BC: Lern-Räume künstlerisch-ästhetisch erkunden und nutzen
Bildungs-Canapé mit 2 ECTS-Punkten: Bildungspotenzial von interdisziplinären künstlerischen Interventionen und Projekten erkennen, erproben und in der eigenen Berufspraxis nutzen lernen.
Flure, Treppenhäuser oder Pausenplätze sowie das Klassenzimmer werden selten als Lern-Räume genutzt. Lerninhalte aus den vier Fachbereichen Musik, Gestalten, Bewegung & Sport (Tanz) sowie Sprache (Theater) können in unterschiedlichen, auch ungewohnten, Lern-Räumen lehrplanorientiert vermittelt werden.
Die Teilnehmenden arbeiten in diesem Kurs mit allen Sinnen. Sie lernen neue Sicht- und Handlungsweisen kennen und vergleichen diese mit den eigenen Unterrichtserfahrungen. Dabei loten sie nebst dem Schulumfeld weitere Räume für die Umsetzung künstlerisch-ästhetischer Aktivitäten aus und erweitern Ihre Werkzeuge, was Planung und Umsetzung von kulturellen Schulprojekten betrifft. Wie Lehrplanthemen mit kunstorientierten Methoden erarbeitet werden können, ist ebenso Thema wie die erfolgreiche Zusammenarbeit von Kunstschaffenden und Lehrpersonen. Zudem teilen die beiden Berufsgruppen ihre Erfahrungen, lernen voneinander.
Genutzt werden dabei Vermittlungskonzepte und wissenschaftliche Erkenntnisse aus den Bereichen Kulturelle Bildung, Musik-, Theater- Tanzpädagogik sowie künstlerischen Strategien aus den visuellen und darstellenden Künsten.
Pädagogische Vorkenntnisse von Kunstschaffenden, bzw. künstlerische Vorkenntnisse von Lehrpersonen sind nicht erforderlich.
Die Weiterbildung findet als Kooperation der Hochschule der Künste Bern und der Pädagogischen Hochschule Bern statt.
Mehr Informationen
Allgemeine Informationen zum Format "Bildungs-Canapé"
Zielgruppen
Zulassungsbedingungen
Die Teilnehmenden verfügen über ein von der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) oder vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) anerkanntes Lehrdiplom oder einen Hochschulabschluss oder einen eidgenössischen Fachausweis oder ein eidgenössisches Diplom oder einen gleichwertigen Abschluss.
Kompetenzen
Die Teilnehmenden
- Sind fähig, verschiedene künstlerisch-ästhetische Aktivitäten durchzuführen
- kennen Formate und kunstorientierte Arbeitsweisen aus verschiedenen Disziplinen, exemplarisch aus Sound Arts, Theater-/Tanzpädagogik sowie den Bildenden Künsten und können sie mit Lehrplanthemen verbinden
- verfügen über Werkzeuge und Methoden für die Planung und Umsetzung von Schulprojekten
- sind in der Lage, kulturell-künstlerische Vorhaben zu gestalten, zu reflektieren und zu dokumentieren
- können das Gelernte auf ihre eigene Tätigkeit transferieren
- kennen ein anderes Berufsfeld (Kunst oder Schule) besser
Lerngelegenheiten (Programm)
Die Teilnehmenden setzen sich in jeder Präsenzveranstaltung mit einem unterrichtsrelevanten Thema auseinander. Dies wird exemplarisch an einer Kunstform erlebbar gemacht. Die Dozierenden stellen theoretische Bezüge her und begründen ihr Unterrichtsvorhaben. In jeder Veranstaltung sind künstlerisch-ästhetische Erfahrungen in unterschiedlichen Räumen zentral. Dies führt zu einer vertieften thematischen Auseinandersetzung. Querverbindungen zwischen den vier Präsenztagen erweitern den Horizont der Teilnehmenden und fördern kunstsparten- und fächerübergreifendes Lernen.
Lerngelegenheit 1 – Ganz Ohr! – Der öffentliche Raum als Lernort
Samstag, 14. Februar 2026, 9.00–15.30 Uhr, HKB
Mit offenen Ohren entdecken Sie, welches Potenzial öffentlicher Raum als ausserschulischer Lernort für die künstlerisch-ästhetische Betätigung der Schüler*innen birgt. Mittels Übungen, Klangexperimenten und Interventionen draussen beschäftigen Sie sich mit Hören als sensorischen, verkörperten aber auch als politischen Akt und üben verschiedene Hörhaltungen. Sie diskutieren erprobte Beispiele verschiedener Schulprojekte im öffentlichen Raum und skizzieren Transfermöglichkeiten ins eigene Berufsfeld.
Ziele
- Die eigenen Ohren als Instrument zur Erkundung des öffentlichen Raums nutzen
- Inspiriert von einem eigenen Hörerfahrungen Unterrichtsideen entwickeln
- Sich künstlerisch-ästhetisch im öffentlichen Raum betätigen und den eigenen Prozess dokumentieren und reflektieren
Inhalte
- Den öffentlichen Raum mittels Klangkunst erforschen
- Praxisbeispiele von Schulprojekten im öffentlichen Raum
- Transfer ins eigene Berufsfeld
Dozentin: Lilian Beidler
Lerngelegenheit 2 – Gelingensbedingungen für künstlerische Schulprojekte
Samstag, 21. Februar 2026, 9.00–15.30 Uhr, PHBern, Aula W40
Sie erproben mittels theaterpädagogischer Ansätze Möglichkeiten für die Rollengestaltung und Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten. Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Gelingensbedingungen und Stolpersteine werden bewusst. Zudem spielen Sie die Phasen der Projektentwicklung und -planung durch und setzen sich mit der Vereinbarkeit von Projekten im Schulalltag auseinander.
