An der Erhebung nahmen 1267 Studierende teil, was einer Beteiligung von 45 Prozent entspricht. Hauptfazit: Drei von vier Personen erklärten, sie würden die PHBern erneut als Studienort wählen. Besonders gut beurteilten sie die Dozierenden und die übrigen Mitarbeitenden (Stichworte Beratung, Begleitung, Respekt und Wertschätzung) sowie den gegenseitigen Umgang ("soziales Miteinander"). Auch beim Infrastruktur- und Sportangebot fielen die Rückmeldungen überwiegend positiv aus.
Viele Befragte empfanden jedoch das neue Anmeldesystem als unzuverlässig und kompliziert, speziell bei der Anmeldung zu Modulen und Lerngelegenheiten. Hinzu kamen Schwierigkeiten bei der Platzvergabe. Die Leistungsnachweise wiederum erschienen oft als zu umfangreich und wenig praxisnah, und von den Unterrichtenden waren differenziertere Rückmeldungen gewünscht.
Bei der Auswertung der Rückmeldungen galt es zu beachten, dass die angehenden Lehrpersonen nach verschiedenen Studienplänen studieren. Die Mehrheit dürfte ihre Antworten auf die alten Studienpläne der beiden grössten Institute Primarstufe (IPS) und Sekundarstufe I (IS1) bezogen haben, ein kleinerer Teil auf die neuen. In diesen sind die Beanstandungen teilweise bereits korrigiert. Anhaltende Mängel hat die PHBern im Dialog mit der Vereinigung der Studierenden (VdS) vertieft analysiert, um Verbesserungen einzuleiten. Die VdS würdigt die erzielten Fortschritte. Sie betont, dass die PHBern die Rückmeldungen der Studierenden ernst nimmt und an den zentralen Themen arbeitet.
Höhere Leistung, weniger Fehler
Die Leistung des Anmeldetools BIOS ist inzwischen durch Optimierungen von Software, Infrastruktur und Strukturen deutlich höher. Im Gegenzug haben die Fehlermeldungen merklich abgenommen. Das neue, gestaffelte Anmeldeverfahren und die Warteraumlösung am IPS bewähren sich. Eine Taskforce "Performance BIOS" hat zudem kurzfristige Massnahmen umgesetzt und langfristige angestossen, die nun im Projekt "BIOS 2.0" ihre Fortsetzung finden.
Bei den Leistungsnachweisen kam es am IPS zu Fortschritten bei den Rahmenbedingungen für Prüfungen in der Orientierungsphase. Die drei Teilprüfungen sind neu zeitlich getrennt und mit standardisierten Pausen angesetzt. Sie dauern einheitlich 45 Minuten und werden überwiegend im "Paper-Pencil"-Format durchgeführt. Für Studierende mit Nachteilsausgleich sowie für jene im bilingualen Studiengang stehen zudem separate Räume zur Verfügung. Am Institut für Heilpädagogik (IHP) liegen diverse Leistungsnachweise in überarbeiteter Form vor, unter anderem mit frischen Prüfungsformaten, begleiteten Arbeitsprozessen und mehr praxisorientierten Aufgabenstellungen.
Darüber hinaus finden an allen Grundausbildungsinstituten und unter Einbezug der Studierenden Gespräche und Workshops zur Weiterentwicklung der Leistungsnachweise statt – auch mit Blick auf die Anforderungen durch Künstliche Intelligenz (KI). Parallel dazu laufen Evaluationsprozesse. Mögliche Anpassungen der Beurteilungsformen werden abgeklärt. Ziel ist es, die Arbeiten fortzuführen, bis alle angestrebten Verbesserungen erreicht sind.
Vereinbarkeit Studium/Beruf
72 Prozent der rund 3'200 Studierenden an der PHBern arbeiten bereits an Schulen. Die Befragten haben zwar den Handlungsbedarf bei der Vereinbarkeit von Studium und Berufstätigkeit und/oder privaten Betreuungspflichten tiefer taxiert als bei den Anmeldungen und den Leistungsnachweisen. Dessen ungeachtet zählt die weitere Flexibilisierung der Studiengänge zu den zentralen Anliegen der Hochschule. Mit den neuen Studienplänen von IPS und IS1 bieten sich diesbezüglich deutlich erweiterte Freiheiten. Als Beispiele erwähnt seien Online-Formate, verschiedene Studienmodelle und Mehrfachdurchführungen von Veranstaltungen.
Zur Unterstützung bei der persönlichen Planung gibt es am IPS flexiblere Anmeldemöglichkeiten bei nachgewiesenen Verpflichtungen. So haben Studenten mit Betreuungsaufgaben oder Spitzensportlerinnen die Möglichkeit, ihren Stundenplan frühzeitig einzureichen und sich vorzeitig für die gewünschten Module und Lerngelegenheiten anzumelden.
Betreffend Anwesenheit vor Ort in Bern existieren ebenfalls alternative Lösungen, etwa asynchrone Online-Formate ohne Präsenzpflicht und zusätzliche Abwesenheiten aufgrund von Aktivitäten mit Berufsfeldbezug. Zusätzliche Möglichkeiten werden laufend geprüft. Parallel dazu untersucht ein internes Forschungsprojekt die Potenziale und Herausforderungen der Flexibilisierung.
Wann das nächste Mal?
Die Umfrage soll künftig in regelmässigen Abständen stattfinden, das nächste Mal voraussichtlich 2028. Sie bildet Teil eines breitgefächerten Qualitätssicherungs- und -entwicklungssystems der PHBern, um die Zufriedenheit der Studentinnen und Studenten zu erfassen. Hierzu gehören unter anderem Lehrevaluationen und weitere Befragungen. Die Erkenntnisse daraus fliessen laufend in die Weiterentwicklung der Studienangebote ein. Aktuelle Themen werden darüber hinaus in verschiedenen Gefässen mit den Studierenden besprochen sowie Massnahmen diskutiert bzw. umgesetzt. Wichtig ist auch der Einsitz der Studierenden im Schulrat – für sie eine zusätzliche Plattform, um ihre Anliegen vorzubringen.