Studienübersicht Sekundarstufe II

Suchen Sie einen abwechslungsreichen Beruf, der Führungsqualitäten und Verantwortungsbewusstsein voraussetzt? Als Lehrperson auf der Sekundarstufe II begleiten Sie an Gymnasien, Fachmittelschulen oder Berufsmaturitätsschulen junge Erwachsene beim Lernen auf dem Weg zur Maturität. Auf dieser Seite finden Sie die wichtigsten Informationen zum Studium.

Berufsbild Lehrperson Sekundarstufe II

Lehrpersonen auf der Sekundarstufe II unterrichten, beraten und beurteilen. Sie motivieren und fördern junge Erwachsene und unterstützen sie bei ihrer Vorbereitung auf die Hochschule. Der Lehrberuf bietet eine spannende Tätigkeit mit viel Flexibilität und Selbstbestimmung, die Führungsqualitäten, Verantwortungsbewusstsein und Belastbarkeit voraussetzt.

Mehr Informationen zum Berufsbild und zum Stellenmarkt finden Sie unter Berufsaussichten und Weiterbildung.

Studiengang und Studienprofile

Das Lehrdiplom für Maturitätsschulen ist ein von der Schweizerischen Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) anerkanntes Diplom. Das Institut Sekundarstufe II bietet innerhalb des Studiengangs "Lehrdiplom für Maturitätsschulen"  folgende Studienprofile:

Die Fächerauswahl und die Studieninhalte variieren je nach Wahl des Studienprofils. Detaillierte Informationen können dem Studienplan entnommen werden.

Studienumfang und -dauer

  • Umfang:  60 ECTS-Punkte (1 ECTS-Punkt entspricht 30 Lernstunden).
  • Studierende können das Studium parallel zum Fachstudium oder konsekutiv absolvieren.
  • Studiendauer: 2–7 Semester.
    • Vollzeitstudium: zwei Semester, 100% Auslastung, Studienbeginn im Herbstsemester. Dieses Zeitmodell ist nur dann zu wählen, wenn die volle Arbeitszeit für das Studium eingesetzt werden kann. Es ist nicht möglich, gleichzeitig das Fachstudium abzuschliessen oder daneben eine Berufstätigkeit auszuüben.
    • Teilzeitstudium: 3–7 Semester, Studienbeginn im Herbst- oder Frühjahrssemester. Ein Teilzeitstudium ermöglicht es, gleichzeitig das Fachstudium abzuschliessen, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen oder Betreuungspflichten nachzukommen. In einem Teilzeitstudium ist während der Praktikumsperioden zusätzlich zu den Lerngelegenheiten mit 4–6 Halbtagen pro Woche für die berufspraktische Ausbildung zu rechnen.

Voraussetzungen für das Studium

Das Studium baut auf einem Fachstudium an einer Universität oder einer Hochschule der Künste auf. Unterschieden wird zwischen Zulassungs- und Diplomierungsbedingungen.

Fachwissenschaftliche Voraussetzungen

Zulassungsbedingungen Diplomierungsbedingungen
Monofachdiplom Bachelor Major im gewählten Unterrichtsfach Master Major im gewählten Unterrichtsfach (mind. 120 ECTS-Punkte, auf Bachelor- und auf Masterstufe erworben)
Zweifächerdiplom Bachelor Major im gewählten Erstfach
Bachelor Minor im gewählten Zweitfach (mind. 60 ECTS-Punkte)
Master Major im gewählten Unterrichtsfach (mind. 120 ECTS-Punkte, auf Bachelor- und auf Masterstufe erworben)
Master Minor im gewählten Zweitfach (mind. 90 ECTS- Punkte, auf Bachelor- und auf Masterstufe erworben)
Erweiterungsdiplom
Voraussetzung: von der EDK anerkanntes Lehrdiplom für Maturitätsschulen
Bachelor Minor im gewählten Unterrichtsfach (mind. 60 ECTS-Punkte) Master Minor im gewählten Zweitfach (mind. 90 ECTS- Punkte, auf Bachelor- und auf Masterstufe erworben)

Für einzelne Fächer gelten besondere Bestimmungen, vgl. die Weisungen über die fachwissenschaftlichen Voraussetzungen (Artikel 11–17).

Mehr Informationen zur Zulassung

Betriebliche Erfahrung

Um an einer Berufsmaturitätsschule unterrichten zu können, wählen die Studierenden ein Studienprofil mit berufspädagogischer Qualifikation. Um zusätzlich das Zertifikat Berufspädagogik zu erwerben, müssen die Studierenden bis zur Diplomierung mindestens sechs Monate betriebliche Erfahrung nachweisen.