Ziele
- Skills zur interdisziplinären Zusammenarbeit an einem Praxisbeispiel weiterentwickeln
- eine persönliche Checkliste zur Zusammenarbeit erstellen
- eine kulturelle Intervention andenken
- Werkzeuge und Methoden für die Projektplanung kennen
Inhalte
- Rollen im Projektteam
- Projektmanagement für den Schulalltag
- Theaterpädagogische Methoden
Dozentin: Sibylle Heiniger
Lerngelegenheit 3 – Toolbox künstlerischer Strategien
Samstag, 21. März 2026, 9.00–15.30 Uhr, HKB
Sie diskutieren und erproben an der Hochschule der Künste Bern HKB künstlerische Arbeitsweisen, erlernen Methoden zur Prozess- und Produktdokumentation und setzen sich mit verschiedenen Formaten auseinander. In Wechselwirkung von Theorie und Praxis skizzieren Sie Anwendungen im eigenen Berufskontext.
Ziele
- Arbeitsprozesse aus den Künsten und Darstellungsformen kennenlernen
- Möglichkeiten der Prozess- und Produktdokumentation erforschen
- Umsetzungsmöglichkeiten für das Erlebte in den eigenen Berufsalltag skizzieren
Inhalte
- Arbeitsweisen von Bildenden Künstler*innen
- Dokumentationsformen in kreativen Prozessen
- Transfer ins eigene Berufsfeld
Dozentin: Franziska Nyffeler
Lerngelegenheit 4 – Lernen durch Bewegung – Tanzprojekte in Verbindung mit einem Schulfach
Samstag, 28. März 2026, 9.00–15.30 Uhr, PHBern, Aula W40
Sie erkunden und erproben mittels Bewegung und Tanz verschiedene Schulräume, und dies in Zusammenarbeit aller Beteiligten. Dabei machen Sie künstlerisch-ästhetische Erfahrungen und werden fachlicher und überfachlicher Kompetenzen bewusst. Sie explorieren, wie Lehrplanthemen mit Bewegen und Tanz bearbeitet werden können (Mathematik-Tanz, z.B. geometrische Formen, Deutsch-Tanz, z.B. Verben, Präpositionen). Dabei wird auf das Lernen der Schüler*innen fokussiert. Sie erhalten Literatur- und Musiktipps zu den Inhalten.
Ziele
- Fachthemen ganzheitlich und interdisziplinär bearbeiten
- Der Diversität und Vorerfahrungen der Lernenden gerecht werden
- Eine kunstorientierte Umsetzung eines Fachthemas erfahren und Varianten andenken
- Körper als Instrument und Ausdrucksmittel anwenden
- eigenes Können, Verstehen und Wissen vertiefen
- Wege des Vermittelns kennenlernen
Inhalte
- Bewegen und Tanzen
- Interdisziplinäres Lernen
- Lehrplanbezüge und Kompetenzen
Dozentin: Lucía Baumgartner
Lerngelegenheit 5 – Präsentation der Konzepte
Freitag, 8. Mai 2026, 15.00–17.00 Uhr
Sie stellen Ihr Konzept des Leistungsnachweises vor, stellen Ihre Fragen, erhalten Rückmeldungen der Studiengruppe zu Ihrem Vorhaben und skizzieren die Weiterarbeit.
Ziele
- Rückmeldungen zum Konzept des Leistungsnachweises einholen und die Weiterarbeit skizzieren
Inhalte
- Konzepte der Leistungsnachweise der Studierenden
- Feedbacks zu den Konzepten der Leistungsnachweise
Dozentin: Sibylle Heiniger
Arbeitsweise
Leistungsnachweis
Wer ein Bildungs-Canapé besucht, verpflichtet sich, dieses mit einem Leistungsnachweis abzuschliessen.
Eine künstlerisch-ästhetische Intervention mit Fokus auf den Raum (Bezug zu mindestens einer der vier Veranstaltungen), z.B.:
- Eine Aktivität, mehrere Mini-Aktivitäten planen, ausprobieren, reflektieren, dokumentieren und in Bezug zur Theorie setzen oder
- Eine Aktivität planen und in Bezug zur Theorie setzen, Grobskizze mit Hypothesen zur Umsetzung oder
- Selber eine performative Intervention in einem bestimmten Raum planen, durchführen, reflektieren und in Bezug zur Theorie setzen
- …
Bemerkungen
- Die 4 Blöcke werden mit 2 ECTS (= 60 Stunden) ausgewiesen. Diese können in Absprache mit den Studienleitungen an CAS-Studiengänge der PHBern und der HKB angerechnet werden.
- Das Bildungs-Canapé ist wie folgt aufgebaut:
- 20h Präsenz Lehre
- 6h Präsenz oder online Austausch der Teilnehmenden
- 2h Präsenz Zwischenbericht Leistungsnachweise
- 14h Selbststudium (Vor- Nachbereitung der Veranstaltungen)
- 18h Leistungsnachweis
- In jedem Block wird eine Literaturliste abgegeben