Projekt

Was ist MEGY?

"MEGY" ist die Abkürzung für „Mit Erfolg durchs Gymnasium“. Hinter dem Namen steht eine breit angelegte Studie, die untersucht,

  • warum sich Gymnasiastinnen und Gymnasiasten in unterschiedlichem Ausmass für die Fächer Mathematik, Deutsch und Französisch engagieren,
  • wie sich ihr Engagement über die Zeit verändert und
  • welche Auswirkungen dies auf ihren Ausbildungserfolg hat.

Das Forschungsprojekt wird finanziert von der PHBern und der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern.

Detailinformationen zum Projekt

Was will MEGY genau herausfinden?

Zwei Forschungsfragen sind zentral:

  1. Unter welchen Bedingungen entwickeln Schülerinnen und Schüler ein hohes oder ein tiefes Engagement für ein Fach?
  2. Wie wirkt sich ein hohes beziehungsweise ein geringes Engagement auf die fachspezifischen Leistungen und die Zufriedenheit aus?

Verschiedene mögliche Einflussfaktoren auf das Engagement werden untersucht, wie etwa:

  • Merkmale des Unterrichts, z.B. Leistungs- und Stoffdruck, Unterrichtsqualität
  • Merkmale der Schülerinnen und Schüler, z.B. Interesse, Selbstwirksamkeit, Selbstkonzept, Ergebniserwartung, Leistungsziele

Was im Projekt MEGY besonders interessiert, sind die Wechselwirkungen zwischen den Unterrichtsmerkmalen und den Merkmalen der Schülerinnen und Schüler und wie sich diese auf das Engagement auswirken.

Das Projekt stützt sich auf bisherige Theorien und Forschungsarbeiten zum schulischen Engagement (Fredricks, Blumenfeld, & Paris, 2004; Skinner & Pitzer, 2012; Wang, Fredricks, Ye, Hofkens, & Linn, 2016), zur Laufbahnentwicklung (Lent, 2005; Singley, Lent, & Sheu, 2010)) und zum Ausbildungserfolg (Fredricks, Hofkens, Wang, Mortenson, & Scott, 2017; Wang & Degol, 2014; Sauer & Gamsjäger, 2010). Besonders am Projekt MEGY ist, dass es Engagement fachspezifisch untersucht. Dazu gibt es bisher kaum Studien.

Eine schematische Darstellung des Wirkungsmodells, das MEGY zugrunde gelegt wird.
Abbildung 1: Wirkungsmodell Engagement und Ausbildungserfolg

Fokussiert wird auch die Frage, ob mangelndes Engagement die Folge einer bewussten Kalkulations- und Kompensationsstrategie ist: Engagieren sich Schülerinnen und Schüler im einen Fach weniger, damit sie mehr Zeit für andere Fächer oder ausserschulische Aktivitäten haben? Und wie wichtig sind die Kompensationsmöglichkeiten, die es erlauben ungenügende Noten im einen Fach mit guten Noten in anderen Fächern wett zu machen?

Wer wird befragt und wie häufig?

Besonders an MEGY ist zum einen, dass es eine Längsschnitt-Studie ist. Die Schülerinnen und Schüler werden über ihre gesamte Gymnasiumslaufbahn hinweg insgesamt vier Mal befragt. Dadurch kann ihr Engagement in seiner Entwicklung beobachtet werden.

Zum anderen zeichnet MEGY sich aus durch seine Breite: Befragt wird ein Gymnasium-Jahrgang mit rund 1500 Schülerinnen und Schülern. Insgesamt beteiligen sich rund 70 Klassen aus allen öffentlichen und privaten deutschsprachigen Gymnasien des Kantons Bern an der Studie.

Abbildung 2: Design MEGY
Abbildung 2: Design MEGY

In einer Teilstudie werden auch Lehrpersonen interviewt. Diese Studie ist querschnittlich und qualitativ angelegt und fokussiert das Fach Mathematik.

Welchen Nutzen hat MEGY für die Praxis?

Wer nur wenig Lernbereitschaft zeigt, sich innerlich distanziert und Fächer „abwählt“, läuft Gefahr, die nötigen Leistungen nicht zu erreichen. Schlimmstenfalls muss das Gymnasium vorzeitig verlassen werden. Die Ergebnisse von MEGY sollen aufzeigen, welche Faktoren entscheidend sind im Hinblick auf das Engagement der Schülerinnen und Schüler. Damit wird es erleichtert, gezielte und fachspezifische Massnahmen zu ergreifen, wenn das Engagement kritisch wird.

Umgekehrt wird MEGY auch zeigen, welche Faktoren das Engagement positiv beeinflussen. Lehrpersonen können auf dieser Basis fördernde Massnahmen gestalten, damit Schülerinnen und Schüler in Mathematik, Deutsch und Französisch engagiert sind und bleiben.

Wie erhalte ich Neuigkeiten über MEGY?

Das Forschungsteam publiziert nach jeder Erhebung (d.h. 1x pro Jahr) einen Newsletter zur Studie. Um diesen zu erhalten schicken bitte eine Mail an die Co-Projektleiterin Franziska Templer.

Die bereits veröffentlichten Newsletter finden Sie unter Publikationen.