ICF - eine internationale Klassifikation

An einer Förderplanung sind häufig verschiedene Fach- und Lehrpersonen beteiligt. Eine solche interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache.

Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch, im Schulbereich insbesondere die Version für Kinder und Jugendliche (ICF-CY). Auch die hier vorgestellte Förderplanung bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF. Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden.

Gemeinsame Sprache

Um in der Schweiz im Bereich Sonderpädagogik eine "gemeinsame Sprache" zu gewährleisten, wurden durch die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) im Rahmen des Sonderpädagogik-Konkordats die offiziellen Begriffe, im Kontext sonderpädagogischer Massnahmen beschrieben: 

Eine gemeinsame Sprache und ein einheitliches Verständnis von Behinderung sollen durch die Orientierung an der ICF erreicht werden. Die Entwicklungsbereiche der Förderplanung orientieren sich an den Lebensbereichen des Schulischen Standortgesprächs (SSG), welche wiederum auf den Lebensbereichen der ICF-CY basieren. Sie können als Ausgangspunkt für die Förderplanung herangezogen werden. 

Weitere ICF basierte Dokumente aus dem Bereich Sonderpädagogik

Bei Lernenden die dem besonderen Volkschulangebot (bVSA) angehören, wird ein Standardisiertes Abklärungsverfahren durchgeführt, um die individuelle Bedarfslage abzuklären. Um zu gewährleisten, dass auch bei diesen Lernenden der Lehrplan 21 zu Anwendung kommt, dient die Broschüre Anwendung des Lehrplans 21. Beide Dokumente beziehen sich auf die ICF. 

ICF - Das Modell

Um den individuellen Förderbedarf von Lernenden feststellen und zielführende Massnahmen abzuleiten zu können, müssen verschiedene Faktoren einbezogen werden. er individuelle Förderbedarf lässt sich meistens nicht einfach bezogen auf eine Ursache bestimmen, vielmehr ist davon auszugehen, dass der Förderbedarf aus Wechselwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert. Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einflussgrössen, die mit Körperfunktionen und -strukturen, Aktivitäten und Partizipation (Teilhabe) interagieren. Zudem spielt der Gesundheitszustand der betreffenden Person eine Rolle. 

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Förderplanung_ICF_Modell

Umsetzung

Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfältigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen einfachen und klaren Ablauf, damit Förderplanung gelingt. Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Förderplanung in vier Schritten.