Studienbereiche Primarstufe

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Zwei Studiernde experimentieren

Fachwissenschaften und Fachdidaktiken (FWFD)

Auf der Primarstufe erfolgt das Unterrichten gegenstandsbezogen in verschiedenen Fachbereichen. Die Fachdidaktiken entwickeln und konstruieren diese Lerngegenstände und machen sie zugänglich, so dass sie erlernbar werden. Dafür wird einerseits mit den Wissensbeständen und Erkenntnisweisen aus den Bezugswissenschaften, andererseits mit den Bildungsansprüchen unserer Gesellschaft, die sich vor allem in Lehrplänen manifestieren und schliesslich mit den lernpsychologischen Grundlagen und dem Wissen über Unterrichtsqualität gearbeitet. Besonders wichtig sind aber auch die Voraussetzungen und Vorstellungen, die die Schülerinnen und Schüler bereits mitbringen. Diese sind sehr unterschiedlich, bunt und facettenreich und bilden einen der wichtigsten Faktoren für das erfolgreiche Lernen.

Lehrpersonen sind gefordert, sich umfangreiche Sach- und Fachkenntnisse zu erarbeiten und sich mit der Konzeption der Curricula in den Lehrplänen für die einzelnen Fachbereiche auseinanderzusetzen. Sie bauen sich fundierte fachdidaktische Kompetenzen im Umgang mit den unterschiedlichen Vorstellungen und Voraussetzungen der Lernenden und der Planung und Entwicklung von Unterricht auf. Das schliesst ein, dass mit den eigenen Vorstellungen und Überzeugungen zum fachspezifischen Lernen und Lehren und zu den verschiedenen Fachbereichen kritisch-reflexiv umgegangen wird.

In den FWFD-Modulen erhalten die Studierenden die Möglichkeit, an den geforderten Kompetenzen fachspezifisch zu arbeiten. Der Studienbereich FWFD umfasst die Fachbereiche Bewegung und Sport, Bildnerisches Gestalten (BG), Deutsch, Englisch, Französisch, Mathematik, Medien und Informatik, Musik, Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) sowie Textiles und Technisches Gestalten (TTG).

Französisch und Englisch

Französisch, im Kanton Bern Übertrittsfach, ist für beide Studienschwerpunkte (Zyklus 1 und Zyklus 2) Pflichtfach. Ein Zertifikat DELF B2 oder DALF muss vor der Anmeldung zum Modul «Französisch 2» eingereicht werden. Dieses darf bei Studienbeginn nicht älter als drei Jahre sein.

Weitere Informationen zum Französisch finden Sie hier

Englisch kann im Studienschwerpunkt Zyklus 2 als Wahlpflichtfach belegt werden. Studierende mit Studienschwerpunkt Zyklus 1 und Studierende mit Studienschwerpunkt Zyklus 2, die Englisch nicht als Wahlpflichtfach gewählt haben, können im Fach Englisch ein Erweiterungsdiplom erlangen. Eine Sprachkompetenz mindestens auf Niveau B2.2 (B2+) ist Voraussetzung für den Besuch des Moduls «Englisch 2». Das Zertifikat muss vor der Anmeldung zum Modul «Englisch 2» eingereicht werden. Dieses darf bei Studienbeginn nicht älter als drei Jahre sein.

Weitere Informationen zum Englisch finden Sie hier

Instrumental- und Gesangsunterricht

Informationen zum Instrumental- und Gesangsunterricht finden Sie hier

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Bibliothek

Erziehungs- und Sozialwissenschaften (ESW)

Der Studienbereich «Erziehungs- und Sozialwissenschaften» (ESW) beschäftigt sich mit zentralen Erkenntnissen zur Arbeit von Lehrpersonen. Die Begleitung von Schülerinnen und Schülern in ihren individuellen Bildungsprozessen und das Unterrichtshandeln sind komplexe Aufgaben. Auch die Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen und bildungspolitischen Einbettung von Lernen, Schule und Bildung sowie der eigenen Positionierung dazu ist anspruchsvoll. Hierzu bietet der ESW-Bereich verschiedene Zugänge sowie praxis- und forschungsbasierte Erkenntnisse.

