Die PHBern bietet den Lehrpersonen die Möglichkeit, sich in verschiedenen Angeboten mit Themen der Diversität auseinanderzusetzen. Diversitätskompetenzen zählen zu den Kernkompetenzen in der Schule.
Wozu Diversität?
In einer pluralistischen Gesellschaft ist Vielfalt bzw. Diversität eine Realität. Diversität heisst, Verschiedenheit anzuerkennen, ohne sie zu bewerten und sie als Ressource zu betrachten. Die Haltung impliziert einen chancenorientierten Ansatz, der die Potenziale aller Menschen in ihrer Verschiedenheit in den Fokus nimmt. Es geht darum, den Grundsatz der Bildung für alle zu erfüllen und jedem Kind vergleichbare Chancen (Teilhabe) an Bildung zu ermöglichen.
Diversität beschreibt individuelle, soziale und strukturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten von einzelnen Menschen und Gruppen. Folgende Diversitätskategorien sind für die Schule relevant: Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung, Alter, Religion, Hautfarbe/Phänotyp, ethnischer Hintergrund, Migration und Flucht, Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
Im schulischen Kontext wirken oft mehrere Diversitätskategorien (z.B Geschlecht, soziale Herkunft, Bildung, Sprache) zusammen. Im Ansatz Intersektionalität wird das Zusammenwirken analysiert, um mögliche Ausgrenzungsmechanismen zu verhindern.
Die Förderung der Diversität erfordert strukturelle Rahmenbedingungen und Veränderungen auf Unterrichtsebene (Praktiken und Haltung) und Organisationsebene (inklusive Bildung).
Umgang mit Diversität als Herausforderung und Chance
Zentrale Fragestellungen können zum Beispiel diese sein: Was ist die Unterscheidung zwischen Rassismus und (unbewusst) rassistischem Verhalten? Wie beeinflussen die Lernbiografie und das soziale Milieu der Eltern die Leistungsfähigkeit der Kinder bzw. die Leistungserwartungen der Lehrpersonen in der Schule? Inwiefern spielt die Migration oder die Religion eine Rolle im schulischen Kontext, wann nicht? Wie kann ich gendergerecht unterrichten? Inwiefern beeinflusse ich als Lehrperson die Geschlechterrolle? Wie finden sich fremdsprachige Eltern, mit Erfahrungen aus einem anderen Schulsystem, im Schweizer Schulsystem zurecht? Wie können die Schule und der Unterricht diversitätssensibler gestaltet werden?
Schwerpunktprogramm Inklusive Bildung
Der professionelle Umgang mit heterogenen Lerngruppen stellt für die Schulpraxis eine grosse Chance und Herausforderung zugleich dar. Das Schwerpunktprogramm "Inklusive Bildung" nimmt sich dieser Thematik an. In den einzelnen Forschungsprojekten werden inklusive Kulturen, Strukturen und Praktiken untersucht und in enger Zusammenarbeit mit Schulen weiterentwickelt.