Im Forschungsprojekt "Berufsleute als Lehrpersonen II: Die Bedeutung der Ausbildungs- und Berufsbiographie für die professionelle Entwicklung angehender Lehrkräfte" werden Studierende der Pädagogischen Hochschule mit unterschiedlichen beruflichen und schulischen Hintergründen von Studienbeginn bis zur Diplomierung begleitet und mehrfach per Fragebogen und Leitfadeninterviews befragt. Im Zentrum steht die Frage, inwiefern die bisherige Ausbildungs- und Berufsbiographie (frühere Ausbildungen, Zugangsweg in die Lehrerbildung, Berufserfahrungen, pädagogische Erfahrungen)  in Zusammenhang steht mit den Berufswahlmotiven, den Karrierezielen, der Beanspruchung durchs Studium, den persönlichen Ressourcen und dem Studienverlauf bzw. Studienabbruch. Die Studie schliesst an das Projekt "Berufsleute als Lehrpersonen I: Ressourcen und Berufsverläufe von Berufswechslerinnen und Berufswechslern in den Lehrberuf" an (Bauer & Hostettler, 2012), in dem Lehrkräfte mit Vorberuf mehrere Jahre nach der Diplomierung zur Bewältigung ihrer Berufsanforderungen und zum Berufsverbleib befragt wurden. Die Ergebnisse dieses ersten Projekts hatten u.a. gezeigt, dass Lehrkräfte mit Vorberuf sich durch die vielfältigen Anforderungen des Lehrberufs weniger beansprucht fühlen als Lehrpersonen im Erstberuf; dass sie eine höhere Berufszufriedenheit und höhere Selbstwirksamkeitserwartungen aufweisen sowie eher zustimmen, im Lehrberuf verbleiben zu wollen als Lehrpersonen im Erstberuf. Da dies Merkmale sind, die mit beruflicher Widerstandsfähigkeit zusammenhängen, ist von Interesse, welche Bedingungen diese Entwicklung beeinflussen. Gleichzeitig ist auch bei Studierenden ohne Vorberuf von Interesse, wie ihre pädagogischen Vorerfahrungen und ihr Ausbildungsweg mit den Berufswahlmotiven, Karrierezielen und dem Studienverlauf verknüpft sind und ob sich die beiden Studierendengruppen diesbezüglich unterscheiden. Dies soll im Folgeprojekt "Berufsleute als Lehrpersonen II: Zusammenhänge zwischen der Ausbildungs- und Berufsbiographie und der professionellen Entwicklung von angehenden Lehrkräften" längsschnittlich mittels Fragebogen und Interviews untersucht werden.

Die Studie umfasst mehrere Wellen der Datenerhebung.

Methodik

Die Studie "Berufsleute als Lehrpersonen II: Die Bedeutung der Ausbildungs- und Berufsbiographie für die professionelle Entwicklung angehender Lehrkräfte" umfasst mehrere Erhebungen per Fragebogen und per Leitfadeninterviews.

Fragebogenerhebung

Die Studierenden des Instituts für Vorschul- und Primarschulstufe der Pädagogischen Hochschule Bern werden im Rahmen ihres Studiums dreimal befragt: Zu Studienbeginn, nach einem Jahr sowie kurz vor Studienabschluss. Ziel des Fragebogens ist, Informationen über die Ausbildungs- und allfälligen Berufshintergründe der Studierenden zu gewinnen, über Berufswahlmotive, Karriereziele sowie über personelle und soziale Ressourcen wie Selbstwirksamkeitserwartungen oder soziale Unterstützung bei beruflichen Entscheidungen. Befragt werden sämtliche Studierende des Jahrgangs mit Studienstart im HS 2017/18.

Leitfadeninterviews

Mit ausgewählten Studierenden werden zusätzlich zur Fragebogenerhebung problemzentrierte Interviews durchgeführt. Bei diesen Gesprächen steht die Frage im Mittelpunkt, welche Herausforderungen im Studium sie erleben und welche Formen der Bewältigung ihnen helfen. Die Interviews finden zu zwei Zeitpunkten statt: im zweiten und im vierten Semester. Von Interesse ist u.a. die Frage, inwiefern die bisherige Ausbildungs- und Berufsbiographie zur Wahrnehmung von Herausforderungen und zur Nutzung von Ressourcen beiträgt.

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