Mit dem Lehrplan 21 wird der Blick der Lehrpersonen auf Kompetenzen gerichtet, die über die ganze Volksschulzeit erworben werden. Das Wissen soll nicht nur gründlich verstanden, sondern auch konsequent angewendet werden. Schlüsselelemente dazu sind reichhaltige, kompetenzorientierte Aufgaben und eine auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete Lernbegleitung durch die Lehrpersonen.
Unterrichtsentwicklung
Kompetenzen
Der Lehrplan 21 orientiert sich an Kompetenzen. Der Fachbegriff "Kompetenz" bezeichnet eine Fähigkeit, in bestimmten (Fach-)Gebieten komplexe Aufgaben zu lösen, sowie die Bereitschaft, dies auch zu tun. Der Fokus richtet sich auf verstandenes Wissen und auf die Anwendung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Merkmale eines kompetenzorientierten Unterrichts
Der kompetenzorientierte Unterricht orientiert sich an ausgewählten Qualitätsmerkmalen. Diese können fachdidaktisch spezifiziert werden.
Merkmale eines kompetenzorientierten Unterrichts
Kompetenzorientierte Aufgaben
Attraktive, herausfordernde und durchdachte Aufgaben, die auf den Kompetenzaufbau ausgerichtet sind, bilden das Rückgrat des kompetenzorientierten Unterrichts. Aufgaben sind Aufforderungen zur gezielten Auseinandersetzung mit einem Lerngegenstand. Schülerinnen und Schüler erwerben ihre Kompetenzen mit Lern- und Arbeitsaufträgen. Gleichzeitig kann mit Aufgaben überprüft werden, inwieweit Schülerinnen und Schüler über Kompetenzen verfügen.
Aufgaben lassen sich in allen Prozessphasen des Unterrichts – beim Einsteigen, Bearbeiten, Üben und Anwenden, Sichern von Ergebnissen – einsetzen. Oder sie umfassen (z.B. in Form eines Projekts) mehrere Unterrichtsphasen.
Aufgaben sind kompetenzorientiert reichhaltig, wenn sie gewisse didaktische Kriterien erfüllen. Diese können in Form von folgenden zentralen Qualitätsmerkmalen umschrieben werden:
- Kognitive Aktivierung
- Lebensweltbezug und innerfachlicher Bezug
- Differenzierung
- Eigenständigkeit und Zusammenarbeit
Wirksame Weiterbildungsformate
Die PHBern unterstützt Lehrpersonen mit spezifischen Weiterbildungsformaten, den eigenen Unterricht kompetenzorientiert weiterzuentwickeln. Diese erfolgen nahe am Unterricht und beinhalten als zentrales Element die Reflexion über den eigenen Unterricht. Weiterbildungsteilnehmende arbeiten entsprechend mit erprobten Unterrichtsbeispielen aus dem eigenen Unterricht und von Dozierenden.
Folgende Faktoren machen die Wirksamkeit aus:
- eine konsequente Ausrichtung der Weiterbildung am Lernen der Schülerinnen und Schülern,
- die Anknüpfung an die Unterrichtserfahrungen der Lehrpersonen,
- die Arbeit an konkreten Beispielen mit Erprobungssequenzen und damit
- die Mehrteiligkeit von Weiterbildungen über einen längeren Zeitraum hinweg.
