Möchten Sie das Konzept der verteilten Verantwortung für Barrierefreiheit kennenlernen? Interessiert Sie, inwiefern Schulen und Hochschulen von barrierefreier Lehre profitieren können? Am 5. und 6. November 2024 thematisieren Prof. Dr. Klaus Miesenberger und Nationalrat Islam Alijaj das Thema Differenzsensibilität. Ziel ist der Abbau von Barrieren und die Stärkung der Teilhabe im Kontext von Lehren und Lernen in der digital geprägten Welt.
Die Arbeitsgruppen Barrierefreiheit, Digital Equality, TTIM sowie die Fachkommission Sozial- und Umweltverantwortung laden Prof. Dr. Klaus Miesenberger an die PHBern ein. Er ist Universitätsdozent und Institutsvorstand vom Institut "Integriert Studieren" an der Johannes Kepler Universität Linz.
Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet eine öffentliche Lesung und Podiumsdiskussion mit dem Politiker Islam Alijaj zur Frage: "Was bedeutet Inklusion im Hochschulkontext?"
Dienstag, 5. November 2024: Referat
Referat mit Prof. Dr. Klaus Miesenberger
Ausgehend von der Digitalisierung und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten und Werkzeugen für Barrierefreiheit/Accessibility als Basis für den bewussten Umgang mit der Vielfalt der Studierenden werden relevante Bereiche differenzsensibler Lehre an der Hochschule sowie deren strukturelle Voraussetzungen aufgezeigt.
Der Vortrag zeigt auf, welche unterschiedlichen Aufgaben und Rollen identifiziert, Verantwortlichkeiten definiert und dafür notwendige Ressourcen bereitgestellt werden müssen. Dafür müssen Hochschulen intern und im gesellschaftlich-politischen Umfeld Antworten finden. So kann Barrierefreiheit eine Ressource für Differenzsensibilität und Qualität für alle werden.
Das Referat richtet sich an alle Mitarbeitenden, Dozierenden und Studierenden der PHBern.
Wann: 5. November 2024, 17.30–19.00 Uhr
Wo: PHBern, Fabrikstrasse 8, 3012 Bern (Fab8.C 101)
Das Referat ist eine hybride Veranstaltung (Zoom-Link).
Mittwoch, 6. November 2024: Workshops, Lesung und Podiumsdiskussion
Workshop 1: Prinzipien und Elemente der Barrierefreiheit
Workshop mit Prof. Dr. Klaus Miesenberger
Anhand anschaulicher Einblicke in konkrete Unterrichtsmaterialien lernen Sie die Prinzipien und Elemente der Barrierefreiheit für heterogene Lerngruppen an der Hochschule kennen. Es werden die Organisation und der Prozess des Erstellens barrierefreier Lehr- und Lernmaterialien diskutiert.
Der Workshop richtet sich an alle Dozierenden der PHBern.
Wann: 6. November 2024, 08.15–09.45 Uhr
Wo: PHBern, Fabrikstrasse 8, 3012 Bern.
Der Raum wird vor der Veranstaltung via E-Mail bekannt gegeben.
Jetzt anmelden – Anmeldeschluss ist der 4. November 2024.
Workshop 2: Anwendung der Barrierefreiheit in den eigenen Unterrichtsmedien
Workshop mit Prof. Dr. Klaus Miesenberger
Unter fachkundiger Begleitung wenden Sie in ihren eigenen Lehr- und Lernmaterialien (Skripte, Folien, Videos, Websites etc.) die erworbenen Kenntnisse zur Barrierefreiheit an. Ausserdem werden offene Fragen besprochen und konkrete Lösungsansätze entwickelt.
Der Workshop richtet sich an alle Dozierenden der PHBern.
Wann: 6. November 2024, 10.15–11.45 Uhr
Wo: PHBern, Fabrikstrasse 8, 3012 Bern.
Der Raum wird vor der Veranstaltung via E-Mail bekannt gegeben.
Jetzt anmelden – Anmeldeschluss ist der 4. November 2024.
Lesung und Podiumsdiskussion: Wege zur Inklusion
Lesung und Podiumsdiskussion mit Nationalrat Islam Alijaj
Was bedeutet Inklusion im Hochschulkontext? Welche Hürden bestehen für Menschen mit Behinderungen und welche Schritte sind notwendig, um Bildung für alle zugänglicher zu machen? Um diese Fragen dreht sich die Veranstaltung.
Nationalrat Islam Alijaj setzt sich sowohl politisch als auch privat für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein. Lesungen aus seinem Buch "Wir müssen reden" bieten Einblick in seine persönlichen Erfahrungen und bilden die Grundlage für die gemeinsame Podiumsdiskussion mit Hochschulangehörigen.
Caroline Sahli Lozano, Leiterin des Schwerpunktprogramms Inklusive Bildung an der PHBern, wird zwei neue Bildungsangebote vorstellen, die als erste in der Schweiz Menschen mit und ohne Behinderungen in einem gemeinsamen Lernumfeld auf Hochschulebene zusammenbringen. Die Moderation übernimmt Kim Pittet, Mitglied von Reporter:innen ohne Barrieren.
Die Veranstaltung ist kostenlos und steht allen Interessierten offen. Beim anschliessenden Apéro gibt es Gelegenheit zum Austausch, während die Buchhandlung "Münstergass" Literatur zum Themenbereich Inklusion präsentiert.
Der Anlass richtet sich an alle Interessierten.
Wann: 6. November 2024, 17.30–19.30 Uhr, mit anschliessendem Apéro. PHBern
Wo: Musikhaus, Fabrikstrasse 4, 3012 Bern.
Jetzt anmelden – Anmeldeschluss ist der 1. November 2024.
Differenzsensibilität an der PHBern
Die PHBern hat sich in ihren strategischen Zielen 2018–2025 verpflichtet, Differenzsensibilität aktiv zu fördern. Die beiden Hauptziele in diesem Bereich lauten:
- Die PHBern nutzt die Chancen der Digitalisierung proaktiv.
- Expertise in Heterogenität und Inklusion als Querschnittsthema der Hochschule
Strategische Ziele PHBern 2018 bis 2025
Im Rahmen des barrierefreien Studierens strebt die PHBern die bestmögliche Unterstützung ihrer Studierenden und Mitarbeitenden mit einer chronischen Krankheit oder mit einer Behinderung an. Die PHBern fördert so ein inklusives Hochschulumfeld. Ziel der Unterstützung ist es, die Bewältigung des Studiums bzw. der Tätigkeit der Mitarbeitenden an der PHBern zu erleichtern.
Barrierefreies StudierenGesetzliche Verankerung in der UNO-Behindertenrechtskonvention
Die Schweiz hat 2014 die UNO-Behindertenrechtskonvention ratifiziert. Diese stellt sicher, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Insbesondere relevante Artikel sind:
- Artikel 8: Sensibilisierung für die Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen
- Artikel 24: Recht auf Bildung
- Artikel 27: Zugang zu Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt
- Artikel 29: Teilhabe am politischen und öffentlichen Leben
Übereinkommen der UNO über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.
Schweizer Hochschulen haben den gesetzlichen Auftrag, Chancengleichheit zu fördern. Dabei wird anerkannt, dass Vielfalt und Inklusion wesentlich zur Exzellenz in Lehre und Forschung beitragen. Die Förderung der Chancengleichheit ist ein zentraler Bestandteil der Hochschulorganisation.
Gleichstellungsauftrag