Sprachaufenthalt

Für den Besuch des Moduls Fachdidaktik in einer modernen Fremdsprache wird von allen Studierenden ein nachgewiesener Sprachaufenthalt von mindestens sechs Monaten in der Zielsprache verlangt.

Späteste Eingabefrist für den Nachweis ist der 15. April vor dem Herbstsemester, in welchem mit der entsprechenden Fachdidaktik begonnen wird.

Bei Corona-bedingten Schwierigkeiten bezüglich Planung und/oder Durchführung des Sprachaufenthaltes, nehmen Sie bitte Kontakt mit der Studienberatung Sekundarstufe II (studienberatung.is2@phbern.ch) auf.

Ausländische Lehrdiplome

Für die Anerkennung ausländischer Lehrdiplome ist die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) zuständig. Liegen wesentliche Ausbildungsunterschiede vor, erfolgt die Anerkennung erst nach erfolgreichem Absolvieren von sogenannten Ausgleichsmassnahmen.

Mehr Informationen zur Zulassung mit ausländischen Lehrdiplomen

Anmeldung zum Studium

Anmeldefristen

Herbstsemester: 1. Februar bis 31. März (verspätet bis 30. Juni)
Frühjahrssemester: 1. September bis 31. Oktober (verspätet bis 31. Dezember)

Hinweis zum Erweiterungsdiplom: Im Frühjahrssemester ist der Studienbeginn zum Erweiterungsdiplom nur für das Profil mit berufspädagogischer Qualifikation möglich.

Mehr Informationen zur Studienanmeldung

Anrechnung von Studienleistungen und Unterrichtserfahrung

Es ist möglich, vorgängig erbrachte Studienleistungen und Unterrichtserfahrung auf Gesuch anrechnen zu lassen.

Mehr Informationen zur Anrechnung

Gebühren

Für das Studium fallen regelmässig Semestergebühren sowie einmalig Anmelde- und Prüfungsgebühren an. Weitere Informationen zu den Gebühren finden sich auf der Seite zur Anmeldung.

Zugang als Gasthörerin oder Gasthörer

Es ist grundsätzlich möglich, als Gasthörerin oder Gasthörer ohne Immatrikulation an Lerngelegenheiten der PHBern teilzunehmen.

Mehr Informationen für Gasthörerinnen und Gasthörer

Studieninhalte und Studienaufbau

Studienbereiche

Das Studium am Institut Sekundarstufe II ist in folgende Studienbereiche gegliedert:

  • Erziehungs- und Sozialwissenschaften: Grundlagen für das Lehren und Lernen auf der Sekundarstufe II
  • Fachdidaktik: Fachwissen und -kompetenzen stufengerecht für die Sekundarstufe II vermitteln
  • Berufspraktische Ausbildung: erziehungswissenschaftliche und fachdidaktische Kenntnisse im praktischen Unterricht an Schulen anwenden
  • Integration und Erweiterung: Vernetzung des Gelernten und Vertiefung in gewählten Themenbereichen

Mehr Informationen zu den Studienbereichen

Module und Lerngelegenheiten

Die zu belegenden Module und Lerngelegenheiten variieren je nach Studienprofil. Für die Anmeldung zu den Modulen und Lerngelegenheiten gilt:

  • Für den Besuch von Lerngelegenheiten (inkl. Praktika) ist eine fristgerechte Einschreibung nötig.
  • Es empfiehlt sich eine Einschreibung gleich zu Beginn der Einschreibeperiode.
  • Die Zulassung zum Studium bedeutet keine automatische Einschreibung für Lerngelegenheiten.
  • Zugangsberechtigung: Nach der Anmeldung zum Studium erhalten die Studierenden mit der Zulassungsbestätigung das PHBern-Login.

Mehr Informationen zu den Modulen und Lerngelegenheiten

Studienplanung

Auf Porta (Login erforderlich) finden Sie nützliche Informationen zur Planung Ihres Studiums.

Rund ums Studieren

Studieren an der PHBern besteht nicht nur aus Lerngelegenheiten. Im Bereich Rund ums Studieren finden Sie weitere praktische Informationen zum Studium, zu Unterstützungsangeboten und zu internationalen Austauschangeboten.

