Kurzfassung

In der Schweiz sind Schülerinnen und Schüler, die Deutsch als Zweitsprache erwerben, auf allen Stufen schulisch weniger erfolgreich als solche mit der Erstsprache Deutsch. Dabei spielen geringere Deutschkenntnisse, insbesondere geringere Lesekompetenzen eine zentrale Rolle.

Im Projekt "Lesen in der Zweitsprache Deutsch" wird der Frage nachgegangen, worauf die Unterschiede beim Lesen zurückzuführen sind. Die Vorgängerstudie "Die Entwicklung von Wortschatz und Lesen" hat gezeigt, dass der technische Aspekt des Lesens, d.h. das Umsetzen von Buchstaben in Laute und ihr Zusammenzug, bei beiden Kindergruppen ähnlich aussieht. Auffällige Unterschiede hingegen gibt es im Bereich Wortschatz, der für das verstehende Lesen elementar ist.

In LiZD wird der Wortschatz von Schülerinnen und Schülern der zweiten, dritten und vierten Klasse detailliert unter die Lupe genommen. In einem ersten Teil wird folgenden Fragen nachgegangen: Wie viele Wörter kennen Kinder mit Deutsch als Zweitsprache im Vergleich zu Kindern mit der Erstsprache Deutsch? Wie gut kennen sie die Bedeutung einzelner Wörter? Können sie Oberbegriffe und Gegenteile nennen? Was wissen sie über die Form von Wörtern? In einem zweiten Teil wird der Fokus auf diejenigen Kinder gelegt, die trotz einer anderen Erstsprache sehr gute Leseresultate zeigen.

Die Unterschiede zwischen den Gruppen wie auch die Bedingungen, die zum Gelingen führen, sollen Grundlagen liefern, wie Kinder mit einer anderen Erstsprache als Deutsch gezielt im Bereich Wortschatz und Lesen gefördert werden können. 

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LiZD