Die Impulstagung des Projekts "Lernen in Migrationssprachen" beleuchtet migrationsbedingte Mehrsprachigkeit und die Wirkung von Projekten an Pädagogischen Hochschulen. Sie bietet eine Plattform zur Diskussion aktueller Forschungsergebnisse und zur Entwicklung bildungspolitischer Empfehlungen zur Förderung der Mehrsprachigkeit im Schweizer Bildungssystem. Die Impulstagung richtet sich an alle vier Sprachregionen der Schweiz.
Focus sur les langues de la migration – Die Rolle der Pädagogischen Hochschulen svizzere
Le projet "Lernen in Migrationssprachen" met en lumière le plurilinguisme lié aux langues de la migration et l'impact des projets menés par les hautes écoles pédagogiques (HEP). La conférence offre une plateforme de discussion des résultats de recherches actuelles. Elle vise l’élaboration de recommandations pour une politique éducative qui promeut le plurilinguisme dans le système éducatif suisse. La conférence s'adresse aux quatre régions linguistiques suisses.
Im Mittelpunkt stehen die migrationsbedingte Mehrsprachigkeit und die Resonanz der vom Bundesamt für Kultur (BAK) geförderten Projekte an Pädagogischen Hochschulen. Die Tagung bietet eine Plattform zur Diskussion der Forschungsergebnisse sowie zur Formulierung bildungspolitischer Empfehlung. Neben einem Inputreferat von Prof. Dr. Edina Krompák (PH Luzern) gibt es Workshops und eine Podiumsdiskussion. Ziel ist es, den Forschungsstand zu präsentieren und Perspektiven für die Förderung der lebensweltlichen Mehrsprachigkeit in den Bildungssystemen der Schweiz zu entwerfen.
La conférence se penche sur les langues de la migration et sur l'écho rencontré par les projets soutenus par l'Office fédéral de la culture (OFC) dans les HEP. La conférence offre une plateforme de discussion des résultats de recherches actuelles. Elle vise l’élaboration de recommandations pour une politique éducative qui promeut le plurilinguisme dans le système éducatif suisse. Outre la présentation de la Professeure Edina Krompák (PH Luzern), la conférence prévoit des ateliers et une table ronde. L'objectif est de présenter l'état actuel de la recherche et d'esquisser des perspectives pour la promotion du plurilinguisme dans le système éducatif suisse.
Programm / Programme
08.45 Uhr / heures | Empfang / Accueil |
09.15 Uhr / heures | Begrüssung Prof. Dr. Daniel Steiner, Leiter Institut Pirmarstufe, Pädagogische Hochschule Bern Sabrina Gantenbein, wissenschaftliche Mitarbeiterin Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektor*innen EDK |
09.45 Uhr / heures | Überblick: Referátum Edina Krompák Heritage language education: "Warum Anerkennung nicht genügt?" (Referat) |
10.45 Uhr / heures | Pause |
11.15 Uhr / heures | Durchblick: Résultats enquête en ligne Irene Zingg und Daniela Kappler |
11.45 Uhr / heures | Einblick: Présentation des résultats Maria de Lurdes Gonçalves und Carla Silva-Hardmeyer |
12.30 Uhr / heures | Fernblick: Mittagspause / Pause de midi |
13.30 Uhr / heures | Augenblick: Zoë Më |
14.15 Uhr / heures | Weitblick: Atelier avec pause intégrée |
15.45 Uhr / heures | Rundblick: Table ronde intégrative Mitwirkende sind Tirso Apóstol, Präsident des HSK-Lehrpersonen Vereins des Kantons Zürich (HSK-LVZH), Esma Gjondedaj, Studentin am Institut Sekundarstufe 1 der PHBern, Tanja Huchler, Forscherin an der PH St. Gallen, sowie Markus Truniger, Experte HSU und Fachautor. Weitere Teilnehmende sind angefragt. |
16.45 Uhr / heures | Ausblick: Perspectives |
An der Tagung stehen KI-gestützte Übersetzungen in zahlreichen Sprachen zur Verfügung.
Des traductions assistées par IA seront disponibles dans plusieurs langues pendant la conférence.
