"Neue Expertise ist gefragt"

Weiterbildungen vermitteln nicht nur neue Fertigkeiten. Sie gehören zur beruflichen Weiterentwicklung, sagt Monika Baumann, Studienleiterin des neuen Weiterbildungsmasters für die Primarstufe an der Pädagogischen Hochschule PHBern.
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Monika Baumann. Foto: zVg

Monika Baumann. Foto: zVg

Was sollten Lehrer und Lehrerinnen bedenken, bevor sie sich für eine Weiterbildung entscheiden?

MONIKA BAUMANN: Am Anfang steht immer die Frage: Was will ich konkret erreichen? Die Gründe für eine Weiterbildung sind vielfältig. Das können neue Herausforderungen im Berufsalltag sein, die Neugier, sich in ein Thema zu vertiefen, oder das Interesse, spezifisches Wissen in einem Fachgebiet zu erwerben. Und manchmal gehört eine Weiterbildung auch zum Pflichtprogramm. Dies, wenn sich Aufgaben verändern und neue Kompetenzen gefragt sind. Wichtig ist, ausreichend Raum und Zeit für das Lernen zu schaffen. So können Weiterbildungen wirksam werden. Umfassendere Weiterbildungen verlangen natürlich mehr Engagement und Aufmerksamkeit über eine längere Zeit hinweg.

Weiterbilden ist Teil des Berufslebens. Aber muss es gleich ein Masterabschluss für Primarlehrpersonen sein, den die PHBern neu anbietet?

Konstantes Lernen und Sich-Weiterentwickeln ist nicht nur in Schulen, sondern in jedem Berufsfeld essenziell. So bleibt man in der sich rasch wandelnden Arbeitswelt arbeitsmarktfähig. Die Pädagogische Hochschule Bern (PHBern) unterstützt Lehrpersonen mit vielfältigen kürzeren und längeren Weiterbildungen. Selbstverständlich muss nicht jede Weiterbildung zu einem Masterabschluss führen. Aber es ist wichtig, dass auch Primarlehrpersonen nach einigen Jahren Berufserfahrung diese Möglichkeit haben. So können sie sich ergänzend zu den regulären Weiterbildungskursen und Lehrgängen, die mit einem Certificate of Advanced Studies (CAS) abschliessen, weiterentwickeln. Aufgrund seines Formats kann der Masterstudiengang MAS Primary Education berufsbegleitend absolviert werden. Der Unterricht findet vor Ort und online in Blockwochen während der Frühlings- und Sommerferien sowie an Freitagen und Samstagen statt. Und das Herzstück dieser Weiterbildung ist das Praxisprojekt: Die Teilnehmenden bearbeiten eine Fragestellung aus der eigenen Berufspraxis und entwickeln dafür Lösungen. Dabei kann es um die multiprofessionelle Zusammenarbeit oder um Digitalität im eigenen Unterricht gehen. Eine andere Möglichkeit wäre die Implementierung der zukunftsweisenden Kompetenzen Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und Kritisches Denken, auch 4K-Kompetenzen genannt. Was ich damit sagen möchte: Masterabschluss ja, aber praxisbezogen.

"Die vielen Entwicklungen, die heute auf Schulen einwirken, verändern auch den Primarlehrberuf."
Monika Baumann  -  Leiterin Zentrum für Professionalitäts- und Laufbahnentwicklung

Wer sich weiterbildet, entwickelt sich weiter. Oft verlässt man danach seine Stelle für eine neue. Wie sagen Sie dazu?

Oder man bleibt im bisherigen Beruf, weil man sich für die Aufgaben und Herausforderungen kompetent und gut qualifiziert fühlt. Die vielen Entwicklungen, die heute auf Schulen einwirken, verändern auch den Primarlehrberuf. Neue Aufgabenfelder eröffnen sich, in denen eine besondere Expertise oder eine Spezialisierung gefragt ist. Der MAS Primary Education stärkt Primarlehrpersonen in ihrem dynamischen Wirkungsfeld und ermöglicht ihnen, neue Entwicklungsoptionen innerhalb ihres Berufs aufzugleisen. Die neu gewonnene Expertise können sie mit einem Masterabschluss ausweisen. In diesem Sinne ist die Ausbildung eine attraktive Option für Primarlehrinnen und Primarlehrer, die sich umfassend weiterbilden und trotzdem in ihrem Beruf bleiben wollen.

Dieses Interview stammt von Bildung Schweiz

MAS Primary Education

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Nächste online Info-Veranstaltung: Montag, 4. September 2023, 17.00—18.00 Uhr