Am Anfang des beruflichen Werdegangs steht deshalb nur der erste Schritt. Unser Bildungssystem erlaubt Richtungswechsel auch im Erwachsenenalter. Der erste Schritt ist wichtig: Das Kind soll einen Weg wählen können, der zu ihm passt und ihm Freude macht.

Um den gewählten Weg erfolgreich beschreiten zu können, sind gestärkte Lebenskompetenzen von grosser Bedeutung: Hat das Kind gelernt, sich selber zu vertrauen und selbständig Entscheide zu treffen? Ist es offen für Veränderungen und kann es mit Enttäuschungen umgehen? Geht es neugierig in die Welt hinaus? Diese Kompetenzen gilt es bereits in jungen Jahren zu stärken. Das Kind wird sie brauchen, wenn es später im Leben Entscheidungen zu seinem persönlichen Weg in der Berufs- und Ausbildungswelt treffen muss.

Vorstellungen und Vorkenntnisse

Kinder interessieren sich für ganz viele Berufe und können sich für unterschiedliche Tätigkeiten begeistern. Daher ist es wichtig, den Kindern die Vielfalt der Arbeitswelt zu zeigen. Je mehr Erlebnisse das Kind aus Arbeit und Beruf mitnehmen kann, desto vielfältiger ist sein Zugang zur Arbeitswelt.

Der Berufswahlprozess in der Oberstufe findet während der Pubertät statt. Für Jugendliche ist das eine herausfordernde Zeit: Es geht um Identitätssuche, Ablösung und das Erwachsenwerden. Körperliche Veränderungen verunsichern und stellen die Welt manchmal ziemlich auf den Kopf. Viele Jugendliche wollen in dieser Phase nicht auffallen. Daher fällt ihr Berufsentscheid häufig zugunsten eines «typischen Männer- oder Frauenberufs» aus.

Aufgrund dessen ist es vor allem im Primarschulalter wichtig und zentral, eine offene Sicht auf Berufe in allen möglichen Bereichen zu geben. Denn Berufe haben kein Geschlecht. Jeder Beruf kann heute sowohl von Mädchen wie auch von Knaben erlernt werden. Wichtig ist, dass der Beruf zu den Interessen und den Fähigkeiten Ihres Kindes passt. (Quelle: Entdeckungsreise Arbeitswelt, BIZ)

Lerngegenstand und thematische Schwerpunkte

Das IdeenSet ist in drei Teile gegliedert. Die beiden Themenschwerpunkte "Was ist Arbeit?" sowie "Welche Berufe gibt es?" widmen sich dem Erkunden, Begegnen, Kennenlernen und Ordnen von Umwelt, Arbeitstätigkeiten und Berufen. Im Themenschwerpunkt "Lebenskompetenzen" stehen unter anderem die überfachlichen Kompetenzen vom Lehrplan 21 im Zentrum.

Was ist Arbeit?

Die Lernenden setzen sich ein erstes Mal mit der Thematik "Ämtli", "Arbeit", etc. auseinander.

Welche Berufe gibt es?

Anhand der Berufe in der Familie lernen die Lernenden die Vielfalt der Berufe kennen.

Lebenskompetenzen

Wie der Begriff "Lebenskompetenz" schon impliziert, geht es hierbei um das Kennenlernen von Stärken, Fähigkeiten.

Lehrplanbezug

Lehrplanbezug

NMG.6 "Arbeit, Produktion und Konsum - Situationen erschliessen"

Die Lernenden können verschiedene Arbeitsorte in der Umgebung erkunden und über Tätigkeiten, typische Arbeitsgeräte, Arbeitskleidung berichten. (NMG.6.1.a)

Die Lernenden können Informationen zu unterschiedlichen Berufen sammeln und nach Merkmalen ordnen (z.B. Arbeitsort, Tätigkeiten, Hilfsmittel, Kleidung, Arbeitsresultate). (NMG.6.2.b)

Überfachliche Kompetenzen"

Die nachfolgende Grafik verortet die Lebenskompetenzen (gelb) in der Abbildung der Überfachlichen Kompetenzen (grün, blau, pink) gemäss Lehrplan 21.

Beurteilung

«Entwicklung beobachten und Lernen begleiten» (EBLB) ist eine webbasierte Umsetzungshilfe für das Unterrichten auf der Grundlage des Lehrplans 21. Lehrpersonen des Zyklus 1 steht EBLB zur Verfügung, um Kinder im Kompetenzerwerb und ihrem Lernprozess zu unterstützen und individuell zu begleiten. EBLB kann sowohl für geführte als auch für offene Unterrichtssequenzen dienlich sein. EBLB