Zukunftstag an der PHBern: Bericht aus erster Hand

Am Nationalen Zukunftstag 2024 konnten 100 Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Workshops die Arbeit an einer Pädagogischen Hochschule kennenlernen. Dabei ging es darum, Berufe zu entdecken, die für Jungen oder Mädchen eher untypisch sind, und neue Sichtweisen zu gewinnen.
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Mädchen schauen gespannt in eine Richtung, eine Frau macht etwas auf einem Tisch
NEWS —

Diese online News wurde von den Schülern erstellt, die am Zukunftstag 2024 den Workshop "Werde Reporter an der PHBern" besucht haben. Ihr Ziel war es, die Arbeit im Bereich Kommunikation und Marketing einer Hochschule kennenzulernen. Als Reporter besuchten sie die anderen Angebote des Zukunftstags an der PHBern und erstellten die Inhalte dieser News. So zeigen sie den Tag aus ihrer eigenen Perspektive.

Jetzt sind wir dran!

Wie jedes Jahr fand auch dieses Jahr der nationale Zukunftstag statt. Die PHBern bot sechs Angebote für Kinder an. In diesen konnten die Kinder erstmals richtig in die Arbeitswelt eintauchen und selbst Erfahrungen sammeln, sei es im Büro im Bereich Kommunikation und Marketing oder selbst am Computer Roboter programmieren. Die Altersgruppe der Kinder lag zwischen 10 und 13 Jahre. Zwei der Angebote waren für Knaben und vier für Mädchen. Mädchen konnten beispielsweise zwischen Roberta oder Programmieren lernen wählen, die Knaben zwischen Heilpädagoge oder Reporter werden.

Die vier folgenden Angebote wurden von den jungen Reportern beschrieben, fotografiert und gefilmt. 

Ein Tag als Heilpädagoge

Thierry Schluchter, Dozent am Institut für Heilpädagogik der PHBern, erklärt auf die erste Reporterfrage, was ein Heilpädagoge genau macht: 
"Ganz viel verschiedene Sachen: Er ist zuständig für Kinder mit besonderem Bildungsbedarf. Zum Beispiel unterstützt er ein Kind mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten oder ein Kind mit einer Beeinträchtigung. Gemeinsam mit der Lehrperson schaut der Heilpädagoge, wie er dem Kind helfen kann."

Einen typischen Vormittag als Heilpädagoge beschreibt er wie folgt: "Dieser ist nie gleich, sondern sehr vielfältig. Am Morgen um 8 Uhr komme ich in die Schule, dann mache ich mit der Lehrperson eine Französisch-Lektion, danach habe ich vielleicht eine Einzelförderung mit einem Kind mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten und in der 3. Lektion bin ich mit einem Kind im Turnunterricht, weil es im Rollstuhl sitzt und ich dabei helfe, dass es auch mitmachen kann."

Hier noch ein paar Interviews mit Knaben, die den heutigen Tag zusammen als Heilpädagogen verbrachten.

Was hat dich interessiert am Thema Heilpädagoge? 

  • Aloniab: Klingt spannend, ich fand cool wie die Heilpädagogen anderen Kindern helfen in der Schule, die sich zum Beispiel nicht so gut konzentrieren können. 
  • Robert: Ich wollte wissen, was ein Heilpädagoge ist.
  • Akram: Ich wollte wissen, was ein Heilpädagoge macht.
  • Nino: Meine Mutter hat mich angemeldet und wollte mich überraschen.

Möchtest du jetzt Heilpädagoge werden?

  • Aloniab: Nein, mein Ziel ist, Informatiker zu werden.
  • Robert: Das weiss ich noch nicht.
  • Akram: Nein, ich glaube nicht, es gibt noch andere Berufe, die besser sind für mich.
  • Nino: Mein Vater ist Heilpädagoge und ich kann mir das auch vorstellen.

Warum hat es sich gelohnt, den Zukunftstag zu besuchen?

  • Aloniab: Ich habe Kollegen hier gefunden und es ist sehr cool, Neues zu entdecken.
  • Robert: Alles hat sich gelohnt.
  • Akram: Es hat sich gelohnt, auch wenn es nicht meine erste Wahl war.
  • Nino: Es hat Spass gemacht und sich deshalb gelohnt.

Roberta – Lernen mit Robotern

Im Angebot, das sich Roberta nennt, lernen junge Mädchen das Programmieren von Robotern. Im Interview erzählen nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene, die beim Zukunftstag dabei sind und den Kindern beim Forschen helfen.
Fabienne Imboden, Studentin an der PHBern antwortet auf die Frage "Wo oder wie oft benützt du Roboter im Alltag?":
"Im Alltag benutze ich Roboter vor allem wenn ich putze, ich habe nämlich einen Putzroboter (Staubsauger) zu Hause. Im Unterricht benütze ich hauptsächlich die Blue-Bots und Bee-Bots." 
Wie viele Roboter hast du schon gebaut und welches ist der coolste davon? 
"Ich habe schon sehr viele Roboter gebaut gemeinsam mit den Kindern in der Schule aktuell vor allem den Lego-Roboter Spike-Prime, den finde ich am coolsten."