Eckdaten / Les données
Zielgruppe:
- Dozierende, Forschende, (Fach-/Bereichs-) Leitende der Pädagogischen Hochschulen
- Studierende der Pädagogischen Hochschulen
- Lehrpersonen, insbesondere Lehrpersonen des Herkunftssprachenunterrichts (HSU) und der Schulsprache als Zweitsprache
- Verbände Lehrpersonen und Eltern; Trägerschaften des HSU
- Schulleitungen, Fachpersonen aus der Bildungsverwaltung, Bildungspolitikerinnen und -politiker
Kosten:
- Vollpreis: CHF 150*
- Reduziert: CHF 25 (für Studierende und HSU-Lehrpersonen)
* Rückerstattung Kursgeld möglich (Kanton Bern)
Groupe cible :
- enseignant.es, chercheur.es, responsables (de discipline/de domaine) des hautes écoles pédagogiques (HEP) ou instituts de formation
- étudiant.es HEP
- enseignant.es, en particulier ceux/celles qui enseignent une langue d'origine (LCO) et la langue scolaire comme deuxième langue
- associations d'enseignant.es et de parents ; organismes responsables du LCO
- directions d'écoles, spécialistes de l'administration de l'éducation, responsables politiques de l'éducation
Coûts :
- plein tarif : 150 CHF*
- tarif réduit : 25 CHF (pour les étudiant.es et les enseignant.es LCO)
* Remboursment des frais de cours possible (canton de Berne)
Workshops / Ateliers
Workshop 1: Interkantonale Zusammenarbeit in der Bildung
Der Workshop vermittelt die Rolle und die Aufgaben der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren, EDK, mit einem Fokus auf den Sprachenunterricht. Die Teilnehmenden kennen die aktuellen Schwerpunkte des Tätigkeitsprogrammes der EDK und verstehen den Stellenwert des HSK-Unterrichts auf interkantonaler Ebene.
Sabrina Gantenbein, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Geschäftsführerin der Schweizerischen Volksschulämterkonferenz (SVAK)
Groupes cibles Mitarbeitende von Behörden und der Verwaltung, Menschen, die mit der Bildungsverwaltung in Kontakt kommen und diese besser verstehen wollen, Personen, die sich für interkantonale Bildungspolitik und -verwaltung interessieren, Dozierende und Lehrpersonen
Langues de l'atelier: Deutsch und Französisch, nach Wunsch auch auf Brasilianisch und Englisch
Workshop 2: Comment déposer un projet à l’OFC?
Déposer un projet auprès d’une instance étatique dans l’objectif d’obtenir une subvention peut parfois paraître compliqué. Qui peut déposer un projet ? Quels documents faut-il fournir ? Cet atelier présente les étapes concrètes d’un dépôt à projet en prenant l’exemple de la mise au concours de l’OFC (Office fédéral de la culture) pour l’amélioration de l'enseignement des LCO.
Léa Gross, collaboratrice scientifique à l’office fédéral de la culture
Groupes cibles: Enseignants LCO, Organisations porteurs (Trägerverein), Association, HEP
Langues de l'atelier: Français - Allemand
Workshop 3: HSU-Lehrmaterialien – von Grenzen zu Brücken zum Lehrplan 21
In diesem Workshop beleuchten wir, wo HSU-Lehrmaterialien aktuell an ihre Grenzen stossen und wie sie stärker an den Lehrplan 21 und den HSK-Rahmenlehrplan angebunden werden können. Gemeinsam analysieren wir Materialien, die Mehrsprachigkeit als Ressource fördern und den Austausch zwischen beiden Systemen stärken.
Edina Kazinczi Rabian (HSU-Ungarisch Lehrerin) und Alena Pajasová (HSU-Tschechisch Lehrerin)
Zielgruppe(n): HSU-Lehrpersonen, Lehrpersonen öffentlicher Schulen, Fachpersonen Bildungspolitik, Studierende
Sprache des Workshops: Deutsch
Workshop 4: Faszination Schriftsysteme – Abenteuer und Ressource
Von links nach rechts, tiefe und hohe Vokale, ein Alphabet, das mehr als nur Winkel bezeichnet – in diesem Workshop zeigen wir, wie Herkunftssprachen mit nicht-lateinischen Schriftsystemen – Persisch, Thailändisch oder Griechisch – im Regelunterricht eingesetzt werden können, nicht nur um eine Kompetenz aus dem Lehrplan 21 aufzugreifen, sondern um die Faszination Schriftsystem in seiner Bandbreite sichtbar und erlebbar werden zu lassen. Anhand von Praxisbeispielen erarbeiten wir Ideen, wie Lehrplan 21 und HSU-Rahmenlehrplan zusammenwirken können, damit Migrationssprachen eine Ressource für alle Lernenden werden.
