"Habe Mut, Dinge zu verändern, mit denen du unzufrieden bist!"

Seit März 2020 leitet Patrick Figlioli den Bereich Berufsbiografie, Beratung und Unterstützung am Institut für Weiterbildung und Medienbildung der PHBern. Im Interview erzählt der Psychologe und ehemalige Primarlehrer, welche Angebote er an der PHBern noch vermisst und wie wichtig die psychische Gesundheit ist.
NEWS —

Welche Weiterbildung der PHBern würden Sie selbst gerne besuchen?
Patrick Figlioli Eigentlich alle – und das ist das Schöne an meiner jetzigen Position und der Grund, weshalb ich mich hier so wohlfühle. Ich würde sehr gerne eine Intensivweiterbildung machen und meine persönlichen Kompetenzen fördern. Genau so gerne würde ich aber auch den CAS «Schulen leiten» besuchen und mich in der Weiterbildung zum Schulleiter vertiefen. Und da ich schon etwas länger nicht mehr auf der Primarstufe unterrichte, würde ich auch gerne fachdidaktische Kurse besuchen. Aber das Grossartige ist ja, dass ich nun in  viele Angebote reinschauen kann. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, regelmässig Weiterbildungsgefässe zu besuchen, damit ich mir selbst ein Bild machen und mit den Teilnehmenden ins Gespräch kommen kann. Dies ist sehr bereichernd und gibt spannende Einblicke. Zudem biete ich auch selbst Gesundheitsförderungsangebote für Schulen an, was mir die Möglichkeit verschafft, den Puls der Zeit an den Schulen zu nehmen und zu erfahren, was sie aktuell beschäftigt.

Welche Angebote gibt es an der PHBern noch nicht, die Sie aber unbedingt ins Programm aufnehmen möchten?
Ich denke, ich bin im richtigen Bereich gelandet, da sich im Bereich Berufsbiografie, Beratung und Unterstützung alles um psychologische Themen dreht. Allerdings fehlt für mich aktuell in der Weiterbildung noch das Verständnis für die psychische Gesundheit, die Ausgeglichenheit im Beruf und die Suche nach dem Glück im Alltag. Beispielsweise ist für alle klar, wie wichtig es ist, eine gute Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern herzustellen. Jedoch wird selten danach gefragt, wie das genau funktioniert oder wie stark dies durch eigene Prägungen beeinflusst wird. Die Selbstreflektion im Lehrberuf ist noch zu wenig stark etabliert, weshalb ich diese gerne mehr fördern möchte. Natürlich bieten wir bereits Supervisionen an, diese werden jedoch noch zu wenig genutzt. Es ist wichtig, dass in einem geschützten Rahmen über schwierige Situationen gesprochen werden kann.