bisKids – durchgängige Sprachförderung

Die PHBern engagiert sich für die frühe Sprachbildung, und zwar mit Fokus auf den Übergang von der Vorschule in den Kindergarten. Erste Ergebnisse fliessen bereits in die Hochschullehre ein. Hier erhalten Sie einen Einblick in das laufende Entwicklungsprojekt.
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Die Sprache ist einer der wichtigsten Schlüssel zum Bildungserfolg. Kinder, die nicht ausreichend lesen und schreiben können oder über einen eingeschränkten Wortschatz verfügen, können sich schulische Inhalte weniger gut aneignen.

"Viele Kinder, die zum Kindergarteneintritt über keine altersgemässe Sprachkompetenz verfügen, holen diesen Rückstand im Laufe der Schulzeit nicht mehr auf. Die Sprache ist für sie also immer wieder ein Hindernis", weiss Dr. Pascale Schaller. Sie ist Dozentin am Institut Primarstufe der PHBern und Leiterin des Entwicklungsprojekts "Durchgängige integrierte Sprachbildung am Übergang von der Vorschule in den Kindergarten"
kurz bisKids.

Zwei Fachpersonen – ein Strang

Welche Interessen verfolgt das Projekt? "Wir wollten einen Einblick darin bekommen, auf welche Weise Kinder in der Kita und im Kindergarten sprachlich gefördert werden. Dies machen wir unter anderen Methoden mit Videoaufnahmen", erklärt Pascale Schaller. Die Sprachbildung beginne im Idealfall nicht erst im Kindergarten, sondern möglichst früher. Die Forschung zeige, dass die sprachliche Förderung konstant und anhaltend sein soll. "Das bedeutet, dass es bei Übergängen – wie beispielsweise beim Übergang von der Kita in den Kindergarten – keine Brüche geben soll. Die Kinder profitieren, wenn sich die Fachpersonen aus der Vorschulzeit und jene in der Schuleingangsstufe an den gleichen Ideen und Strategien der Sprachförderung orientieren."

Die Kinder profitieren, wenn sich die Fachpersonen aus der Vorschulzeit und jene in der Schuleingangsstufe an den gleichen Ideen und Strategien der Sprachförderung orientieren.
Dr. Pascale Schaller  -  Dozentin Institut Primarstufe

Expertise vereinen

Pädagogische Fachpersonen aus der Vorschulzeit (Kita, Spielgruppen) absolvieren ihre Ausbildung nicht an der Pädagogischen Hochschule wie die Lehrpersonen. "Die Expertisen sind deshalb sehr unterschiedlich", so Pascale Schaller. Erste Erkenntnisse des bisKids-Projekts zeigen, dass sich diese Expertisen mithilfe eines Austausches zwischen diesen Fachpersonen sehr gut und mit Gewinn für die Kinder einfach ergänzen liessen lassen.

Die PHBern schafft dafür bereits gute Voraussetzungen: Die Dozierenden des Instituts für Primarstufe arbeiten mit den Videoaufnahmen des Projektteams aus den Berner Kitas, um die Studierenden mit dem Studienschwerpunkt Zyklus 1 sowie angehende schulische Heilpädagoginnen und Heilpädagogen für die durchgängige integrierte Sprachbildung sensibilisieren zu können. Dies ist ein erster wichtiger Schritt, findet Pascale Schaller: "Dies öffnet den Blick der angehenden Lehrpersonen für die frühe kindliche Sprachentwicklung. Und schärft das Bewusstsein, dass der Kita und den Spielgruppen eine wichtige Rolle zukommt für diejenigen Kinder, die sprachlich eine engere Begleitung brauchen."

Das Projekt bisKids läuft noch bis Ende September 2022. Geplant ist eine Fortsetzung, um von der Expertise und den Erfahrungen aus dem Projekt bestmöglich profitieren zu können.