Fereshteh Bagherimiyab Hunkeler (Persisch), Theodoros Kitsios (Griechisch)
Zielgruppe(n): HSU-Lehrpersonen, Lehrpersonen öffentlicher Schulen, Fachpersonen Bildungspolitik, Studierende
Sprache: Deutsch
Workshop 5: Inklusive Schulpraxis für mehrsprachige Lernende: Neue Wege öffnen
Dieser Workshop zeigt niederschwellige Wege, wie Schulen Sprachenvielfalt als Ressource nutzen können – für alle Lernenden. Im Mittelpunkt stehen praxisnahe Strategien, um Herkunftssprachen im Lehrplan 21 einzubetten (gemäss HSK-Rahmenlehrplan), das Klassenzimmer mehrsprachig zu gestalten und Mehrsprachigkeit als Schlüssel für Inklusion, Sprachbewusstheit und Chancengerechtigkeit einzusetzen.
Tirso Apóstol, Vorsitzender HSU-LVZH (HSU Lehrpersonen Verein des Kantons Zürich)
Zielpublikum: Lehrpersonen der Regelschule, HSK-Lehrpersonen, Schulleitungen, Behörden, Bildungsverantwortliche
Sprache des Workshops: Deutsch
Workshop 6: Des recommandations Éducation et migration à l’action
Ce workshop s’appuie sur les travaux du projet P-7 Diversité, inclusion et égalité des chances (2021–2024), qui a approfondi la compréhension des six recommandations de swissuniversities en matière d’éducation et migration. À partir d’un état des lieux des pratiques dans 13 HEP suisses, la recherche propose des pistes d’application concrètes et esquisse un curriculum de formation pour les enseignant·e·s. Lors de cet atelier, les participant·e·s découvriront une synthèse des résultats avant d’explorer, leur mise en œuvre dans les pratiques de formation, de recherche et de développement institutionnel.
Moira Laffranchini, anthropologue, indépendante
Groupes cibles: politicien·nes de l’éducation, personnel des hautes écoles pédagogiques, chercheurs et chercheuses, formateurs·trices.
Langues de l'atelier: français, italien
Workshop 7: Geschichte und Zukunft des herkunftssprachlichen Unterrichts (HSU) in der Schweiz
Der Workshop legt die politischen und gesellschaftlichen Wurzeln des HSU offen. Der HSU (früher HSK genannt) ist durch die Initiative der verschiedenen Communities von Eingewanderten entstanden. Die öffentliche Schule hat den HSU unter ihrem Dach zugelassen, sorgte für ein paar unterstützende Rahmenbedingungen, aber auch für entsprechend tiefgreifende Einschränkungen. Die Randstellung des HSU ist bis heute geblieben. Welche Massnahmen müssen ergriffen werden, um eine Besserstellung zu erreichen? Diskutieren Sie mit über Zukunftsmodelle für den HSU.
Markus Truniger, Fachexperte für Schule und Migration, Zürich
Zielgruppe(n): Lehrpersonen der Regelschule, HSK-Lehrpersonen, Schulleitungen, Behörden, Bildungsverantwortliche
Sprache des Workshops: Deutsch
Workshop 8: Linguistic Landscape – Multimodale und mobile Methoden der Sprachförderung
Im Workshop lernen Sie das Forschungsfeld der Linguistic Landscape kennen und erfahren, wie diese als multimodale und mobile Methode im Sprachunterricht eingesetzt werden kann. Sie haben die Möglichkeit, die Methoden der Linguistic Homescape sowie des Soundwalks praktisch zu erleben und auszuprobieren.
Zur Vorbereitung bitten wir Sie, 3–4 Fotos von sprachlichen Elementen und Gegenständen in Ihrem privaten Umfeld zu machen, die Ihre eigene sprachliche Identität widerspiegeln. Bringen Sie diese bitte in elektronischer Form zum Workshop mit.
Prof. Dr. Edina Krompák, Institut für Fachdidaktik der Sprachen und Bildungslinguistik, Pädagogische Hochschule Luzern
Zielpublikum: Dozierenden, Studierende, HSU-Lehrpersonen, Lehrpersonen
Sprache(n) des Workshops: Deutsch mit englischen Zitaten
Workshop 9: Projekt "Sprachendiversität qualifiziert"
Die TN lernen das Projekt kennen. Es verfolgt eine durchgängige mehrsprachige Bildungspraxis mit Heritage Languages und folgt einer biografischen Logik. Studierende, die in ihrer Schulzeit mit hoher Wahrscheinlichkeit Abwertung oder Irrelevanz von Mehrsprachigkeit erfahren haben, sind im Projekt zu mehrsprachigem Studieren eingeladen und werden auf die Nutzung von Sprachenvielfalt in Unterricht, Förderung und Therapie vorbereitet. Bei mobilen Einsätzen unterstützen sie Schüler*innen im mehrsprachigen Lernen.
