Didaktischer Kommentar

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Relevanz und Übersicht

Wasser ist ein faszinierendes Element, mit dem bereits Kleinkinder unter Einbezug unterschiedlicher Sinne experimentieren. Wasser hat sehr viele Bedeutungen im Alltag der Menschen, sei es als Nahrungsmittel, Transportmittel oder als Element, welches einen Naherholungsraum schafft. Aufgrund des gegenwärtigen Diskurses über Wasserknappheit oder Wasserüberschuss als Folge des Klimawandels ist das Thema präsenter denn je. 

Vorstellungen und Vorkenntnisse

Die Lernende bringen aus der Primarschule bereits einiges an Wissen zum Thema Wasser mit. Ein sehr häufig anzutreffendes Fehlkonzept ist die Vorstellung, wie Niederschlag entsteht. Lernende gehen davon aus, dass “eine Wolke Wasser aufnimmt und wenn sie zu schwer wird, das Wasser wieder ablässt” (Kinder 7. Klasse, 2019). Dieses Fehlkonzept sollte korrigiert werden. Ein weiteres Problem stellt das “Aussehen” von Wasserdampf. Wenn man beispielsweise heisses Wasser kocht, entstehen feine Wassertropfen, die wir fälschlicherweise als Dampf bezeichnen. Deshalb denken die Lernenden oft auch, dass eine Wolke aus Wasserdampf besteht. Eine Wolke besteht jedoch aus feinen Wassertröpfchen, die mit Kondensationskeimen (z.B. Russpartikel) verbunden sind. Wasserdampf ist unsichtbar. 

Lerngegenstand un thematischer Schwerpunkt

Die Lehrperson kann ihren Fokus auf hydrologische und geomorphologische Grundlagen legen und das Thema rein physisch geografisch unterrichten.  

Jedoch empfiehlt sich eine integrative Herangehensweise ans Thema, wobei der Mensch miteinbezogen wird. Dies ermöglichen beispielsweise die Themen Wassernutzung oder Wasserprivatisierung. Dabei kann bei den Lernenden auch Betroffenheit und Handlungsbedarf ausgelöst werden. Wasser ist als BNE Thema sehr geeignet für einen Perspektivenwechsel und regt die Lernenden zum vernetztet denken an. Dazu eignen sich ausserdem die Themen Wasserknappheit und Wasser und Klimawandel. 

Möchte man das Thema Wasser im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung unterrichten, sollte den Kindern das Konzept der Nachhaltigkeit bekannt sein. 

Hydrologische Grundlagen

Die Lernenden experimentieren mit den verschiedenen Aggregatzuständen von Wasser und erarbeiten sich das Wissen zum Wasserkreislauf. Zusätzlich beschäftigen sie sich mit dem Thema Hochwasser. Ein Exkurs zum Thema Renaturierung ist auch möglich.

Fluviale Prozesse und Formen

In diesem Kapitel lernen die Lernenden wie Wasser Flussläufe entstehen lässt und wie Flüsse Landschaften prägen. Dabei spielen Fachbegriffe wie Verwitterung, Erosion und Ablagerung eine zentrale Rolle.

Wassernutzung

Bei der Wassernutzung werden einerseits die Gewinnung und der Verbrauch von Trinkwasser thematisiert und anderseits der Zugang zum virtuellen Wasser mit Fallbeispielen aus Usbekistan und Spanien vermittelt.

Wasserknappheit

Dürren treten in Zeiten des Klimawandels immer häufiger auf. Am Beispiel von Las Vegas und Kalifornien wird dieses Thema vermittelt.

Nutzungskonflikte

Die Lernenden schlüpfen in die Rolle von Fischern, die in denselben Fischgründen fischen. Das Dilemma zwischen individuellem Interesse (möglichst viele Fische fangen) und Erhaltung des Fischbestandes wird konkret spürbar. Zusätzlich werden Nutzungskonflikte am Beispiel von grenzüberschreitenden Flüssen diskutiert und Lösungen dazu gesucht.

Wasserprivatisierung

Wasser, welches ein öffentliches und für alle zugängliches Gut ist, wird nun privatisiert. Was heisst das? Am Beispiel des Films „The Bottled Life“ werden Vor- und Nachteile der Wasserprivatisierung diskutiert. 

Wasser und Klimawandel

Wie verändert sich das Wasserdargebot in der Schweiz? Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf das gefrorene Wasser und die Gletscher? Diese Fragen diskutieren die Lernenden mit den vorgeschlagenen Medien.

Alle Wasserthemen

In diesem Kapitel werden themenübergreifende Unterrichtsmedien empfohlen.

Beurteilung

Aufgrund der strukturellen Rahmenbedingungen des gymnasialen Geographieunterrichts verläuft die Beurteilung nach wie vor grösstenteils über klassische Prüfungen. Zur summativen Beurteilung eignen sich von den Lernenden erarbeitete Produkte wie zum Beispiel das Lernvideo zu Wasserproblemen, welche vor allem in den Anwendungs- und Synthesephasen vorkommen. Selbstverständlich begleitet die Lehrperson ausserdem den Lernfortschritt der Lernenden stets und kann diesen somit einschätzen und unterstützen (formative Beurteilung).

Lehrplanbezug

Lehrplan 21

RZG 1.4 a,c,d,e

RZG 1.3 a

WAH 3.2 a,b

Lehrplan 17 

Geographie

Die Lernenden

  • kennen wichtige exogene Prozesse und verstehen Oberflächenformen als das Ergebnis endogener und exogener Prozesse. 

  • erfassen die ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Bedeutung von natürlichen Ressourcen.