Wo die PHBern noch besser wird

Sich auf den Lorbeeren ausruhen? Das macht die PHBern nicht – trotz erfreulicher Bilanz ihrer Umfrage zur Studienzufriedenheit. Stattdessen verbessert sie gezielt das Anmeldeverfahren für Lernangebote und die Gestaltung von Leistungsnachweisen. Der aktuelle Stand.
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Foto Fabrikstrasse 8, Hochschulzentrum vonRoll

Studierende auf dem Areal des Hochschulzentrums vonRoll. Insgesamt ist ihre Zufriedenheit hoch. Doch es gibt auch Mankos. Erste Massnahmen zur Behebung sind nun getroffen.

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Solche Zahlen können sich sehen lassen: 45 Prozent Beteiligung, rund 90 Prozent der Ergebnisse im grünen Bereich und drei Viertel der Studierenden, die sich wieder für die PHBern entscheiden würden. Dies in Kürze das Fazit einer umfassenden Befragung an den Grundausbildungsinstituten, publiziert vor gut fünf Monaten. Doch schon damals sagte Rektor Martin Schäfer, “weil uns die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Studierenden wichtig sind, wollen wir noch besser werden”. 

Um rasch und bei den wichtigsten Beanstandungen Fortschritte zu erzielen, braucht es Prioritäten. Das Hauptaugenmerk richtet sich deshalb vorerst auf das Anmeldeverfahren für Lehrmodule sowie die Leistungsnachweise. Denn das neue Anmeldesystem finden viele Umfrageteilnehmende unzuverlässig und kompliziert. Hinzu kommen Schwierigkeiten bei der Platzvergabe für die Module. Auch bei den Leistungsnachweisen geizten die Befragten mit Lob: zu umfangreich, zu wenig praxisnah, zu allgemeine Rückmeldungen von den Dozierenden.

Taskforce und Erklärvideo

Massnahmen prüft die PHBern im Dialog mit den Studierenden. Nicht nur auf Ebene der Gesamthochschule mit der Vereinigung der Studierenden (VdS), sondern auch in den Instituten. Zum Anmeldeverfahren für Lehrangebote liegen erste Ergebnisse vor:

  • Eine Taskforce ist mit dem Softwareanbieter dabei, das System zu optimieren.
  • Die Institute Primarstufe (IPS) und Sekundarstufe I (IS1) haben die Staffelung der Anmeldezeitfenster angepasst. Erste positive Rückmeldungen liegen vor. Der Einsatz einer Warteraumsoftware am IPS wird ebenfalls grundsätzlich positiv beurteilt. Dabei auftretende Probleme (zum Beispiel lange Warte- und Ladezeiten oder Fehlermeldungen) nimmt die Taskforce in den Fokus. 
  • Für künftige Anmeldungen sind weitere Verbesserungen geplant, darunter eine gezieltere Kommunikation, eine zeitliche Verlagerung der Anmeldefenster auf Randzeiten, zusätzliche Staffelungen, die Prüfung eines Helpdesks sowie praktische Hinweise zur persönlichen Vorbereitung und zum Umgang mit technischen Herausforderungen.
  • Das IPS will das Verständnis dafür fördern, dass es nicht nur von der PHBern, sondern auch von den Studierenden Flexibilität braucht, wenn es um die Anmeldung zu Anlässen und die Organisation des Studiums geht. Ein Beispiel: Es gibt grundsätzlich für sämtliche Lehrangebote genügend Plätze – aber vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt oder in einem anderen Modul als von der Studentin/dem Studenten gewünscht. Umgekehrt bemüht sich die PHBern, bei Platzknappheit zusätzliche Gruppen zu schaffen, um allen die Teilnahme zu ermöglichen. Bei einem Vollzeitstudium und regulärem Studienverlauf ist so ein Abschluss nach sechs Semestern garantiert. 
  • Am IS2 gibt es neue Informationsmaterialien, die den Einstieg ins Studium und die Navigation durch das Anmeldeverfahren erleichtern – etwa eine Übersicht zu Wegleitungen und Formularen («Auf einen Klick») sowie ein Erklärvideo zum Anmeldeprozess für das Modul “Berufskonzept”, welcher bislang eine organisatorische Hürde dargestellt hat.
  • Zudem werden die Ergebnisse einer Recherche zu den Lösungen anderer Pädagogischer Hochschulen ausgewertet.

Betreffend Leistungsausweise laufen in den Instituten bzw. teilweise in spezifischen Arbeitsgruppen Gespräche zur Weiterentwicklung. Das IPS plant, die gewonnenen Erkenntnisse in die Lehrevaluationen einfliessen zu lassen. Am IS1 evaluiert man im laufenden Semester erstmals Module und Leistungsnachweise des aktuellen Studienplans, wiederum unter Einbezug der Studierenden.

Noch flexibler werden

Ein anderes zentrales Anliegen ist gemäss Umfrage, das Studium flexibel gestalten zu können – vor allem bei gleichzeitiger Berufstätigkeit und Betreuungsaufgaben. "Die neuen Studienpläne bieten dafür bereits deutlich mehr Möglichkeiten, etwa durch digitale Lernformate und Mehrfachdurchführungen von Veranstaltungen", unterstreicht Martin Schäfer. Diese schweizweit einzigartige Flexibilität erlaube es laut jüngsten Zahlen 72 Prozent der Studierenden, parallel an Schulen zu arbeiten. "Wir möchten den eingeschlagenen Weg weitergehen", sagt der Rektor – "und kontinuierlich neue Verbesserungen lancieren." 

Zur Unterstützung der Studienplanung bestehen bereits jetzt diverse Angebote, so am IPS eine flexiblere Anmeldung für Lehrmodule, wenn Verpflichtungen nachgewiesen werden. Zusätzlich untersucht ein Forschungsprojekt, welche Potenziale und Herausforderungen mit der Flexibilisierung verbunden sind und welche Ressourcen eine nachhaltige Umsetzung erfordert. 

Zu reden gibt bei den Studierenden nicht zuletzt die Präsenzpflicht. Am IPS bewähren sich als Lösungen online-asynchrone Vorlesungen, maximal zwei zusätzliche Abwesenheiten aufgrund von Aktivitäten mit beruflichem Bezug sowie individuelle Vereinbarungen bei Spitzensport oder bei Betreuungsaufgaben. 

Porta als Gedächtnisstütze

Obwohl die Kommunikation bei der Befragung insgesamt positive Bewertungen erhielt, gibt es auch diesbezüglich Änderungen. Das Institut für Heilpädagogik (IHP) beispielsweise verschickt für wichtige Termine neu regelmässig Erinnerungen via Porta. Darüber hinaus wird auf Porta eine verbesserte und von Künstlicher Intelligenz unterstützte Suchfunktion geprüft, da viele Studierende die Plattform als unübersichtlich und überwältigend taxieren. Alternativ steht der Einsatz einer neuen Plattform mit entsprechender Funktionalität zur Diskussion.  

Und apropos Kommunikation: Eine erneute Information über die Fortschritte bei den Verbesserungsmassnahmen folgt gegen Ende 2025.