Didaktischer Kommentar

Computer am Plotten

Relevanz und Übersicht

In der heutigen digitalen Gesellschaft spielen Technologiekompetenzen eine entscheidende Rolle für die berufliche Zukunft von Lernenden. Die Integration von Schneideplottern in den schulischen Kontext bietet eine herausragende Möglichkeit, da sie nicht nur technologisches Know-how vermittelt, sondern auch kreatives Denken, Teamarbeit und Problemlösungsfähigkeiten fördert.

Das Plotten erlaubt es den Lernenden, abstrakte Ideen und Konzepte in konkrete visuelle Darstellungen umzuwandeln. Diese Technologie fördert nicht nur ihre kreative Ausdrucksfähigkeit, sondern auch ihr Verständnis für visuelle Gestaltung und Design. Zudem ermöglicht das Plotten eine einzigartige Verbindung zwischen verschiedenen Fächern wie Grafikdesign, Mathematik, und Kunst, was zu einem ganzheitlichen und interdisziplinären Lernerlebnis führt. Die Lernenden erlernen nicht nur den Umgang mit den Geräten, sondern auch die Fähigkeit, komplexe Probleme zu analysieren und innovative Lösungen zu entwickeln.

Ein weiterer Vorteil des Plottens liegt in der Förderung der Zusammenarbeit. Die Lernenden können in Gruppen zusammen arbeiten, um Ideen zu entwickeln, Designs zu gestalten und ihre Projekte umzusetzen. Diese kollaborative Arbeitsweise verbessert nicht nur ihre sozialen Fähigkeiten, sondern bereitet sie auch auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vor, in der Teamarbeit von grundlegender Bedeutung ist.

Darüber hinaus bietet das Plotten den Lernenden die Möglichkeit, reale Probleme zu erkennen und kreative Lösungsansätze zu entwickeln. Dieser prozessorientierte Ansatz fördert ihre Fähigkeiten im Problemlösen und kritischen Denken, was wiederum ihre Kompetenz stärkt, Herausforderungen in der realen Welt erfolgreich zu bewältigen.

Neben ausleihbaren Schneideplottern, Einführungshandbüchern und praktischen Hintergrundinformationen, umfasst das IdeenSet zum Plotten konkrete Unterrichtskonzepte für den Zyklus 2 und 3. Diese können als Einführung oder Inspirationsquelle genutzt und nach Belieben erweitert werden. Die Bandbreite für weiterführende Unterrichtsszenarien ist nahezu unbegrenzt.

 

Vorstellungen und Vorkenntnisse

Vorkentnisse Lehrperson

Vor dem Einsatz im Unterricht ist eine Vorbereitungsphase seitens der Lehrkraft erforderlich. Es ist unerlässlich, dass die Lehrperson sich mit den Inhalten (Schneideplotter und Software) sowie mit dem Unterrichtsmaterial des IdeenSets vertraut macht, um den Erfolg der Lektionen zu gewährleisten.

Vorkentnisse Lernende

Im IdeenSet werden grundlegende Konzepte von Anfang an vermittelt. Die Lernenden benötigen daher keine Vorerfahrungen im Umgang mit Schneideplottern. Die praktische Umsetzung eines konkreten Projekts ermöglicht den Lernenden einen direkten Einblick in die Welt des Plottens.

Lerngegenstand und thematische Schwerpunkte

Ab Zyklus 2 kann der Schneideplotter vielfältig im Unterricht integriert werden. Sowohl auf digitale Weise (mittels Sujetbearbeitung in Silhouette Studio) als auch analog (durch das Designen, Zeichnen und Importieren von Sujets und Fotos), können den Lernenden fesselnde und lehrreiche Aufgaben gestellt werden. Die Vielseitigkeit dieses Geräts ist eine enorme Stärke. Sie ermöglicht es, fächerübergreifende Lerninhalte zu vermitteln. Das IdeenSet umfasst grundlegende Informationen zum Schneideplotter, zur Software, eine Auswahl von Lernmodulen bzw. Projektideen und Empfehlungen für weiterführende Ressourcen.

