Wo sehen Sie Gestaltungsfreiräume bei Tagesschulen dank neuen Organisationsformen?
Die pädagogisch ausgerichteten Tagesschulen sind eine Erweiterung zum Lern-, Austausch- und Erfahrungsort der klassischen Schulen. Sie bieten neue Zusammenarbeitsformen und Zeitgefässe an und fördern die Kinder individuell nach ihrem Entwicklungs- und Lernstand. Somit leben Tagesschulen bereits eine kundenorientierte Organisationsstruktur und ein ausgeprägtes mitarbeitendenzentriertes Führungsverständnis – beides wichtige Elemente der Agilität, die wir im SA MOVE 2022 gemeinsam vertiefen wollen.
Was ist Ihnen wichtig, wenn Sie über Führung und Agilität nachdenken?
Agilität ist zum Trendthema geworden und dies erachte ich als spannende Entwicklung. Agiles Führen ist jedoch nicht neu und mit dem zunehmenden Interesse nimmt auch die Vielfalt an Verständnissen zu. In meinem Inputreferat möchte ich diese Fülle an Verständnissen bündeln und mit konkreten Handlungsempfehlungen für die Arbeit in Tagesschulen anreichern.
Was könnte in Tagesschulen anders sein als in anderen Organisationen betreffend Agilität?
Agilität zeichnet sich aus durch Geschwindigkeit, Anpassungsfähigkeit, Kund*innenzentriertheit und Haltung. Meine These ist, dass Tagesschulen mit ihrem Auftrag, ihrem Selbstverständnis und ihrer Wirkungsweise für die Agilität wie geschaffen sind.
Gibt es Geheimrezepte zum Thema Agilität?
Wir werden am 3. Dezember an der Veranstaltung SA MOVE gemeinsam die Zutaten zu einem hoffentlich leckeren Gericht kochen, das Anwendung im Praxisalltag von Tagesschulen findet.
Tagung SA MOVE
Plattform für anregende Auseinandersetzung zu Führungsfragen in Tagesschulen
Tagesschulen im Spannungsfeld zwischen Stabilität und Wandel
Sa, 3.12.2022, 08.45—12.30, Bern
Details zur Tagung SA MOVEZur Person
Dr. Philipp Erpf ist Direktor des Instituts für Verbands-, Stiftungs- und Genossenschaftsmanagement (VMI) der Universität Freiburg in der Schweiz. Nebst seiner Geschäftsführungsfunktion ist er verantwortlich für den Weiterbildungsbereich des Instituts. In seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit widmet er sich Social Entrepreneurship sowie unternehmerischer Führung und Kultur in Nonprofit-Organisationen. Zuvor war er Organisationsberater in Bern, Zug und München sowie Medien- und Kommunikationstrainer.