Luciano Gasser ist neuer Leiter des Schwerpunktprogramms "Schul- und Ausbildungserfolg"

Per August 2021 hat Luciano Gasser die Leitung des Schwerpunktprogramms "Schul- und Ausbildungserfolg" an der PHBern übernommen. Der Stadtberner, der zuletzt an der PH Luzern tätig war, tritt damit die Nachfolge von Barbara Stalder an, die das Schwerpunktprogramm vor vier Jahren lanciert hat.
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Foto von Luciano Gasser

"Das attraktive Forschungsumfeld an der PHBern war für mich die wichtigste Motivation für den Stellenwechsel." Luciano Gasser am Hochschulzentrum vonRoll in Bern.

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Prof. Dr. Luciano Gasser ist habilitierter Entwicklungspsychologe und Erziehungswissenschaftler und war bis zu seinem Wechsel an die PHBern Projektleiter und Dozent an der PH Luzern.

Luciano Gasser, Sie sind erst wenige Wochen an der PHBern – was ist Ihr erster Eindruck von der "neuen" PH?
Ich wurde äusserst herzlich und unterstützend empfangen, so dass ich mich gleich wohl fühlte. Auch bin ich von der Professionalität und den hochwertigen Projekten des Bereichs Forschung, Entwicklung und Evaluation an der PHBern beeindruckt. Das attraktive Forschungsumfeld an der PHBern war für mich die wichtigste Motivation für den Stellenwechsel. Natürlich bin ich auch nicht unglücklich, dass ich als Stadtberner neu den Arbeitsweg mit dem Velo machen kann. Ich freue mich sehr auf die kommende Zeit an der PHBern!


Welches sind Ihre Ziele mit dem Schwerpunktprogramm "Schul- und Ausbildungserfolg"?
Das Schwerpunktprogramm wird sich zentral mit der Frage beschäftigen, wie wirksame Unterrichtsprozesse gestaltet, gemessen und gefördert werden können. Dabei möchte ich auch videobasierte Aus- und Weiterbildungsformate in den Blick nehmen und erforschen, welche Beobachtungsinstrumente hier eingesetzt werden können. In einem aktuellen Forschungsprojekt lege ich zudem den Fokus auf produktive Unterrichtsgespräche. Das Schwerpunktprogramm wird aber auch stark von den Projekten leben, die andere Dozierende einbringen. Ich freue mich zum Beispiel sehr, dass die Forschungsprojekte von Barbara Stalder weiterhin über dieses Schwerpunktprogramm laufen.


Weshalb ist für Sie die Untersuchung von Schul- und Ausbildungserfolg wichtig?
Als Entwicklungspsychologe bin ich davon überzeugt, dass es für den Schul- und Ausbildungserfolg von Kindern und Jugendlichen auf ihre konkreten Schulerfahrungen ankommt. Das heisst auf das, was sie von Moment zu Moment über den ganzen Schulalltag hinweg erleben, in Interaktion mit Peers und Lehrpersonen. Wenn wir die Qualität dieser Erfahrungen bestimmen können, haben wir nicht nur in Bezug auf Forschung und Evaluation viel erreicht, sondern auch in Bezug auf die Entwicklung praxisnaher Aus- und Weiterbildungsformate.


Gibt es bereits konkrete Projekte, die Sie von der PH Luzern mitbringen?
Ich betreibe aktuell ausschliesslich Interventionsforschung und bringe zwei SNF-Projekte mit. Das erste laufende Projekt ist "SURE" (Steigerung der Qualität der Unterrichtsinteraktionen in integrativen Regelklassen). Es untersucht über zwei Jahre hinweg die Wirksamkeit des Coachingprogramms "MyTeachingPartner" auf die allgemeine Unterrichtsqualität und auf den Schulerfolg der Kinder und findet in Kooperation mit der Hochschule für Heilpädagogik Zürich statt. Wir coachen in diesem Projekt 70 Lehrpersonen-Teams mit dem Beobachtungsinstrument CLASS, das Interaktionen im Bereich der Lernunterstützung, Klassenführung und emotionalen Unterstützung misst. Das zweite Projekt "SKILL" (Soziale und sprachliche Kompetenzen über Kinderliteratur fördern) startet im Winter 2022. Das Ziel ist, soziale und sprachliche Kompetenzen zu fördern, indem Schülerinnen und Schüler literarisch hochwertige Kinderbücher diskutieren, die Themen wie Fairness, sozialer Zusammenhalt und Intergruppenbeziehungen aufgreifen. Den Lead über Inhalt und Abläufe übernehmen die Schülerinnen und Schüler. Die Lehrpersonen werden darin unterstützt, die literarischen Gespräche zu moderieren.

Die Schwerpunktprogramme der PHBern

Die Forschung an der PHBern ist in Schwerpunktprogrammen organisiert. In ihnen werden thematische ähnliche Forschungsprojekte aller Mitarbeitenden der Hochschule gebündelt. Die Schwerpunktprogramme tragen dazu bei, Forschende und Dozierende aus verschiedenen Instituten zusammenzuführen, sodass Kompetenzen ausgetauscht und aufgebaut werden können. Die wissenschaftlich begründeten Erkenntnisse tragen dazu bei, die Schule und den Unterricht weiterzuentwickeln und die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen zu stärken.