Grundlagen Software (Silhouette Studio) sowie Hardware (Silhouette Cameo)

Die im IdeenSet eingesetzte Software ist Silhouette Studio. Hierzu finden sich Videotutorials. Zudem wird anhand von konkreten Umsetzungsideen aufgezeigt, wie der Einstieg ins Plotten gelingen kann. Informationen und Anleitungen zur Software sowie zum ausleihbaren Schneideplotter unterstützen dabei, dass das Plotten gelingt.

Ideen mit Text

Mit diesen Text-Ideen wird der Einstieg ins Plotten bereits individuell und differenziert gestaltet. Es lässt zudem Freiraum, damit auch schnelle Lernende herausgefordert werden.

Ideen mit Motiven

Die Motiv-Ideen zeigen, wie vielfältig Schneideplotter in der Schule eingesetzt werden können. Lernende gestalten und plotten eigene Motive.

Ideen mit Print&Cut

Mit Print&Cut können vielfältige Projektideen, wie zum Beispiel Emoji-Sticker, realisiert werden.

Noch mehr Ideen

Es gibt viele weitere Einsätzmöglichkeiten und Projektideen. Einige werden hier aufgezeigt.

Lehrplanbezug

Der Schneideplotter kann, nebst dem Fachbereich Medien und Informatik, auch in anderen Fächern oder fächerübergreifend eingesetzt werden.

Je nach Fach und Fokussierung stehen andere Kompetenzen im Vordergrund. Unabhängig davon werden zusätzlich überfachliche, sowie medien- und informatikspezifische Anwenderkompetenzen gefördert. Dies ist eine nicht abschliessende Liste der Kompetenzen.

Die Schüler*innen ...

Überfachliche Kompetenzen:

  • können Fehler analysieren und über alternative Lösungen nachdenken. (Personale Kompetenz)
  • können Herausforderungen annehmen und konstruktiv damit umgehen. (Personale Kompetenz)
  • können sich aktiv an der Zusammenarbeit mit anderen beteiligen. (Soziale Kompetenz)
  • können die Aufgaben- und Problemstellung sichten und verstehen und fragen bei Bedarf nach. (Methodische Kompetenz)
  • können bekannte Muster hinter der Aufgabe / dem Problem erkennen und daraus einen Lösungsweg ableiten. (Methodische Kompetenz)

Medien und Informatik:

  • können spielerisch & kreativ mit Medien experimentieren. (M&I.1.3a)
  • können einfache Bilddokumente gestalten & präsentieren. (M&I.1.3b)
  • können Wirkungen eigener Medienbeiträge einschätzen und bei der Produktion entsprechende berücksichtigen. (M&I.1.3f)
  • kennen die Bezeichnung der von ihnen genutzten Dokumententypen. (M&I.2.1e)
  • können Dokumente so ablegen, dass auch andere sie wieder finden. M&I.2.1h

Bildnerisches Gestalten:

  • können bildhaft anschauliche Vorstellungen benennen, weiterentwickeln und darüber diskutieren. (BG.1.A.1)
  • können ästhetische Urteile bilden und begründen. (BG.1.A.3)
  • können die Wirkung bildnerischer Grundelemente untersuchen und für ihre Bildidee nutzen. (BG.2.B.1)
  • können die Wirkung bildnerischer Verfahren untersuchen und für ihre Bildidee nutzen.​ (BG.2.C.1)

Textiles und Technisches Gestalten:

