Relevanz und Übersicht
Zentrales Thema im 3. Zyklus
Die Berufliche Orientierung stellt auf der Sekundarstufe I ein zentrales Thema dar: Parallel zur schulischen Vorbereitung des Übergangs in eine nachobligatorische Ausbildung erarbeiten die Jugendlichen die Voraussetzungen für die Wahl ihres zukünftigen Bildungs- und Berufszieles.
Gleichwertigkeit der Bildungswege
Der Unterricht in der Beruflichen Orientierung begleitet die Jugendlichen in ihren Schritten Richtung Anschlusslösung auf der Sekundarstufe II. Er vermittelt die Gleichwertigkeit der beruflichen und rein schulischen Bildung und die Durchlässigkeit des gesamten Bildungssystems.
Alle Lernende auf der Sekundarstufe I sollen im Bereich Berufliche Orientierung unterrichtet werden, auch Jugendliche in Schultypen mit erhöhtem Anspruch (z.B. Gymnasien). Ziel ist, dass alle Jugendlichen fähig sind, einen bewussten Entscheid für ihre Anschlusslösung auf der Sekundarstufe II zu fällen. Der Unterricht in der Beruflichen Orientierung berücksichtigt dabei die individuelle Situation der Lernenden und passt das Angebot entsprechend an.
Verbundaufgabe
Auf dem Weg zu dieser Weichenstellung sind die Jugendlichen auf Unterstützung angewiesen. Diese Unterstützung ist eine Verbundaufgabe für Eltern, Bildungsinstitutionen, Berufs- und Studienberatung sowie der Wirtschaft, wobei der Volksschule eine wichtige koordinierende Aufgabe zukommt.
Komplexer Prozess
Die Bildungs- und Berufswahl ist ein komplexer Prozess, in welchem die bestmöglich realisierbare Lösung zwischen dem individuellen Interessens- und Fähigkeitsprofil der Jugendlichen und dem Angebots- und Anforderungsprofil der Bildungs-, Berufs- und Arbeitswelt angestrebt wird. Die Wahl der Erstausbildung muss dabei als Teil einer langfristig angelegten Laufbahnplanung gesehen werden, im Bewusstsein, dass Alternativen und Wechsel möglich und wahrscheinlich sind.
Auseinandersetzung mit Normen und Prägungen
Unterricht in Beruflicher Orientierung fördert bei den Jugendlichen die Auseinandersetzung mit sich selbst, der Arbeitswelt, geschlechtsspezifischen, sozialen und kulturellen Normen und Prägungen sowie gesellschaftlichen Diskriminierungen.
Entscheid im Spannungsfeld
Trotz durchlässigem Bildungssystem ist die Wahl für eine Anschlusslösung wegweisend für den beruflichen Werdegang. Der Entscheid wird in einer Phase starker physischer und psychischer Veränderungen gefällt. Dies sowohl in der Wahrnehmung der Jugendlichen als auch derjenigen ihres sozialen Umfeldes.
Der individuelle Entscheid der Jugendlichen findet im Spannungsfeld zwischen dem einzelnen Menschen, seinem sozialen Umfeld und der Gesellschaft statt. Eine gelingende Berufliche Orientierung hilft dem jungen Menschen, eine seinen persönlichen Wünschen und Möglichkeiten bestmöglich entsprechende Bildungs- und Berufswahl zu treffen, die mit den Erwartungen und Bedürfnissen des sozialen Umfeldes und der Gesellschaft korrespondiert.
Quelle: Lehrplan 21, Bedeutung und Zielsetzung
Lerngegenstand und thematische Schwerpunkte
Die Gliederung des IdeenSet Berufswahl orientiert sich an den Schritten, welche im Berufswahl-Prozess durchlaufen werden.
Sensibilisierung
Jugendliche werden sensibilisiert und darauf vorbereitet, sich auf das Thema Berufswahl einzulassen.
Interessen & Talente
Jugendliche lernen ihre Interessen und eigenen Stärken kennen und setzen kritisch mit sich selbst auseinander.
Berufe & Ausbildungen
Jugendliche analysieren die Tätigkeitsbeschreibungen von Berufen und Ausbildungen und lernen so die Berufs- und Arbeitswelt kennen.
Stärken & Anforderungen
Jugendliche vergleichen ihre eigene Persönlichkeit und Stärken mit den Anforderungen von Berufen und Ausbildungen (die sie interessieren).
Recherche & Entscheidung
Jugendliche analysieren die Tätigkeitsbeschreibungen von Berufen und Ausbildungen und lernen so die Berufs- und Arbeitswelt kennen.
Suchen & Bewerben
Jugendliche wissen, warum sie welche Ausbildung oder welchen Beruf wählen wollen und setzen ihre Entscheidung um, suchen eine Lehrstelle oder melden sich bei einer Schule an.
Vorbereiten & Loslegen
Jugendliche bereiten sich auf die Lehre oder die Mittelschule vor, klären Brückenangebote ab und starten in die Arbeitswelt.
Verlauf und Lehrplanbezug
Organisation
Eine solide Grundlage der Beruflichen Orientierung bilden die beiden von der Lermittel- und Lehrplankommision des Kantons Bern empfohlenen Lehrmittel.
Lehrplanbezug
Den thematischen Schwerpunkte können Kompetenzen des Modullehrplans Beruflichen Orientierung zuogeordnet werden. Diese sind beim jeweiligen Themenschwerpunkt beschrieben. An folgenden Kompetenzen wird während der ganzen Zeit, dem ganzen Thema, gearbeitet.
Lehrmittel und Grundlagen

Berufswahl-Portfolio
LehrmittelDas Portfolio beinhaltet Lernendeheft, Elternheft und Ringbuch mit Kapitelregister und deckt alle Kompetenzbereiche des Moduls "berufliche Orientierung" nach LP 21 ab.

Berufswahltagebuch
LehrmittelDas Berufswahltagebuch umfasst ein Arbeitsheft, Elterninformationen und ein Praxisheft für Lehrpersonen. Es stellt die Lernenden ins Zentrum und begleitet sie durch den Berufswahlprozess. Es deckt alle Kompetenzbereiche des Moduls "Berufliche Orientierung" nach dem LP 21 ab.

MyBerufswahl
Interaktive Berufswahl-PlattformDie interaktive Berufswahl-Plattform unterstützt Lernenden sowie deren Eltern und Lehrpersonen bei den 7 Schritten zur Berufswahl.

Berufswahlkoffer
MedienpaketDer Koffer beinhaltet das offizielle Lehrmittel "Berufswahltagebuch", verschiedene Prospekte und Boxen zu Berufsfindung, Berufsbilder sowie Didaktik. Auch passende DVDs sind beigelegt.

BIZ
Berufsberatungs- und InformationszentrenDie Berufsberatungs- und Informationszentren (BIZ) vom Kanton Bern bieten an 8 Standorten Information, Beratung und Begleitung rund um Ausbildung und Laufbahngestaltung. Als kompetentes, neutrales Dienstleistungszentrum fördern sie Laufbahnentscheide, die zu Zufriedenheit und Erfolg führen.