Mikroplanung NT: So lerne ich, den NT-Unterricht spannend und sicher zu planen!
Im Juli 2024
Ab dem zweiten Semester wirst du in deinen vier Studienfächern das Modul "Mikroplanung" belegen müssen/dürfen – wie auch immer! 😉 In diesem Modul lernst du, wie du die Kompetenzformulierungen des Lehrplans 21 mit relevanten Themen und Inhalten verknüpfen kannst und diese strukturiert und zielgruppengerecht in einer Lektion präsentierst. Eine weitere Aufgabe ist es, klare Lernerwartungen zu formulieren und die Lernprozesse in verschiedene, interessante Phasen zu gliedern. So setzt du unter anderem verschiedene Sozialformen (Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit etc.), Methoden, Medien (digital, analog etc.) und Materialien ein, um den Lernprozess für die SuS abwechslungsreich zu gestalten.
-> In einfachen Worten: In der Mikroplanung lernst du, wie man eine Lektion und deren Inhalte interessant, lehrreich und situativ an die Klasse anpasst und durchführt.
Mein Zwischenstand
Ich habe im dritten Semester die Mikroplanungen in den Fachbereichen Deutsch, Sport und TTG abgeschlossen (je 2,5 ECTS). Leider war es mir aufgrund von Überschneidungen im Stundenplan nicht möglich, die Lerngelegenheit "Mikroplanung NT" zu besuchen. Deshalb absolviere ich diese in meinem aktuellen vierten Semester an der PHBern.
Was sind für mich die zentralen Punkte in der Mikroplanung NT?
Chemie in der Schule 1
Diese Lerngelegenheit, geleitet von Sonja Imhof, umfasst die drei Bereiche "Sicherheit", "Chemikalien" und "Experimente".
- Sicherheit: Hier geht es darum, sich den Gefahren und Risiken im und während des NT-Unterrichts bewusst zu werden und entsprechende Sicherheitsmassnahmen und -konzepte zu formulieren und zu erstellen. Ein Workload für die Veranstaltung war die Erstellung einer Laborvorschrift für die zukünftige 7. Klasse, welche zum ersten Mal in einem Labor ist. -> Also sehr hilfreich für meine zukünftige Arbeit!
- Chemikalien: Im Fokus steht die fachgerechte Entsorgung verschiedener Chemikalien, Lösungen usw. Glücklicherweise – so finde ich zumindest – gibt es eine ziemlich simple Tabelle, auf der ich nachvollziehen kann, wo und wie ich etwas zu entsorgen habe. Um im Alltag nicht immer auf diese Tabelle schauen zu müssen, haben alle Studierenden eine Excel-Liste mit bereits verwendeten Chemikalien erstellt, auf welcher nicht nur der Aspekt der "Sicherheit", sondern auch der Aspekt der "Entsorgung" aufgeführt ist. So kann ich, bevor ich den Versuch durchführe, nachschauen, welche Sicherheitsregeln und Massnahmen gelten und die Entsorgung bereits planen (anhand dieser Excel-Liste).
- Experimente planen: Dies ist ein notwendiger Bestandteil für den Chemieunterricht. Da viele der im Internet (auf recherchierten Seiten) aufgeführten Chemikalien eine hohe oder zu hohe Konzentration für den Schulunterricht aufweisen, lernen wir, wie wir eine verdünnte Lösung herstellen, damit die SuS den Versuch oder das Experiment unter den erwähnten Sicherheitsmassnahmen durchführen können – ohne einer akuten Gefahr ausgesetzt zu sein.
FD-NT: Mikroplanung handlungsorientierten NT-Unterrichtes (Chemie/Physik)
Diese Lerngelegenheit, unterrichtet von Urs Wagner, beschäftigt sich mit der Didaktischen Rekonstruktion. Bei einer didaktischen Rekonstruktion geht es darum, dass die fachlichen Konzepte und die Vorstellungen (Vorwissen/Vorkenntnisse etc.) der SuS zum Thema in der Planung als gleichwertig behandelt werden.
Didaktische Rekonstruktion bedeutet:
- Klärung der Denk- und Handlungsweisen der SuS
- Berücksichtigung der Konzepte und Vorstellungen der SuS
- Einbeziehung der Einstellungen und Interessen der SuS
Im Anschluss daran, setzt man sich mit den Kompetenzansprüchen des Faches auseinander, die gleich lauten wie unter 1./2./3. aufgeführt.
-> Jetzt folgt die Rekonstruktion des Lernobjekts bzw. des Lernanlasses – sprich die Kompetenzen der Lernenden werden den Kompetenzansprüchen des Faches gegenübergestellt und die LP (in diesem Fall ich) versucht, diese miteinander zu verbinden, um einen interessanten, herausfordernden und lehrreichen Unterricht zu gestalten.
Am Ende dieser Lerngelegenheit bekam ich einen Planungsauftrag (wie auch meine Mitstudierenden), um den Workload zu erfüllen. Darin ging es genau um diese didaktische Rekonstruktion und deren Übertragung auf drei NT-Lektionen. Ich konnte das Thema selbst auswählen und entschied mich für das Thema "Serie- und Parallelschaltung", da ich dies im kommenden Schuljahr am OSZ-Rapperswil unterrichten werde!
Leistungsnachweis
Im Prinzip gibt es zwei verschiedene Varianten, um den Leistungsnachweis zu erbringen. Ehrlich gesagt, ich kann mich nicht mehr erinnern, wie die eine Variante hiess… Ich habe mich jedenfalls für den praktischen Leistungsnachweis entschieden, der in zwei Teile gegliedert ist.
Vorbereitungszeit: Ich erhielt eine Stunde Vorbereitungszeit, in welcher ich eine Neutralisation einer Säure und einer Base vornehmen und dazu stöchiometrische Berechnungen anstellen musste. Ausserdem musste ich mir Gedanken über die Entsorgung und Bestellung der Chemikalien machen und mir diese notieren (hier hat mir meine Excel-Tabelle und die oben aufgeführte Grafik geholfen).
Im zweiten Teil der Vorbereitungszeit erhielt ich einen Planungsauftrag von einer anonymen Person und musste diesen kritisch hinterfragen und die didaktische Rekonstruktion möglichst deutlich machen – oder eben nicht – sowie die Lernziele und Lernphasen argumentativ darlegen.
- Prüfung: Im Anschluss an die Vorbereitungszeit wird man von den Dozierenden abgeholt und zugeteilt (50:50 Chance, ob Laborarbeit oder didaktische Rekonstruktion). So durfte ich ins Labor zu Sonja Imhof und mein Experiment/Versuch durchführen und habe diesen auch bestanden.
Ich weiss, in diesem Beitrag gab es viel zu lesen… Vielleicht erstelle ich demnächst eine Sprachnachricht oder ein Video – wer weiss!
Bis bald! :)