In diesem Forschungsprojekt werden in drei verschiedenen Schulkreisen der Stadt Bern vier Schulstandorte untersucht, die aktuell als tiefgreifende Schulentwicklung Ganztagesschulen einführen und damit in unterschiedlicher Ausprägung den Schulalltag für alle Beteiligten verändern. Zum Teil wird gleichzeitig auf Basisstufen umgestellt. Das heisst, die Rahmenbedingung für das Lehren und Lernen werden zusätzlich verändert. Das Begleitforschungsprojekt knüpft an das Projekt "Erfahrung Ganztagesschule" von 2018/2019 an und analysiert nun in einer zweiten Phase diese Schulentwicklungsprojekte. Wir verstehen Schulen als Systeme, deren Schulentwicklung auf unterschiedlichen Bildungs- und Betreuungskonzepten basiert. Ziel der Studie ist es, die Geschichte der Schulen, Kontexte und Argumentationslinien zu dokumentieren. Die Untersuchung der Schulen wird mit einer vergleichenden Perspektive ergänzt, welche sich auch am gemeinsamen städtischen Kontext orientiert. Ausserdem interessiert uns, wie sich die organisatorische und praktische Umsetzung der Schulentwicklungsprojekte auf Voraussetzungen für den Unterricht, das Unterrichten und Lernen der Schülerinnen und Schüler auswirken.
Empirische Grundlagen des Forschungsprojekts sind die Auswertung von Dokumenten, Beobachtungen sowie die Dokumentation und Analyse des pädagogischen Alltags vor Ort. In Gesprächen mit den Mitarbeitenden und Leitungspersonen werden Erwartungen und Erfahrungen diskutiert. Ausserdem wird mit geeigneten Methoden auch erhoben, welchen Einfluss diese Schulentwicklungsvorhaben und ihre Veränderungen auf das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler im Alltag haben.
Insgesamt will das Forschungsprojekt also die Schulentwicklungsprojekte – die an den Schulstandorten Schwabgut, Spitalacker/Breitenrain, Bümpliz/Höhe und Breitfeld/Wankdorf im Gange sind – portraitieren, deren Veränderung über die Zeit vergleichen und Zusammenhänge der Planung und Umsetzung von Schulentwicklungsprozessen aus unterschiedlichen Perspektiven darstellen.