Was könnte in Tagesschulen anders sein als in anderen Organisationen betreffend Macht (Unterschied Schule als Expertenorganisation und Tagesschule als Teamorganisation)?

Diese Frage können die Teilnehmenden nach meinem Vortrag beantworten – sie sind die Expertinnen und Experten für Tagesschulen, ich für das Thema Macht. Deshalb kommen wir ja zusammen, damit wir einander ergänzen. 

Was ist Ihnen wichtig, wenn Sie über Führung und Macht nachdenken?

Dass Führung und Macht nie Selbstzweck sind, sondern immer mit Verantwortung verbunden sind – sowohl für die Personen, die man führt, als auch für die Sache, der man dient. 

Ändern sich die Machtbeziehungen in Zeiten von Fachkräftemangel?

Ja, weil sich die Machtverhältnisse umkehren können. Wenn scheinbar unersetzbare Mitarbeitende die Organisation erpressen, nach dem Motto: "Wenn ich dieses oder jenes nicht bekomme, kündige ich – und ihr müsst sehen, wo ihr bleibt." 

Ist Macht eine Notwendigkeit im Führungsalltag von Tagesschulleitenden?

Das Wort Macht bedeutet etymologisch Können, Fähigkeit, Vermögen – im Französischen "pouvoir" und im Englischen "power". Vergleichbar wird das lateinische Substantiv für Macht "potentia" heute mit „können“ übersetzt. Ich halte das für "notwendig" im Führungsalltag.

"Macht" ist in unserem Verständnis oft negativ geprägt. Wieso soll sich eine Tagesschulleitung mit dem Thema auseinandersetzen?

Weil Leitungspersonen grundsätzlich Stereotypisierungen hinterfragen sollten. Unterkomplexe Vereinfachungen wie "Macht ist schlecht und Vertrauen ist gut", helfen in komplexen Zeiten nicht weiter!

Ich setze das Tool erst am Ende des Prozesses ein. Es hilft beim Kontrollieren und Überarbeiten, nicht aber, um ein komplet­tes Bewerbungsschreiben zu verfassen.
Olivier Marti  -  Lehrperson Zyklus 2
Microcredentials bieten in der Hochschulbildung neue Chancen und ermöglichen Innovationen.
Jürg Arpagaus  -  Leiter Institut für Weiterbildung und Dienstleistungen