IdeenSet Musikinstrumente
Relevanz und Übersicht
Das Musizieren mit Instrumenten kann die Entwicklung des Menschen positiv beeinflussen, denn Musik fördert Gemeinschaft, Teamgeist, Disziplin und strukturiertes Denken. Musik ist zudem kulturübergreifend und völkerverbindend.
Das Kennenlernen, das Produzieren und der Einsatz von Instrumenten im Musikunterricht sind deshalb von grosser Bedeutung. In der Regel stehen in einem Musikzimmer verschiedene Instrumente zur Verfügung. Einige Lernende spielen selbst ein Instrument oder kennen Musikinstrumente aus ihrer kulturellen Herkunft. Im IdeenSet werden Unterrichtsmaterialien vorgestellt, die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Themas Musikinstrumente im Unterricht unterstützen.
Lehrplanbezug
Musik (MU)
Die Lernenden können sich als Musizierende wahrnehmen und sich mit Instrumenten sowie Körperperkussion in ein Ensemble einfügen. (MU.4.A.1)
Die Lernenden können Instrumente, Klangquellen und elektronische Medien erkunden, damit experimentieren, improvisieren und nach Vorlagen spielen. (MU.4.B.1)
Die Lernenden kennen unterschiedliche Musikinstrumente und können verschiedene Arten der Klangerzeugung unterscheiden und deren Gesetzmässigkeiten erkennen. (MU.4.C.1)
Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG)
Die Lernenden können akustische Phänomene vergleichen und untersuchen. (NMG 4.2)
Medien und Informatik (MI)
Die Lernenden können Gedanken, Meinungen, Erfahrungen und Wissen in Medienbeiträge umsetzen und unter Einbezug der Gesetze, Regeln und Wertesysteme auch veröffentlichen. (MI.1.3)
Technisches Gestalten (TTG)
Die Lernenden können gestalterische und technische Produkte planen und herstellen. (TTG.2.A.3)
Überfachliche Kompetenzen
Neben den fachlichen Kompetenzen fördert Musikalisches Lernen auch überfachliche Kompetenzen. Besondere Bedeutung erhalten im Musikunterricht:
Kooperationsfähigkeit und Umgang mit Vielfalt: Beim gemeinsamen Musizieren spielt die Fähigkeit, sich an der Zusammenarbeit mit anderen aktiv und kooperativ zu beteiligen, eine zentrale Rolle. Die Lernenden lernen Verschiedenheit zu akzeptieren, erfahren Vielfalt als Bereicherung und üben sich darin, Entscheide der Gruppe mitzutragen. Dies geschieht nicht nur in der Begegnung mit anderen Musikkulturen, sondern schliesst auch verschiedenste musikalische Präferenzen innerhalb der Schulklasse mit ein.
Selbstreflexion und Eigenständigkeit: Die Lernenden können eigene Gefühle wahrnehmen und diese musikalisch angemessen ausdrücken. Sie können mit musikalischen Herausforderungen konstruktiv umgehen sowie einen eigenen Standpunkt einnehmen.
Vorstellungen und Vorkenntnisse
Lernende, welche bereits hobbymässig ein Instrument spielen, können Klassenverbände musikalisch begleiten. Aber auch Lernende, die zuhause kein Instrument spielen, sollen die Möglichkeit erhalten, Musikinstrumente kennen zu lernen. Sie lernen eigene Instrumente selbst zu entwickeln und darauf Rhythmen und Melodien in einfachen wie komplexen Zusammenhängen zu spielen. Durch das Zusammenspiel und durch vielfältiges, gemeinsames Erleben von Musik sammeln die Lernenden musikalische Erfahrungen. Beim gemeinsamen Musizieren spielt die Fähigkeit, sich an der Zusammenarbeit mit anderen aktiv und kooperativ zu beteiligen, eine wichtige Rolle.
Durch den Lehrplan 21 wird das Thema der Klangerzeugung mit anderen Fächern wie MI, NMG und TTG in Verbindung gebracht. Daher eignet sich das Thema Musikinstrumente sehr gut für fächer- und kompetenzübergreifenden Unterricht.
Lerngegenstand und thematische Schwerpunkte
Musikinstrumente kennen lernen:
Instrumentenfamilien, Schall, Tabulatur, Akkorde...
Musikinstrumente bauen:
Bau und Produktion, Mechanik, Klangerzeugung...
Musikinstrumente spielen:
Musizieren, Erforschen, Interpretation, Improvisation, Begleitung, Harmonie, Remix, Solo, Ausdruck...
Im Unterricht sollen alle diese Schwerpunkte ihren Platz haben. Es können sowohl praktische als auch theoretische Aspekte in der Unterrichtsstunde aufgegriffen werden. Immer wieder können zwischen den einzelnen thematischen Aspekten Verbindungen entstehen. In Lehrmittelreihen wie «Musix» oder «MusAik» wird das Thema Musikinstrumente in verschiedenen Kapiteln behandelt. Somit ist es hilfreich, diese Lehrmittel im Ganzen zu betrachten.
Organisation und Beurteilung
Methodische Ausrichtung
Das Thema Musikinstrumente kann methodisch sehr differenziert in den Unterricht eingebaut werden. Als Einführung eignet sich z. B. ein Museumsbesuch, beispielsweise im Klingenden Museum Bern. Der praktische Teil wird stets wiederkehrend in den Unterricht eingebaut. Die theoretischen Aspekte können fächerübergreifend angegangen werden. Dies kann projektmässig in einer Spezialwoche vertieft werden oder in den einzelnen Fächern blockmässig geschehen.
Verlauf
Didaktische Phase* | Aufgaben |
Explorieren |
Theoretisch
Praktisch
|
Erarbeiten |
Theoretisch
Praktisch
|
Üben und Vertiefen |
Theoretisch
Praktisch
|
Anwenden |
Theoretisch
Praktisch
|
Übertragen |
* Die didaktischen Phasen basieren auf dem Modell kompetenzfördernder Aufgabensets nach Kalcsics & Wilhelm, 2017.
Weiterführender Link zum Klingenden Museum Bern: Klingendes Museum - Museen Bern (museen-bern.ch)
Beurteilung
Für das Thema bietet sich eine vielseitige Beurteilung an. Für die Beurteilung des theoretischen Teils bieten sich ein Lernjournal, ein Memoflip oder eine Präsentation an. Da Lernende im praktischen Bereich unterschiedliche Vorkenntnisse mitbringen, können lediglich einfache Grundanforderungen summativ bewertet werden. Komplexere Aufgabenstellungen können zum Individualisieren eingesetzt werden und erfordern eine formative Beurteilung.
Quellen
Titelbild: CC0: Burst in Music, https://negativespace.co/close-up-woman-playing-guitar/ (12.11.2024)