40. SMI-Tagung: Gelingensbedingungen für die Mediennutzung in der Schule

Am 15. November 2025 findet in Bern die 40. SMI-Tagung statt. Die Teilnehmenden erwarten praxisnahe Workshops und ein Referat, das die Chancen und Herausforderungen bei der Einführung des Modullehrplans Medien und Informatik (MI) beleuchtet.
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SMI-Tagung
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Die Einführung des Modullehrplans MI eröffnet Schulen neue Möglichkeiten – bringt aber auch Schwierigkeiten mit sich. Was passiert, wenn die Technik nicht funktioniert, wenn Lehrpersonen keine klare Linie haben oder wenn Widerstände spürbar werden?

An der SMI-Tagung – der Tagung für Spezialistinnen und Spezialisten Medien und Informatik – geben die Referierenden Prof. Dr. Michelle Jutzi und Thomas Wicki Einblicke in konkrete Erfahrungen aus 26 Schulen in sechs Kantonen. Sie zeigen, welche Stolpersteine es gibt – und welche Bedingungen den Weg zum Erfolg ebnen.

Welche Faktoren erschweren die Einführung und Umsetzung des Modullehrplans Medien und Informatik?

Thomas Wicki: Die Umsetzung ist teilweise anspruchsvoll, da kantonale Vorgaben und klare Rahmenbedingungen noch nicht überall gegeben sind. Manche Kantone bieten klare Strategien, Beratungsinstitutionen und Weiterbildungsangebote, andere überlassen die Verantwortung weitgehend den Gemeinden und Schulen. Probleme entstehen zudem durch unklare Zuständigkeiten, fehlende finanzielle Mittel und mangelnde Unterstützung bei Anschaffungen.

Auf Schulebene sind eine verlässliche technische Infrastruktur, ein klares Gesamtkonzept sowie pädagogische Leitlinien entscheidend. Fehlen diese, verfallen Lehrpersonen rasch in alte Routinen. Ein oft gehörter Satz aus den Interviews: "Wenn die Lehrpersonen nicht wissen, wie sie die Geräte im Unterricht einsetzen können, verschwinden sie in der Schublade."

Welche Bedingungen begünstigen die erfolgreiche Einführung?

Michelle Jutzi: Erfolg hängt vor allem von echter Mitbestimmung der Lehrpersonen ab. Sie müssen aktiv einbezogen und an der Gestaltung beteiligt werden – also von Betroffenen zu Beteiligten werden. Wichtig sind ausserdem eine engagierte Schulleitung, ein innovationsbereites Kollegium sowie transferorientierte Weiterbildungen. Zentrale Rollen spielen die SMI: Sie sind Anlaufstelle für Lehrpersonen, koordinieren zwischen Schulleitung und Kollegium und benötigen dafür Zeit, Vernetzung und Weiterbildung.

Können Sie ein Beispiel einer Schule beschreiben, die die Herausforderungen positiv gemeistert hat?

Thomas Wicki: Eine mittelgrosse Schule in einem städtischen Umfeld gilt als Vorreiterin. Die Schulleitung setzte früh auf MI und entwickelte zusammen mit einem SMI-Team eine klare Vision sowie pädagogische und technische Konzepte. SMI unterstützen Lehrpersonen mit Weiterbildungen und Unterrichtsideen, ihre Arbeit wird durch die Schulleitung sichtbar gemacht. Lehrpersonen werden regelmässig befragt, um Konzepte anzupassen. Trotz grosser Fortschritte betont die Schule selbstkritisch, noch nicht alle Lehrpersonen erreicht zu haben.

Das Referat "Von der Bildungspolitik in die Schulpraxis – Perspektiven auf die Einführung des Modullehrplans MI" wird durch vielseitige Workshops und eine spannende Gruppendiskussion ergänzt.