Lese- und Schreibkompetenzförderung auf Französisch in der 3.-4. Klasse

Hier finden Sie zwei Unterrichtssequenzen für Schülerinnen und Schüler der 3.-4. Klasse zu den Themen "Geschlechterstereotypen" und "Kulturelle Vielfalt". Diese sind als Ergänzung zur Pop-Up-Ausstellung konzipiert.

Allgemeine Informationen

Die Sequenzen wurden so konzipiert, dass sie im Rahmen des Unterrichts Französisch als Fremdsprache verwendet werden können. Die Unterschiede zwischen Schülerinnen und Schülern, die Französisch als Erstsprache haben, und Schülerinnen und Schülern, die gerade mit dem Französischunterricht beginnen, wurden berücksichtigt. 
Die Sequenzen schlagen mehrere Differenzierungsstufen vor, damit die Lehrkräfte sie vollständig an ihre jeweiligen Bedürfnisse und ihren Kontext anpassen können.

Vorwissen

Um die grossen Unterschiede beim Französisch-Niveau zwischen zweisprachigen Kindern mit Französisch-Kenntnissen und Anfängerinnen und Anfängern in Französisch zu berücksichtigen, werden mehrere Möglichkeiten der Differenzierung vorgeschlagen. Zur Förderung der Inklusion und der Aufwertung der Kompetenzen der zweisprachigen Schülerinnen und Schüler bearbeiten diese die gleiche Aufgabe wie die anderen Kinder, jedoch auf einem höheren Niveau. D.h., die zweisprachigen Schülerinnen und Schüler können z.B. dieselbe Aufgabe wie die anderen Kinder bearbeiten, tun dies aber mittels eines neuen, komplexeren Buchs. 

Um die Verbindung zum Klassenverband aufrechtzuerhalten, sollte das neue Buch das gleiche Thema behandeln wie das Buch, das die restliche Klasse bearbeitet. Die zweisprachigen Kinder bearbeiten ihre Aufgabe selbstständig mithilfe eines analogen Dossiers und digitaler Aktivitäten, während die restliche Klasse unter Anleitung der Lehrperson am selben Thema arbeitet. Um die beiden Gruppen miteinander zu verbinden, können die zweisprachigen Kinder den anderen Schülerinnen und Schülern ihrer Klasse Lesechallenges zu ihren Büchern präsentieren und anbieten.

Benötigtes Vorwissen wird jeweils direkt in den detaillierten Ablaufplänen der Sequenzen aufgelistet.

Aufbau der Sequenzen

Jede Unterrichtssequenz ist auf die gleiche Weise organisiert: 

  1. Einführungslektion: Besuch der interaktiven Module der Pop-up-Ausstellung rund um ein Kinderbuch, idealerweise in der Schulbibliothek. Im Rahmen der Ausstellung finden eine Lektüre der Geschichte zum gewählten Thema sowie verschiedene spielerische Ateliers statt, um das Leseverständnis der Kinder zu fördern. Dieses Erlebnis gibt den Schülerinnen und Schülern eine Vorstellung davon, woran sie während des gesamten Projekts arbeiten werden.
  2. Weitere Lektionen (5-6): Erfinden eines Lesechallenge-Spiels oder eines möglichen Endes einer Geschichte (gestützt auf ein weiteres Kinderbuch) nach dem Vorbild des in der Ausstellung Erlebten, um die Schreib- und Lesekompetenz zu fördern.
  3. Abschlusslektion: Spielen des neu erfundenen Lesechallenge-Spiels und/oder Ausstellung zur erfundenen Geschichte.

Obwohl als Projekt über durchschnittlich sechs Lektionen konzipiert, können diese Lerninhalte auch einzeln und weitgehend unabhängig voneinander eingesetzt werden. 

Formative Beurteilung

Jedes Kind arbeitet in seinem eigenen Rhythmus und nach seinen Fähigkeiten. Deshalb gibt es kein Mindestmass dafür, wie viele Fragen und wie komplexe Fragen das Kind stellen können sollte. Die Lehrkraft kann die formative Beurteilung dank der von den Schülerinnen und Schülern gestellten Fragen vornehmen.