Neue Forschungsprojekte gestartet (1/2024)

An der PHBern haben erneut spannende Forschungs- und Entwicklungsprojekte begonnen. Hier erfahren Sie, welchen Fragen sie nachgehen und welche Ziele sie verfolgen.
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Die Forschungs- und Entwicklungsprojekte der PHBern tragen zur wissenschaftlichen Fundierung der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen bei und entwickeln die Schul- und Unterrichtspraxis weiter.

INTAKT: pädagogische Interaktionsqualität

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) unterstützt ein gemeinsames Forschungsprojekt der PHBern und der PH Zürich zur Qualität pädagogischer Interaktionen in Sekundarschulklassen (INTAKT). Gelingende pädagogische Interaktionen sind wichtig für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler sowie die Gesundheit der Lehrpersonen. Die INTAKT-Studie greift etablierte Qualitätsmerkmale des Unterrichts auf (Klassenführung, Schülerorientierung, kognitive Aktivierung) und untersucht diese aus einer konsequent interaktionistischen Perspektive (Organisation, Klima, Wissenskonstruktion). Dabei wird in 100 Klassen der Sekundarstufe mit Beobachtung und Befragung sowohl das Verhalten als auch das Erleben der Akteurinnen und Akteure erfasst. Die Studie trägt dazu bei, pädagogische Interaktionen im Unterricht besser zu verstehen und diese zu fördern. 

ProjektINTAKT: Studie zur Qualität pädagogischer Interaktionen in Sekundarschulklassen
LeitungProf. Dr. Alexander Wettstein, Dr. Boris Eckstein
Laufzeit1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2027
DrittmittelSchweizerischer Nationalfonds

Die Entwicklung der Leselehrmethoden in der Deutschschweiz

Die Vermittlung der Lesekompetenz ist seit rund 400 Jahren eine der zentralen Aufgaben der Volksschule. Kein anderer Bereich der Deutschdidaktik bietet heute eine vergleichbare Methodenvielfalt.  

Das Projekt verfolgt das Ziel, die Entwicklung der Leselehrmittel, bis Mitte des 19. Jahrhunderts häufig als "Namenbüchlein" bezeichnet, mit ihren Lehrmethoden in der Deutschschweiz nachzuzeichnen. In einem internationalen Publikationsprojekt (Juska-Bacher 2023) konnte gezeigt werden, dass der älteste Fibeltyp, die sogenannte "Katechismusfibel", in weiten Teilen Europas vom 16. bis 19. Jahrhundert inhaltlich wie methodisch sehr ähnlich aussah. Ab dem 18. Jahrhundert setzt aber bereits eine Diversifizierung ein und es entstehen Fibeltypen mit neuen pädagogischen Ausrichtungen und Lehrmethoden. Diese Entwicklungen sind bisher fast ausschliesslich auf nationaler oder sogar regionaler Ebene erforscht. Für die Deutschschweiz gibt es bisher nur sehr punktuelle Einblicke aus einzelnen Kantonen. 

Im Projekt vorgesehen ist eine Bestandsaufnahme der (erhaltenen) Deutschschweizer Fibeln sowie die Erstellung von Digitalisaten der historischen Quellentexte. Unter Einbezug der internationalen Forschung sollen verschiedene Fibeltypen herausgearbeitet und die in ihnen verwendeten Leselehrmethoden untersucht werden. Auf diese Weise kann für die Deutschschweiz die Entwicklung der Lehrmethoden von den Anfängen der Fibeln bis in die Gegenwart nachgezeichnet werden.

ProjektDie Entwicklung der Leselehrmethoden in der Deutschschweiz
LeitungProf. Dr. Britta Juska-Bacher
Laufzeit1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2024

Sprechen im Französisch- und Englischunterricht auf Sekundarstufe I

Wie Lernende im Fremdsprachenunterricht miteinander sprechen, beeinflusst ihre Sprachentwicklung. Die Bereitschaft zum Sprechen, auch als "Willingness to communicate" (WTC) bezeichnet, spielt dabei eine entscheidende Rolle und kann durch gezielte Interventionen von Lehrpersonen gestärkt werden. Die WTC ist nicht nur eine grundlegende Offenheit für die Nutzung der Fremdsprache, sie ist auch dynamisch und kann sich im Laufe eines Schuljahres oder während einer Aufgabenstellung verändern.

Die Studie untersucht die Dynamik der WTC und den tatsächlichen Sprachgebrauch in Schweizer Sekundarschulklassen im Französisch- und Englischunterricht. Ziel der Forschung ist es, das dialogische Sprechen im Fremdsprachenunterricht zu fördern.

ProjektWillingness to communicate and learner talk in the French and English lower secondary classroom
LeitungDr. Brigitte Reber
TeamDr. Florian Keller Zai, Meike Raaflaub, Diane Würgler
Laufzeit1. Februar 2024 bis 31. Dezember 2026

Bildung schafft Chancen – dafür setzen sich die Forschenden der PHBern ein.

Das Institut für Forschung, Entwicklung und Evaluation der PHBern fördert mit exzellenter Forschung, gezielter Nachwuchsförderung und einem offenen Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen hochwertige Bildung für alle.