Bildnerisches Gestalten
Dieses Projekt zeigt, dass wir uns in einem endlosen Kreislauf von Haben-Wollen und Wegwerfen bewegen. Werbung verführt uns zu immer neuen Trends, denen wir kaum entkommen. Kaum steht das ersehnte Produkt zu Hause, verliert es an Reiz - un landet oft wenig später im Müll. Die Collage in Form eines QR-Codes zeigt einen Haufen von Trendprodukten, der beim Scannen eine klare Botschaft offenbart.
Wir leben in einer Zeit, in der Werbung allgegenwärtig ist – auf Bildschirmen, Plakatwänden, in sozialen Medien und im öffentlichen Raum. Sie ist nicht nur Information, sondern Verführung: verpackt in Hochglanzbilder, optimierte Farbpaletten und perfekt platzierte Schlagworte. Ziel ist es, Bedürfnisse zu wecken, wo vorher keine waren. Der nächste Trend wartet schon, bevor der letzte verschwunden ist. Dieses Projekt nimmt genau diesen Mechanismus ins Visier. Die Collage besteht aus unzähligen Ausschnitten aktueller Trendprodukte – gesammelt, geschnitten und zu einem QR-Code zusammengesetzt. Auf den ersten Blick wirkt sie wie ein bunter Teppich aus Konsumverlockungen: Schuhe, Smartphones, Kosmetik, Technik, Mode. All das, was uns täglich begegnet und unterschwellig zum Kauf drängt.
Doch der Kern der Arbeit liegt nicht in der Oberfläche, sondern in der Interaktion. Wer den QR-Code scannt, erhält eine klare Botschaft, welche das Thema auf den Punkt bringt und zeigt, was in der Welt der Werbung unsichtbar bleibt: die ökologischen und sozialen Kosten unseres Konsums.
Der QR-Code ist bewusst gewählt. Er steht für unsere Gegenwart – eine Welt, in der analog und digital verschmelzen. Wir kaufen online, vergleichen per Smartphone und lassen uns von Algorithmen beeinflussen. Der Code ist Einladung und Spiegel zugleich: Wer ihn scannt, ist Teil des Systems, das hier hinterfragt wird.
Die Arbeit nutzt die Bildsprache der Werbung, um ihre eigene Logik gegen sie zu wenden. Die Produkte sind so inszeniert, wie in Katalogen oder Onlineshops. In der Masse verlieren sie jedoch ihren Wert und werden zu austauschbaren Fragmenten – ein Sinnbild für den Überfluss, in dem wir leben.
„Der Planet bezahlt die Rechnung“ ist keine blosse Anklage, sondern eine Einladung zur Selbstreflexion. Die Collage fordert dazu auf, innezuhalten und den eigenen Konsum kritisch zu betrachten. Brauchen wir wirklich das neueste Smartphone, die nächsten Sneakers, die nächste Trendtasche? Oder sind wir längst in einem Kreislauf gefangen, der uns mehr nimmt als gibt?