Wissenschaftliche und praxisbezogene Arbeiten

Im Verlauf des Studiums erstellen die Studierenden als Leistungsnachweise verschiedene wissenschaftliche und praxisbezogene Arbeiten. Wenn Sie wissen möchten, wie eine solche Arbeit aussieht, können Sie sich einige Beispiele anschauen.

Vertiefung in individuell gewählten Themenbereichen

Während des Studiums haben Sie die Möglichkeit, sich im Rahmen der Vertiefungsmodule in bestimmten Themen zu spezialisieren. Dies bietet Ihnen die Möglichkeit, in von Ihnen ausgewählten Bereichen vertieftes Wissen zu erlangen und so Kompetenzen zu erlangen, welche auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind.

Sie könne Ihre individuelle Vertiefung aus den folgenden Themenbereichen wählen:

  • BNE (Bildung für Nachhaltige Entwicklung):
    Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist an den Maturitätsschulen ein Querschnittsthema, das in den Lehrplänen verankert ist und somit in allen Fachbereichen eine Rolle spielt. Sie beschäftigen sich beispielsweise mit Fragen nach den Haltungen einer BNE, ordnen diese historisch ein und beschäftigen sich mit den allgemeindidaktischen und erziehungswissenschaftlichen Grundkonzepten, die dahinterstehen.
     
  • Interdisziplinarität:
    Sowohl die Studiengänge an Hochschulen als auch die Anforderungen im Arbeitsmarkt werden immer interdisziplinärer, weshalb es elementar ist, bereits an Maturitätsschulen fächerübergreifend zu arbeiten. Sie setzen sich daher mit der disziplinären Strukturierung an den Maturitätsschulen auseinander und lernen, wie fächerübergreifendes Arbeiten durch diverse Organisationsformen, verschiedene Zugänge sowie Methoden gelingt.
     
  • Erweiterter Berufsauftrag von Lehrpersonen:
    Neben der Kernaufgabe des Unterrichtens übernehmen Lehrpersonen an Schulen auch andere Aufgaben. Vertiefen Sie sich mit solchen Zusatzaufgaben wie beispielsweise der Übernahme des Klassenlehrpersonen-Amtes, der Organisation von Lagern oder ausserschulischen Lernangeboten, oder der Mitarbeit in Fachgruppen und Schulentwicklungsprojekten. 
     
  • Heterogenität und Inklusion:
    Um der Vielfalt und Diversität von Menschen gerecht zu werden, nehmen integrative Bestrebungen im Berufsfeld stetig zu. Eine Möglichkeit, mit dieser Heterogenität umzugehen, ist Inklusion, wobei auf Ausgrenzung und Etikettierung verzichtet wird. Erwerben Sie Basiskompetenzen, welche für die integrative Förderung benötigt werden und beschäftigen Sie sich mit Fragen zur Heterogenität auf der Sekundarstufe II.
     
  • Alternative Lehr- und Lernformen
    Setzen Sie sich mit Sozialformen im Unterricht auseinander und erwerben Sie eine Methodenvielfalt, um Ihren Unterricht vielseitiger zu gestalten. In dieser Vertiefung beschäftigen Sie sich mit theoretischen Grundlagen und lernen alternative Lehr- und Lernformen in die Praxis umzusetzen.
     
  • Deutsch als Zweitsprache:
    Wenn Sie ein Lehrdiplom in Deutsch erwerben, können Sie diese Vertiefung wählen, um sich mit dem Unterricht in Deutsch als Zweitsprache auseinanderzusetzen.
     
  • Immersion:
    Vertiefen Sie Ihre Sprachsensibilisierung und erweitern Sie Ihre didaktischen und pädagogischen Ansätze so, dass Sie Ihr Fach als Immersionsunterricht, also in einer anderen Fremdsprache, anbieten können. Die Vermittlung von Fachkonzepten und -inhalten in der Sprache eines anderen Kulturraumes bedeutet weit mehr, als nur ein anderes «Vocabulaire»: Oft sind damit eine kulturell bedingte unterschiedliche Erschliessung, Gewichtung und Darstellung von Sachverhalten und Inhalten verbunden. 
     
  • Berufspädagogik (wird im Rahmen der berufspädagogischen Qualifikation absolviert):
    Setzen Sie sich mit der Lebens- und Lernwelt von Berufsmaturitätslernenden sowie mit der Arbeitswelt und dem Berufsbildungssystem auseinander. Damit Sie Lernende im eigenen Unterricht professionell begleiten können, werden lernpsychologische Aspekte unter besonderer Berücksichtigung der Situationsdidaktik behandelt.