Neue Publikation zum Thema Beziehungen in der Schule

Positive Beziehungen sind die soziale Basis guten Unterrichts. Davon sind Marion Scherzinger und Alexander Wettstein von der PHBern überzeugt. Ihr praxisorientiertes Buch"Beziehungen in der Schule gestalten" ist soeben in der Reihe "Brennpunkt Schule" des Kohlhammer Verlags erschienen. Interview mit der Autorin Marion Scherzinger.
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Marion Scherzinger, wie kam es zum Buch "Beziehungen in der Schule gestalten"?
Alexander Wettstein und ich forschen schon länger zu Beziehungen. Beziehungen sind die soziale Basis, auf der Unterricht, ja das gesamte Lernen und Lehren aufbaut. In unserem 2019 erschienenen Buch Unterrichtsstörungen verstehen und vorbeugen behandeln wir das Thema Beziehungen bereits – es ist eine zentrale Dimension zur Vorbeugung von Unterrichtsstörungen. Ausgehend von unseren Forschungsarbeiten zu pädagogischen Beziehungen und auch aufgrund der Rückmeldungen und des Interesses von Leserinnen und Leser haben wir nun Beziehungen in der Schule ein eigenes Buch gewidmet und das Thema vertieft.

Sind Beziehungen das Allheilmittel für gelingenden Unterricht?
Ein Allheilmittel nicht, aber eine wesentliche Grundlage. Wenn in einer Klasse bzw. an einer Schule positive Beziehungen herrschen, gehen die Schülerinnen und Schüler und auch die Lehrpersonen gerne hin. Hält man sich vor Augen, wie viele Stunden sie dort verbringen, ist ein gutes Miteinander zentral.

An wen richtet sich das Buch?
An Lehrpersonen aller Stufen, denn das Thema Beziehungen ist für alle Stufen relevant. Sowohl für Klassen- als auch für Fachlehrpersonen. Wer nur wenige Lektionen pro Woche mit seinen Schülerinnen und Schülern verbringt, ist beim Beziehungsaufbau anders gefordert.

Was hat Sie beim Schreiben motiviert?
Zu wissen, wie wichtig wertschätzende, anerkennende Begegnungen mit Schülerinnen und Schülern sowie mit Eltern auf Augenhöhe sind.

Aufbau des Buches

Das Buch "Beziehungen in der Schule gestalten" ist in drei Teile gegliedert.

In Teil 1 steht die Beziehung zwischen Lehrperson und Schülerinnen und Schüler im Zentrum. Behandelt wird zum Beispiel die Asymmetrie der pädagogischen Beziehung, das Verhältnis zwischen Klassenführung und Beziehung und die Bedeutung von Anerkennung und Vertrauen.

Teil 2 beleuchtet die Beziehungen der Schülerinnen und Schülern untereinander. Themen sind u. a. sozial-emotionaler Fertigkeiten, Zugehörigkeit und Klassengemeinschaft, Konflikte und Mobbing.

Teil 3 thematisiert die Beziehung zwischen Lehrpersonen und Eltern und der Aufbau einer Kooperation auf Augenhöhe.

Über die Autorin und den Autor

Dr. Marion Scherzinger ist Dozentin am Institut für Heilpädagogik der PHBern sowie am privaten Institut Vorschulstufe und Primarstufe IVP NMS. Die promovierte Erziehungswissenschaftlerin hat rund zehn Jahre in der Forschung an der PHBern gearbeitet, hauptsächlich im Schwerpunktprogramm Soziale Interaktion in pädagogischen Settings.

Prof. Dr. Alexander Wettstein leitet das Schwerpunktprogramm Soziale Interaktion in pädagogischen Settings am Institut für Forschung, Entwicklung und Evaluation der PHBern. Der ausgebildete Primarlehrer und Schulischer Heilpädagoge hat in Psychologie promoviert und zum Thema "Aggressives Verhalten von Schülerinnen und Schülern in institutionellen Kontexten" habilitiert.