  • können gestalterische & technische Zusammenhänge an Objekten wahrnehmen und reflektieren. (TTG.1.A.1)
  • können experimentieren und können daraus eigene Produktideen entwickeln. (TTG.2.A.2)
  • können die Gestaltungselemente Material, Oberfläche, Form & Farbe bewusst einsetzen. (TTG.2.C.1)
  • kennen Materialien, Werkzeuge & Maschinen und können diese sachgerecht einsetzen. (TTG.2.E.1)
  • können handwerkliche und industrielle Herstellung vergleichen. (TTG.3.B.3)
  • können technische Geräte und Produkte aus dem Alltag in Betrieb nehmen und das entsprechende Wissen aus Gebrauchsanleitungen, Montageplänen und dem Internet aufbauen. (TTG.3.B.4)

Didaktische Anregungen und Verlauf

Einstieg

Das Gerät Schneideplotter bietet einen vielseitigen Einsatz im Unterricht. Besonders im Technischen, Textilen und Bildnerischen Gestalten bieten sich Einsatzmöglichkeiten an: Sei dies als Werkzeug und/oder bildnerisches Verfahren in gestalterischen Projekten oder als eigenständiges Unterrichtsthema, in dem Technologie, Funktionsweise und Anwendungsmöglichkeiten des Plottens im Fokus stehen. Der Schneideplotter kann auch zu Dekozwecken verwendet werden: Schmetterlinge, Blumen, Schneesterne sind dabei nur einige Ideen.

Spielraum für kreatives und selbstständiges Arbeiten

Den Lernenden sollte beim Gestalten ihrer Motive genügend Spieleraum für das Entwickeln eigener Ideen gegeben werden. So werden ihre Projekte persönlicher und beziehen sich stärker auf ihren Alltag.

Der Prozess steht im Vordergrund

Grundsätzlich kann bei der Arbeit mit einem Schneideplotter an drei Schritten gearbeitet werden:

  • In einem ersten Schritt sammeln die Lernenden Ideen. Dabei können sie ihre Motive von Hand zeichnen, fotografieren oder direkt am Computer konstruieren. Es gibt auch die Möglichkeit, dass sie eine bestehende Vorlage abändern, ergänzen oder erweitern.
  • In einem zweiten Schritt wird das Motiv in der Software so bearbeitet, dass es auf das entsprechende Material, bzw. den entsprechenden Werkstoff ausgeplottet werden kann. Hier ist auch die Nachhaltigkeit des Produkts ein Thema (z.B. Sammelvorlagen erstellen, um Material zu sparen).
  • In einem letzten Schritt kommt die Endverarbeitung. Die Lernenden können ihre Motive kleben (Vinyl-Folie), bügeln (Flex-Folie), stupfen, ätzen oder sandstrahlen (Schablonen-Folie).

Grundlagen: Software und Hardware

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Silhouette Studio

Software

Silhouette Studio ist die Schneidesoftware, die zum Plotter (Cameo und Portrait) mitgeliefert wird. Das Programm eignet sich durchaus auch zum Bearbeiten der Grafiken. Mit dem Upgrad zur Designer Edition lassen sich auch SVG-Dateien öffnen und weiterverarbeiten. Die Version "SilhouetteStudio Basic Adition" für das entsprechende Betriebssystem herunterladen und auf allen benötigten Geräten installieren.

Hinweis:
Aufgrund der Softwareaktualisierung von Version 3 auf Version 4, empfehlen wir
Silhouette Studio V3 für Cameo2
Silhouette Studio V4 für Cameo3

AM6048 Schneideplotter

Silhouette Cameo

Schneideplotter

Die Mediothek der PHBern verfügt über ausleihbare Schneideplotter mit allem, was für den Start benötigt wird. Die Videoanleitungen helfen Lehrpersonen, dass der Einstieg mit dem Schneideplotter gelingt. Hinweis: Zu den Schneideplottern wird kein Verbrauchsmaterial (Vinyl-, Flex- und Schablonenfolie) mitgeliefert.

Beratung

Haben Sie Fragen zum Schneideplotter und den Einsatzmöglichkeiten? Benötigen Sie Unterstützung bei konkreten Umsetzungsideen für den Unterricht? Wenn dies so ist, kommen Sie im maker corner vorbei oder melden sich bei uns makercorner@phbern.ch.