Nutzung von Lernplattformen für Unterricht und Zusammenarbeit in Schulen

Wie werden Lernplattformen nach der Pandemie im Klassenzimmer eingesetzt?

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Nahaufnahme gestikulierende Hände vor geöffnetem Labtop

Bildquelle: Headway / Unsplash
 

Projekt-Beschrieb

Während den Perioden des Distanzunterrichts wurden digitale Lernplattformen für die Kommunikation an Schulen populär. Cloudbasierte Lernplattformen bieten jedoch auch Möglichkeiten zur Neugestaltung des Unterrichts im Klassenzimmer. Sie ermöglichen beispielsweise die personalisierte Bereitstellung von Inhalten und Aufgaben, die gemeinsame Bearbeitung von Dokumenten, oder gruppenbasierte Kommunikationskanäle. Ihre Hilfsmittel unterstützen Unterrichtsansätze, die ein selbstorganisiertes, kreatives und kooperatives Lernen in geöffneten Netzwerken fördern wollen. Darüber hinaus erweitern Plattformen die Mittel des Austauschs innerhalb der Schule und mit externen Akteuren. Lernplattformen haben so das Potenzial, als technische Infrastruktur zur Entwicklung einer Kultur der Digitalität an Schulen beizutragen. Allerdings gibt es bisher nur wenige Erkenntnisse dazu, inwiefern dieses Potenzial von Schulen auch realisiert wird. Trotz der zunehmenden Verbreitung von Lernplattformen an Schulen gibt es aktuell kaum Wissen dazu, inwiefern diese digitale Infrastruktur auch für den Unterricht im Präsenzmodus, für die Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonen und den Austausch mit den Erziehungsberechtigten genutzt wird.

Mit einem explorativen, qualitativen Vorgehen erkundet das Projekt die schulischen Nutzungen von Lernplattformen. In Expert*inneninterviews wurden vorbereitend die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Plattformen ausgelotet sowie Hinweise auf die Praktiken an Schulen gewonnen. Schliesslich konnten sechs Schulen (vorwiegend der Sekundarstufe I, teilweise ebenfalls Zyklus 2 der Primarstufe) mit einer fortgeschrittenen Plattformnutzung zur Teilnahme am Projekt gewonnen werden. Die Schulen setzen eine der drei Plattformen Microsoft 365, Google Workspace oder Escola (Lernwelt) im Unterricht und für die Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonen ein und zeichnen sich durch unterschiedliche pädagogische Profile aus. Das Projektteam durfte während eines Besuchs in den Schulen einen Einblick in den plattformgestützten Unterricht nehmen und Interviews mit Lehrpersonen und Schulleitungen durchführen.

Die laufende Analyse fokussiert auf folgende Fragen:

  • Wie werden die Plattformen im Unterricht und für die Zusammenarbeit an der Schule eingesetzt?
  • Welche Vorzüge und Herausforderungen nehmen Lehrpersonen und Schüler*innen wahr?
  • Inwiefern prägen die spezifischen Logiken und Möglichkeiten der Plattformen die pädagogischen Praktiken?

Die Erkenntnisse werden am Projektende mit den teilnehmenden Expert*innen und Vertreter*innen der Schulen im Rahmen eines Online-Workshops diskutiert und in einem kurzen Bericht zusammengefasst. Diese Kurzdokumentation kann beim Projektteam bezogen werden. Das Projekt will zudem Hinweise auf weitergehende Forschungs- und Entwicklungsfragen zum Thema generieren.

Leitung

Team

Laufzeit

Februar 2022 – September 2022

Ergebnisse

Präsentationen:

Hürzeler, Daniel, 2022: Nutzung von Lernplattformen für Unterricht und Zusammenarbeit in Schulen. Präsentation an der Weiterbildungsveranstaltung für Schulleitungen und Schulbehörden "Führung im Wandel. Lehren und Lernen der Zukunft" PHBern, Institut für Weiterbildung und Dienstleistungen, Zentrum für Schulführung und Schulentwicklung, 17.06.2022.

Hangartner, Judith, 2022: How digital platforms intervene in social relations of schools in Switzerland. Präsentation an der Tagung "What’s new? Innovations and Transformation in Educational Ethnographic Research", 18.06.2022, Europa-Universität Flensburg.

Schlussbericht