Im Interview mit Jana und Amelie wollten wir wissen, warum sie sich für Roberta angemeldet haben: Jana meinte, weil das Thema Roboter spannend tönt und Amelie wollte schon immer mal einen Roboter programmieren. So war es auch nicht erstaunlich, dass für Jana das programmieren und zusammenbauen des Roboters das persönliche Highlight war. Amelie haben das Roboter bauen und dass sie zusammen tanzen konnten am besten gefallen am Zukunftstag.

Spielend programmieren lernen

Hier berichten wir, die Reportergruppe, mit spannenden Texten und Interviews über das Angebot Spielend programmieren lernen. Wir starten gerade mit dem Leiter dieser Gruppe:

Pascal Zaugg, Dozent an der PHBern, wofür benützt du die Programmiersprache? "Um mir das Leben leichter zu machen, beispielsweise indem ich Aufgaben automatisiere. Es ist aber auch mein Hobby (z.B. Tetris spielen), ich mache ein Programm, mit dem man Tetris Matches verfolgen kann (2 Spieler spielen gegeneinander Tetris und es geht um die Schnelligkeit). Aber auch im Zusammenhang mit den Studierenden muss ich mich auskennen mit den Programmiersprachen."
Was hast du schon selber programmiert und welches ist dein coolstes Ergebnis? 
"Das coolste, an dem ich am meisten Freude habe ist ein Spiel, das ich während des Studiums programmieren musste. Da ging es darum, dass es ein neues Schaf gibt, wenn 2 Schafe aufeinander treffen, welches je nach dem wie die beiden Schafe aufeinander treffen schwarz oder weiss ist. Damit hab ich sogar einen kleinen Wettbewerb gewonnen."

Weiter geht es mit Nerea und Luise, die sich für diesen Kurs angemeldet haben. 
Was hat dich interessiert am Thema? 

  • Nerea: Ich finde das Thema spannend.
  • Luise: Ich programmiere gern, das machen wir auch in der Schule und ich möchte noch mehr über das Programmieren erfahren.

Worum geht es im Game, welches du programmierst? 

  • Nerea: Es geht um eine Geschichte, in der sich verschiedene Charaktere gegenseitig fangen müssen – wie "fangis."
  • Luise: Man muss Punkte sammeln und sich nicht von den Krebsen fangen lassen. 

Nebst dem Programmieren selber war auch das Musik Programmieren ein Highlight für Nerea und Luise. 

Von der Idee zum Unterrichtsmaterial

Selber ein Lehrmittel schreiben? Dieses Angebot machts möglich: Die Kinder erleben den kreativen Weg von der Idee zur eigenen Lernaufgabe und werden spielerisch zur Autorin. Sie arbeiten digital mit Bild, Ton, Text und Video und lernen

  • eine Idee zu entwickeln und daraus eine Aufgabe zu erarbeiten.
  • zu entscheiden welche Bilder rechtlich genutzt werden dürfen, welche nicht.
  • Aufgaben mit anderen digital zu teilen.

Am Morgen gingen die Mädchen der Frage nach, weshalb Wald wichtig ist. Am Mittag haben sie das Naturhistorische Museum besucht und dort Tiere fotografiert. Später haben sie gemeinsam ein Lehrmittel zu Tieren in Schweizer Mischwäldern erstellt.

Leuchten für helle Köpfe

Längst sind Frauen in vielen Bereichen der Technik anzutreffen: Medizintechnikerinnen entwickeln künstliche Kniegelenke oder Herzpumpen, Ingenieurinnen entwickeln GPS für Menschen mit einer Sehbehinderung oder umweltfreundliche Häuser. Technische Berufe und Ingenieurberufe haben Zukunft – auch und gerade für Frauen!
Im Angebot Leuchten für helle Köpfe tüftelten Mädchen gemeinsam mit anderen Mädchen und arbeiteten wie Ingenieurinnen mit elektronischen Bauteilen. Sie lernten ihre Funktionen kennen und stellten eine Minitaschenlampe und eine Nachtleuchte her.

Den diesjährigen Zukunftstag verpasst?

Der nächste Zukunftstag findet am 13. November 2025 statt. Eine Anmeldung wird ab Sommer 2025 möglich sein: www.nationalerzukunftstag.ch

Die PHBern übernimmt ihre Sozial- und Umweltverantwortung und setzt sich im Rahmen des Zukunftstags aktiv für Chancengleichheit ein.