Frau Witschi, wie kam es dazu, dass Sie am Institut für Heilpädagogik (IHP) der PHBern studieren?
Ich hatte in Basel ein Sportstudium absolviert und über 20 Jahre lang auf der Sekundarstufe I Sport unterrichtet. Eine Knieverletzung zwang mich dann 2021, mir beruflich einen neuen Weg zu suchen. Eine meiner drei Töchter hat Trisomie 21 und besucht die Heilpädagogische Schule Oberaargau in Langenthal. Das ist der persönliche, direkte Bezug zum Thema. Hinzu kommt, dass ich schon immer an den einzelnen Schülerinnen und Schülern interessiert war, an der Arbeit in kleinen Gruppen. Was bestens zur Heilpädagogik passt.
Wie konnten Sie sich im Studium organisieren?
Ich bin seit 2010 an der Schule Biberist angestellt. Dort konnte ich mit dem Start des Studiums anfangen, als Heilpädagogin zu arbeiten – mit einem 50-Prozent-Pensum für die 9. Klasse. Ein Glücksfall! Zugleich war die neue Lebenssituation eine Herausforderung, denn mein Wohnort Herzogenbuchsee liegt nicht bei Bern um die Ecke, und ich bin alleinerziehend. Ausserdem habe ich rasch gemerkt, wie mich das Studium fordert. Das IHP zeigte sich aber sehr entgegenkommend. Mit den Dozierenden gab es immer eine Lösung, damit ich alles unter einen Hut bringen konnte. Dieses Verständnis ist nicht selbstverständlich. Erwähnung verdienen auch die finanzielle Unterstützung des Kantons Solothurn sowie die Rückendeckung meiner Familie, Freunde und der Schule, insbesondere meines Arbeitsteams.
Was sind die anderen wichtigen Erfahrungen am IHP?
Es handelt sich um ein Masterstudium. Man muss daher viel leisten, aber lernt auch sehr viel, nicht zuletzt über sich. Das ist wichtig, um die Kinder besser zu verstehen und leichter den Zugang zu ihnen zu finden. Eine weitere, fast noch wichtigere Haupterkenntnis für mich: Man muss sich vernetzen, etwa in Lerngruppen. Das erleichtert das Studieren enorm. In meinem Fall ging es sogar noch weiter, denn ich habe an der PHBern wundervolle Menschen kennengelernt. Und ein letzter Punkt: Das IHP geht auf Rückmeldungen der Studierenden ein und hat zum Beispiel den Bezug der vermittelten Inhalte zur Oberstufe verstärkt, was für mich besonders wertvoll ist.