Medien- und Informatiktag an der PHBern

Ende November war es wieder soweit: An der PHBern konnten Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 4 und 15 Jahren einen halben Tag lang Roboter programmieren und viele weitere Erfahrungen sammeln – angeleitet von Studierenden der PHBern. Auch ihre Lehrpersonen profitierten. Sie erhielten Einblicke in die vielfältigen Angebote des Instituts für Weiterbildung und Dienstleistungen.
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Studentin und Schülerinnen

Rund 180 Schülerinnen und Schüler wurden am diesjährigen Medien- und Informatiktag von gut 20 Studierenden der PHBern betreut und angeleitet, diese wiederum von Dozierenden der PHBern unterstützt. Dabei mussten sich die angehenden Lehrpersonen auf sehr verschiedene Alterskategorien einstellen. Mit einer Basisstufenklasse aus Köniz kamen auch ganz junge Kinder an die PHBern, die älteste Gruppe war eine 8. Klasse aus Biglen. Eindrücklich ist auch die Menge der bereitgestellten Tablets, BeeBots, Lego-Roboter und Tablets. Insgesamt standen rund 170 Geräte zur Verfügung.

"Im Workshop der PHBern können alle Kinder gleichzeitig handeln, das ist natürlich ein Vorteil", sagt Stephen Head, der mit seiner Basisstufenklasse aus Köniz an die PHBern gekommen ist. Er kann an seiner Schule drei iPads einsetzen und hat auch schon mit den programmierbaren Käfern, den BeeBots gearbeitet. Am Medien- und Informatiktag der PHBern erhofft sich der Lehrer, dass sich die Kinder intensiv mit der Technik vertraut machen und neue Dinge ausprobieren können. Die kleinsten Kinder seiner Klasse sind erst vier Jahre alt und haben kaum Erfahrung, sich rasch auf neue Lehrpersonen einzustellen. Ob dies klappen wird? Einer der drei Studenten, die die Klasse von Stephen Head betreuen, ist Pascal Papritz, der im fünften Semester am Institut Primarstufe studiert. "Die Kinder waren sehr aufgestellt, offen und überhaupt nicht eingeschüchtert", zieht Papritz nach drei Stunden eine sehr positive Bilanz. "Ich besuche zurzeit das Seminar 'Medien und Informatik 2' und bereitete mich in dieser Veranstaltung auf den Anlass vor, was sehr interessant war", erzählt der Student. Die Kinder lernen nicht nur Käfer zu programmieren und mit Tablets umzugehen. Sie spielen auch selber Roboter und bewegen sich auch so, was ihnen sehr Spass macht.

Ebenso engagiert sind Nina und Aurora aus Biglen bei der Sache. Die beiden Achtklässlerinnen hatten zuerst den Auftrag, einen Lego-Roboter, den "Spike Prime", zusammenzubauen und ihn mit dem Laptop zu verbinden. Rasch lernen sie, wie er programmiert werden kann. Sie finden den Medien- und Informatiktag sehr spannend. Einen Beruf in einem technischen Bereich zu ergreifen, können sie sich aber – da sind sich die beiden Mädchen einig – nicht vorstellen. Judith Breitenmoser, ihre Lehrerin, ist trotzdem überzeugt, dass die Einblicke und Erfahrungen, die der Medien- und Informatiktag an der PHBern bietet, wertvoll sind: "Die Jugendlichen stecken voll in der Berufswahl. Jede zusätzliche Erfahrung im Bereich Medien und Informatik oder auch anderswo hilft beim Entscheiden."

Die Jugendlichen stecken voll in der Berufswahl. Jede zusätzliche Erfahrung im Bereich Medien und Informatik oder auch anderswo hilft beim Entscheiden.
Judith Breitenmoser  -  Lehrerin 8. Klasse

Nicola Fuchs studiert am Institut Sekundarstufe I der PHBern und betreut die Hälfte der 31 Schülerinnen und Schüler zählenden Klasse aus Biglen. "Ich finde es eine interessante Abwechslung und auch organisatorisch lehrreich", sagt der angehende Lehrer. Er freut sich, dass die Jugendlichen sehr engagiert und kreativ sind, wenn es darum geht, ihren Roboter auf seinen Aufritt vorzubereiten. Am Schluss der Unterrichtssequenz können die kleinen programmierbaren Fahrzeuge nicht nur herumfahren, sondern auch über Sensoren mit der Umwelt kommunizieren.

Die Schülerinnen und Schüler erleben einen lehrreichen Halbtag an einem für sie bisher unbekannten Ort, die Studierenden können theoretisches Wissen praktisch umsetzen und wie profitieren die Lehrpersonen vom Besuch an der PHBern? "In einem einstündigen Workshop zeige ich, was das Institut für Weiterbildung und Dienstleistung im Bereich Medien und Informatik zu bieten hat", erzählt die Wissenschaftliche Mitarbeiterin Cornelia Epprecht. Am Standort Helvetiaplatz 2 in Bern kann man nicht nur 3D-Drucker ausleihen und Weiterbildungen besuchen. Neu gibt es hier auch den "maker corner", Inspirationsraum und Produktionsstätte zugleich und ein Ort, wo Lehrpersonen ganz viel ausprobieren können, bevor sie eigene Medien- und Informatikprojekte umsetzen. "Drei Mal pro Woche stehen hier auch Fachpersonen zur Verfügung", informiert Cornelia Epprecht und ergänzt: "Der maker corner steht nicht nur für Anfängerinnen und Anfänger zur Verfügung, sondern auch für Nerds."

Die Ziele des Organisationsteams

Während die Kinder und Jugendlichen von den Studierenden betreut werden und die Lehrpersonen neue Angebote diskutieren, gibt das Organisationsteam des Medien- und Informatiktages kurz Auskunft über seine Ziele.

Urs Wildeisen: "Wir möchten positive Emotionen auslösen. Die Schülerinnen und Schüler sollen Freude haben und Neues entdecken. Die Lehrperson ermuntern wir, mit ihrer Klasse selber ein kleines Medien- und Informatikprojekt durchzuführen."

Magdalena Siegenthaler: "Wir wollen den Studierenden die Möglichkeit geben, in die Praxis einzutauchen und gleichzeitig profitieren Kinder und Jugendliche von einem anregenden Unterricht zu einem spannenden Thema. Und auch die Lehrpersonen haben einen Nutzen. Was will man mehr?"

Pascal Zaugg: "Die Studierenden können sowohl bei der Vorbereitung, als auch bei der Durchführung des Medien- und Informatiktages ganz viel lernen. Nicht zu unterschätzen sind auch die organisatorischen Erfahrungen, die bei einem solchen Anlass gesammelt werden können."