"Ihre Arbeit verdient höchste Anerkennung"

Für Christine Häsler, Bildungs- und Kulturdirektorin des Kantons Bern, ist die PHBern unverzichtbar und als Partnerin der Schulen von unschätzbarem Wert. In der Grussbotschaft zum 20-Jahr-Jubiläum würdigt sie die Verdienste der Hochschule.
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Christine Häsler

Bild: Pia Neuenschwander/BKD

Es freut mich sehr, dass wir in diesem Jahr das 20-jährige Bestehen der PHBern feiern dürfen. Das langjährige und erfolgreiche Bestehen ist insbesondere das Verdienst aller Mitarbeitenden. Sie alle sorgen dafür, dass die Angebote und der Unterricht attraktiv gestaltet sind, dem heutigen Wissensstand der Forschung entsprechen und die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen sowie der Schulen abgeholt werden. Dafür möchte ich allen Mitarbeitenden der PHBern herzlich danken! 

Ihre hervorragende Arbeit angesichts der nach wie vor anspruchsvollen Lage der Volksschule verdient höchste Anerkennung. Ihr Einsatz unter der Leitung des langjährigen Rektors Martin Schäfer ermöglicht es, dem grossen Bedarf an Lehrpersonen möglichst gerecht zu werden und gleichzeitig den Schulunterricht weiterzuentwickeln. Beim 10-jährigen Bestehen der Schule im Jahr 2015 waren rund 2200 Studierende eingeschrieben – jetzt, zehn Jahre später, sind es fast tausend Studierende mehr. Und nicht nur die Zahlen zeigen, dass die Schule auf einem erfolgreichen Kurs unterwegs ist: Mit einer anpassungsfähigen Angebotsentwicklung gewährleistet die PHBern, stets am Puls der Zeit zu unterrichten.

Partnerin und Unterstützerin

Die PHBern ist aber nicht «nur» als Ausbildungsort der Lehrpersonen, sondern auch als Forschungs- und Kompetenzzentrum unverzichtbar. Und als Partnerin der Schulen des Kantons Bern ist sie von unschätzbarem Wert. In Zeiten des Fachkräftemangels ist sie gemeinsam mit den Berufsverbänden die wichtigste Partnerin, um Lösungen für Herausforderungen im Schulbetrieb auf operativer und strategischer Ebene mitzudenken. Die PHBern leistet hierzu einen wesentlichen Beitrag: Mit Weiterbildung, Beratung und Dienstleistungen unterstützt sie unsere Schulen, Schulleitungen und Lehrpersonen dabei, ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Sie hilft ihnen dabei, neue Unterrichtsformen und -modelle zu erarbeiten und im Schulalltag umzusetzen. Sie unterstützt Schulen vor Ort aber auch auf strategischer Ebene in der gemeinsamen Arbeit mit der Bildungs- und Kulturdirektion. 

Zusammen ist es uns jüngst gelungen, die Anstellungsbedingungen für die Klassenlehrpersonen wie auch für die Schulleitungen der Volksschule im Kanton Bern zu verbessern. Die Klassenlehrpersonen erhalten seit Anfang dieses Schuljahres 300 Franken Funktionszulage pro Monat. Die Schulleitungen erhalten ab dem neuen Schuljahr 2025/2026 eine Sockelanstellung sowie eine verbesserte Berechnung ihre Anstellungsprozente. Diese Massnahmen zur Stärkung der Schulen sind zwei von vielen, die die BKD gemeinsam mit der PHBern und den involvierten Verbänden erarbeitet hat. 

Nicht nur der Fachkräftemangel, auch zwei grosse weltweite Krisen erschwerten die Arbeit von uns allen. Die Corona-Pandemie forderte den Bildungsbereich und damit ganz konkret auch die PH einerseits bei der Unterstützung der Schulen für neue Unterrichtsformen. Andererseits musste sie auch den eigenen Betrieb umstellen. Die Pandemie beschleunigte jedoch gleichzeitig auch den von der PHBern bereits beschrittenen Weg zur Digitalisierung. Die Kombination von analog und digital durchgeführten Ausbildungsgängen ist heute nicht mehr aus dem Lehrbetrieb wegzudenken.

Kaum war die Corona-Pandemie überstanden, kam der Krieg von Russland in der Ukraine. Mit der Ankunft von Flüchtenden in der Schweiz – insbesondere Frauen und Kindern – galt es, schnellstmöglich rund 2000 Kinder mit meist wenig bis gar keinen Deutschkenntnissen in das Schulsystem im Kanton Bern aufzunehmen. Auch hier leistete die PHBern eine wichtige Unterstützung und schuf unter anderem mit einem CAS für Lehrpersonen mit ausländischem Lehrdiplom einen innovativen Weiterbildungsgang, der gleichzeitig der Eindämmung des Fachkräftemangels dient. 

Diese Erfahrungen zeigen: Gezielte Kompetenzentwicklung der PHBern gemeinsam mit den Schulen ermöglicht es, die Herausforderungen des Berufs- und Alltagslebens besser zu bewältigen. Gleichzeitig trägt die PHBern dazu bei, die Gesundheit der Lehrpersonen zu fördern und zu erhalten – damit sie dem Bildungssystem und den Schülerinnen und Schülern auch langfristig erhalten bleiben. 

Von Herausforderungen rasch zu Lösungen

Die PHBern stand in ihrem 20-jährigen Bestehen aber auch immer wieder selbst vor vielfältigen Herausforderungen: Neben ihrer Etablierung als profilierte pädagogische Hochschule beschäftigten sie in den letzten Jahren weitere zentrale Themen gemeinsam mit dem Kanton. Dazu zählen ihre Standortkonzentration auf dem Von-Roll-Areal und das Projekt Einführung Lehrplan 21, aber auch die Umsetzung mehrerer kantonaler Sparprogramme. Die PHBern hat sich in all diesen Bereichen stets als effektive Partnerin erwiesen, um von den Problemen rasch zu Lösungen zu gelangen.  

Diese Beispiele zeigen, wie die PHBern ihren Auftrag in doppelter Hinsicht wahrnimmt. Sie hilft mit, an Schulen gemeinsam rasch Lösungen für drängende Herausforderungen zu finden. Und sie arbeitet zusammen mit der Praxis an der Entwicklung der Schule von Morgen, um die Zukunft unserer Schulen und die bestmögliche Bildung für unsere Kinder zu sichern. 

Ich bin davon überzeugt, dass die PHBern auch in den kommenden 20 Jahren einen ausgezeichneten Ruf als engagierte Hochschule, als wertvolle Partnerin der Schulen und als Garantin für gut ausgebildete Lehrpersonen im Kanton Bern geniessen darf. Dafür wünsche ich weiterhin alles Gute und viel Erfolg!  

Christine Häsler, Regierungsrätin/Vorsteherin der Bildungs- und Kulturdirektion (BKD) des Kantons Bern