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Textfeedback gilt in der aktuellen Schreibdidaktik als wirksame Unterstützung von Schreiblernprozessen. Im Zuge der zunehmenden Prozessorientierung, wie sie neu auch im Lehrplan 21 für den Kompetenzbereich “Schreiben” verankert ist, haben Feedback-Verfahren im Deutsch-Unterricht einen hohen Stellenwert.
Besonders sinnvoll scheint eine Auseinandersetzung mit Textfeedback-Prozessen für (angehende) Lehrpersonen, weil mit der Hinwendung zu einer Schreibprozessdidaktik Schreibarrangements grössere Bedeutung erlangen, die in den verschiedenen Phasen des Schreibprozesses Reflexionen der Schülerinnen und Schüler über das eigene und fremde Schreibhandeln ermöglichen und Überarbeitungsprozesse anregen. Lehrpersonen sind gefordert, nicht nur Schreibprodukte summativ zu beurteilen, sondern auch lernendenorientiert (bzw. formativ) Rückmeldung auf Texte im Entwurfsstadium zu geben. Auch sollen sie Peer-Feedback unter Schülerinnen und Schülern anleiten und moderieren können – z.B. wenn sie methodische Konzepte wie die Textlupe oder die Schreibkonferenz im Unterricht einsetzen. Daraus erwachsen vielfältige Herausforderungen für Lehrpersonen: Einerseits ist fachliches und methodisch-didaktisches Wissen über Schreibprozesse und -aktivitäten und andererseits Beurteilungs- und Feedback-Kompetenz gefordert. Feedback- und Schreibforschung sowie die Erfahrungen aus der Schreibdidaktik zeigen, dass “gutes” Feedback-Geben voraussetzungsreich ist.
Vor diesem Hintergrund konzentrieren sich die hier vorgestellten Projekte der PHBern auf die Auseinandersetzung von angehenden oder erfahrenen Lehrpersonen mit den Texten ihrer Mitstudierenden bzw. ihrer Schüler und Schülerinnen in Textfeedback-Prozessen. Dabei fokussieren wir vor allem auf die Sprachlichkeit der Feedback-Nachrichten – sowohl im Hinblick auf die Phänomene, auf die Feedback-Gebende mit ihren Kommentaren reagieren, als auch bezogen auf das sprachliche Handeln in den Kommentaren selbst.
 

  • Im abgeschlossenen Projekt I wurde das Peer-Textfeedback von angehenden Lehrpersonen untersucht und das “Instrumentarium für die linguistische Analyse von Textkommentaren” (InliAnTe) entwickelt.
  • Das laufende Projekt II fokussiert ebenfalls das Peer-Textfeedback angehender Lehrpersonen. Es wird untersucht, ob und wie sich die Textkommentierungen Studierender, die eine Instruktion erhalten haben, von den Kommentierungen nicht angeleiteter Studierender unterscheiden.
  • Projekt III befindet sich noch in der Antragsphase. Es soll das Textfeedback von erfahrenen Lehrpersonen auf Textentwürfe von Schülerinnen und Schüler im 2. Zyklus untersuchen.