Wichtige Wissensbereiche sind die sozial-emotionale und kognitive Entwicklung der Heranwachsenden, die Gestaltung von Lernsituationen und Beziehungen im Unterricht sowie der Umgang mit Differenz und Heterogenität. Die Zusammenarbeit im Klassenteam, mit Speziallehrpersonen und Fachstellen, im Kollegium und mit den Erziehungsberechtigten ist ebenfalls ein wichtiger Faktor in der Arbeit von Lehrpersonen. Ziel der erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Module ist es, mit den Studierenden Handlungskompetenzen, theorie- und forschungsorientiertes Wissen sowie kritisch-reflexive Fähigkeiten zu erarbeiten, die der Komplexität von Unterricht und Schule gerecht werden. Im Hintergrund dieser Angebote stehen wissenschaftliche Disziplinen, d.h. erziehungswissenschaftliche Teildisziplinen (wie Allgemeine Didaktik, Pädagogische Psychologie, Entwicklungspsychologie, Historische Pädagogik) und Sozialwissenschaften (Soziologie, Sozialanthropologie und -psychologie).

Der Studienbereich ESW umfasst die Module «Lernen verstehen, gestalten und begleiten», «Bildung und Erziehung», «Bildung und Gesellschaft 1 und 2», «Bildung und Schule» sowie «Integrative Förderung».

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Kinder rennen

Berufspraxis und Professionalisierung (BPP)

Die persönliche und professionelle Weiterentwicklung ist ein zentrales Element des Studiengangs Primarstufe. Der Studienbereich «Berufspraxis und Professionalisierung» (BPP) bietet in den Modulen ein vielseitiges, aufeinander bezogenes Angebot von Praktikumssettings, Begleitformaten und thematischen Impulsen sowie Vertiefungsmöglichkeiten. Diese bieten den Studierenden Grundlagen, Gelegenheitsstrukturen, Anregung und Unterstützung für ihre berufsbiografische Entwicklung, für die Abbildung und Reflexion ihrer Kompetenzentwicklung sowie die Herausbildung ihres professionellen Habitus und somit für ihre Professionalisierung.

Der Studienbereich BPP ist eng mit den beiden anderen Studienbereichen «Erziehungs- und Sozialwissenschaften» (ESW) sowie «Fachwissenschaften und Fachdidaktiken» (FWFD) verknüpft. So bilden erziehungs- und sozialwissenschaftliches, fachwissenschaftliches und fachdidaktisches Wissen und Können die Grundlage für Handlungen und Reflexionen in den Modulen und insbesondere für die Praktika des Studienbereichs BPP. Akzentuiert wird diese Verknüpfung insbesondere in der Vertiefungsphase, für FWFD-Module auch in der Profilphase: Die Begleitformate der Module BPP sind verbindlich an die Studienmodule der Studienbereiche ESW und FWFD geknüpft, indem die Studierenden in allen beteiligten Studienmodulen eines Studiensemesters mit einem verbindenden Fokus arbeiten.

Die Studierenden dokumentieren ihre Wissens- und Kompetenzentwicklung während der gesamten Studienzeit im E-Portfolio, welches ein Arbeitsinstrument darstellt, das selbstgesteuertes und eigenverantwortliches Lernen fördert und die Studierenden bei der Dokumentation und der Reflexion ihrer berufsbiografischen Entwicklung unterstützt.

Die Abbildung der Kompetenzentwicklung (KOMET) ermöglicht es den Studierenden, immer wieder eine Einschätzung zur Kompetenzentwicklung vorzunehmen und mit Dozierenden und anderen Begleitpersonen darüber in Dialog zu treten, beispielsweise in den Standortbestimmungen.

Der Studienbereich BPP umfasst die fünf Module «BPP 1-6» sowie das Modul «Berufsbiografische Entwicklung, Resilienz und Gesprächskompetenz». Jedes der fünf BPP-Module umfasst einen berufspraktischen Anteil (Praktikum) sowie unterschiedliche Begleitformate wie Begleitgruppen, Fach-, Fokus- oder Profilbegleitungen, Fallwerkstätten und Standortbestimmungen. Im Modul «BPP 1 und 2» wird zudem in Form von Impulsangeboten eine thematisch-inhaltliche und methodische Grundlage gelegt für die weiteren Professionalisierungsprozesse der Studierenden.