Manuel Schüpbach - Solum Arbor

Technisches Gestalten

Schüpbach

Inspiriert durch klassische Holzverbindungen und exakte Handwerkskunst ist ein Möbel entstanden, welches auch moderne Reize zu befriedigen vermag. Der grosse Clou an dem Möbel? Im ganzen Stück wurde weder ein Nagel, eine Schraube noch Leim oder anderes verwendet. Solum Arbor ist also nicht nur der Titel, sondern auch das Motto. Auf Deutsch übersetzt bedeutet dies «Nur Baum», was ehrlicherweise etwas gelogen ist. Denn aus einem einzigen Baum wurde das Möbel nämlich nicht ganz hergestellt. Neben der Deckplatte aus Eiche wurde auch Fichte, Esche und ganz wenig Buche verbaut. Das Highlight sind aber die vier Beine welche alle aus einem einzelnen Esche-Stamm bestehen. Als letzte Besonderheit kann man das Möbel in wenigen Handgriffen auseinanderbauen und auch wieder aufstellen.

Solum Arbor! Was auf Lateinisch «Nur Baum» bedeutet, ist nicht nur ein schön klingender Titel für mein Projekt. Solum Arbor ist das Konzept sowie auch das Motto meines Produktes. 

Die Idee eines sideboard-ähnlichen Möbels stand eigentlich fast ab der ersten Minute. Durch Recherchen und Gespräche mit befreundeten Schreiner*innen bin auf die Thematik der «japanischen Holzverbindungen» gekommen. Der Gedanke an ein Möbel, welches rein aus Holz besteht, liess mich nicht mehr los. Nach einigen Experimenten wurde mir schnell klar, dass die japanischen Holzverbindungen, angesichts der Zeitressourcen, wohl ein paar Stufen zu hoch für mich sind. Von da an habe ich versucht, klassische Holzverbindungen so anzupassen, dass diese ohne Leim auskommen.

Im Zentrum des Möbels steht nun eine Verbindung, welche auf dem «Schwalbenschwanz» basiert. Aber auch Nute und simple Steckverbindungen sind eingebaut. Schlussendlich habe ich es geschafft, dass das Möbel tatsächlich ohne Leim, Schrauben oder andere Verbindungsarten auskommt.

Bezüglich der Holzauswahl hatte ich anfangs ganz klare Vorstellungen. Es sollte ein Zusammenspiel zwischen dunkel und hell sein. Beim Ausmisten des Maschinenraumes an meiner Schule habe ich aber dann ganz viel, etwas verstaubtes, Holz gefunden. Schnell habe ich mich dazu entschieden, den vergessenen Stücken aus der Schule neues Leben einzuhauchen. Mit viel hobeln und schleifen konnte ich am Ende fast das ganze Möbel aus den alten Holzbeständen schaffen. Lediglich die Seitenwände sowie die Deckplatte musste ich zusätzlich kaufen. 

Mein Anfangskonzept mit dunkel und hell habe ich also nicht umgesetzt. Ehrlich gesagt wirkt mein Holzkonzept auf den ersten Blick recht unüberlegt und zusammengewürfelt. Wobei das letztere tatsächlich stimmt. Neben der Deckplatte aus Eiche besteht mein Möbel nun also aus, Fichte, Esche, Buche und MDF. Aus dem dunkel-hell Konzept wurde also eine Art «Upcycling-Konzept».

Trotz des reinen Holz-Charakters kann man, sozusagen als letzte Besonderheit, das Möbel in wenigen Handgriffen auf- und auch wieder abbauen.

Material und Technik

Sideboard-Ähnliches Möbel welches vollumfänglich aus Holz und Holzverbindungen gebaut wurde.