Barbara Ateras, Sandra Bucheli und Simone Kannengieser, Institut Spezielle Pädagogik und Psychologie PH FHNW
Zielpublikum: Lehrpersonen, Schulleitungen, Schulverwaltung; Bildungspolitiker*innen, Studierende, Dozierende, Forschende
Sprache des Workshops: Deutsch
Workshop 10: Mehrsprachigkeit sichtbar machen
Die Erstsprachen und die Mehrsprachigkeit der Studierenden machen wir in diesem Workshop sichtbar. Wir betrachten Aktivitäten aus Lehre und Weiterbildung und diskutieren, welchen Einfluss diese auf das Verständnis von Mehrsprachigkeit als Ressource haben und wie sie in verschiedenen Settings umgesetzt werden können. In einem besonders gelungenen Beispiel visualisieren die Studierenden ihre eigene Sprachbiographie und verbinden diese mit Theorie – das Produkt zählt als Leistungsnachweis.
Andrea Quesel-Bedrich und Ursula Ritzau, Dozentinnen für Deutschdidaktik und Mehrsprachigkeit, Institut Kindergarten-/Unterstufe, PH FHNW
Zielpublikum: Studierende, Dozierende, Lehrpersonen, Schulleitungen, Bildungspolitiker*innen
Sprache des Workshops: Deutsch
Workshop 11: Albanisch-Deutsch im Alltag
Am Beispiel des Albanischen und Deutschen werden Beispiele für Alltagsgespräche über Sport, Musik, Berufe und Urlaub präsentiert: Themen, über die man in der Schule, an der Universität, im Lehrbetrieb, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit spricht. Anhand von Kostproben wird die unterschiedliche Satzstruktur beider Sprachen dargestellt. Die Teilnehmenden erhalten zudem weitere wissenswerte Hinweise, die nützlich für eine kontrastive Auseinandersetzung mit dem Albanischen und Deutschen sein können.
Naxhi Selimi, PH Schwyz
Zielpublikum: HSU-Lehrerpersonen, Lehrpersonen, Schulleitungen, Studierende, Dozierende, Schulverwaltung, Sprach- und Bildungsinteressierte, Forschende, Eltern
Sprachen des Workshops: Deutsch-Albanisch
Workshop 12: Ignoranz – Akzeptanz – Partizipation?
Schulen sind vielsprachig und vielstimmig. Doch nicht alle sind eingeladen, ihre Stimmen auch zu erheben. Gesellschaft, Bildung und (Hoch-)Schulen sind von subtilen Diskriminierungsmechanismen durchdrungen. Stimmen von Mehrsprachigen werden in professionellen Teams (noch) zu wenig gehört, ihre Anliegen und Kompetenzen bleiben aussen vor. Wir laden zur Diskussion ein und fragen: Wie gelangen wir von Ignoranz zu Akzeptanz als Grundlage von Partizipation? Wer diskutiert mit?
Petra Hild, Aynur Hürsever, Amelind Klaici, Petra Ondrckova, Regina Scherrer sind Mitglieder der HSKplus+ Gruppe Zürich (HSK-Alumnis, HSK-Lehrpersonen und bildungsinteressierte Mehrsprachige, PH-Studierende und Dozierende)
Zielpublikum: Alle Interessierten
Sprachen des Workshops: Deutsch, Albanisch, Türkisch, ...
Workshop 13: Les fables en classe : langue, culture, créativité
Cet atelier montre comment les fables de La Fontaine et de Krylov enrichissent l’enseignement de la langue comme patrimoine littéraire. Dans des travaux de groupe interactifs, les enseignant·e·s des deux contextes (système régulier et LCO) développent des méthodes créatives autour des idiomes et des images satiriques – et découvrent des moyens communs de travailler les langues et les cultures.
Olga Alexandre et Natalia Gigounova-Komarova, école Matrjoschka
Groupes cibles: Enseignant.es LCO, enseignant.es classe régulière, politicien.nes de l'éducation, étudiant.es
Langues de l'atelier: Français
Anmeldung / Inscription
Die Anzahl der Plätze für die Tagung ist beschränkt. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt.
In der Workshoprunde stehen zwölf Angebote zur Auswahl. Bitte geben Sie Ihre 1., 2. und 3. Priorität an.
Le nombre de places pour la conférence est limité. Les inscriptions seront prises en compte dans leur ordre d'arrivée.
Douze ateliers sont proposés. Veuillez indiquer vos préférences 1, 2 et 3.