Bildnerisches Gestalten
Bei diesen Stempeldrucken stehen Pilze im Zentrum. Die Werke verbinden Naturbeobachtungen mit künstlerischer Technik und laden dazu ein, genauer hinzusehen. Pilze sind faszinierende Formen aus der Natur, die mit Linien und Kontrasten dargestellt werden. Es sind zwei Trilogien, die eine schwarz-rot, die andere poppig-farbig. Der grosse Druck auf die Stofftasche wurde mit Textilmalfarbe gedruckt. Die Motive wurden eigenhändig geschnitzt und als analoger Hochdruck als Plakate gedruckt. Jeder Abdruck ist ein Unikat: kleine Abweichungen im Druck zeigen das Handgemachte und unterstreichen die organische Wirkung.
Diese Werke vereinen Naturbeobachtungen, handwerkliches Arbeiten und grafische Gestaltung. Im Zentrum stehen Pilze, die als stille, aber faszinierende Lebensformen des Waldbodens wahrgenommen werden. Ihre Vielfalt an Formen, Strukturen und Oberflächen bietet viele gestalterische Möglichkeiten und fordert Kreativität. Bei meinem Projekt schnitzte ich mit Linolwerkzeug in Stempelgummi verschiedene Pilzmotive, die ich dann druckte. Danach scannte ich die Drucke ein und versuchte mit zwei verschiedenen Apps digitale Plakate zu erstellen. Dabei stiess ich auf Konflikte mit mir selbst, da mir weder die Kompositionen, noch die Farbwahl gefiel. Anschliessend experimentierte ich mit Pastellfaben, bis ich entschied, nur analog zu arbeiten. So entstanden zwei eigenständigen Bildserien.
Die eine Trilogie ist auf weissem Papier in Schwarz und Rot gedruckt. Die Kombination erzeugt Spannung, Klarheit und Tiefe. Durch den reduzierten Farbklang wird der Fokus auf Komposition und Struktur gelenkt. Die Reduktion auf das Wesentliche steht im Vordergrund. Die Motive wirken beinahe plakativ, gleichzeitig bleiben sie organisch und lebendig.
Die zweite Trilogie greift eine poppige Bildsprache auf. Auf schwarzem Papier wurden leuchtende Formen aus farbigem Papier ausgeschnitten und aufgeklebt. Darauf wurden die Stempel schwarz gedruckt. Der Fokus liegt hier auf den Formen und Farben. Die gestempelten Drucke vervollständigen die analogen Plakate.
Ein weiteres Element der Arbeit ist eine bedruckte Stofftasche eines grösseren Pilzstempels. Verwendet wurde dafür Textilmalfarbe, wodurch das Motiv dauerhaft auf dem Textil fixiert ist. Hier zeigt sich mein Interesse an der Verbindung von Kunst und Alltag. Die Tasche wird zur tragbaren Leinwand, das Motiv tritt in den öffentlichen Raum.
Die Kombination aus Handarbeit, seriellem Druck und Farbvariation schafft eine künstlerische Auseinandersetzung mit einem oft übersehenen Thema. Pilze werden hier nicht nur als biologische Objekte dargestellt, sondern als grafische Formen, die in ihrer Schlichtheit und Vielfalt inspirieren. Das Projekt lädt dazu ein, genau hinzusehen und die ästhetische Kraft der kleinen Waldbewohner neu zu entdecken.