Am 1. Januar 2025 übernimmt Nina Ehrlich an der PHBern die Leitung des Instituts Sekundarstufe I. Der Schulrat setzt mit seiner Wahl ein Zeichen für die konsequente Weiterführung der am Institut laufenden Entwicklungen. Dort wirkt Ehrlich bereits seit 2009, zuletzt als Bereichsleiterin mit Schwerpunkt Fachdidaktiken.
Die Entwicklung der Masterstudiengänge im neuen Studienplan, die Gestaltung der Profilbildung im Integrierten Masterstudiengang und die Koordination des Master-Vertiefungsangebots mit anderen Berner Hochschulen: “Das sind die drei wichtigsten Meilensteine, welche ich mit meinem Team am Institut Sekundarstufe I der PHBern seit 2022 setzen konnte”, erklärt Nina Ehrlich. Damals übernahm sie die Bereichsleitung mit Fokus Fachdidaktiken. “Zuvor war ich am Institut während 13 Jahren Dozentin für Fachwissenschaft und Fachdidaktik Deutsch”, ergänzt die gebürtige Nürnbergerin (Bayern).
Zu den Anfängen ihrer Laufbahn gehören das Germanistik-, Skandinavistik- und Anglistikstudium in Bamberg, Aalborg (Dänemark) und Wien, abgeschlossen mit einem Dr. phil. in Skandinavistik. Anschliessend führte Ehrlichs beruflicher Weg vom Institut für Germanistik an der Universität Wien zur Universität Bern, wo sie als wissenschaftliche Assistentin am Institut für Erziehungswissenschaft in den Abteilungen für Didaktik sowie Allgemeine und Historische Pädagogik gearbeitet hat. Auch Forschungsarbeiten und Projekte stehen im Curriculum der 55-Jährigen.
Entwickeln und gestalten im Vordergrund
Elisabeth Schenk Jenzer präsidiert den Schulrat der PHBern, der gestern die neue Leiterin des Instituts Sekundarschule I gewählt hat. “Nina Ehrlich bewegt sich beruflich seit vielen Jahren im Hochschulumfeld und bringt Erfahrungen von verschiedensten Orten und Anstellungen mit. Der Wille zu entwickeln und gestalten prägt ihr berufliches Handeln und wird in ihrer künftigen Funktion besonders wichtig sein”, so Schenk Jenzer. Denn mit dem 2022 eingeführten Studienplan beschreite das Institut betreffend Individualisierung und Flexibilisierung des Studiums ganz neue Wege. “Die dadurch eingeleiteten Entwicklungen sind nun konsequent weiterzuverfolgen.”
Ehrlich folgt auf Andrea Schweizer, die seit der Gründung der PHBern 2005 am Institut Sekundarstufe I tätig war. Nach dem Start als Dozentin wurde sie am 1. August 2009 Institutsleiterin und ab 2014 zusätzlich Stellvertreterin des Rektors/ bzw. ab 2020 Vizerektorin. Schweizer wechselt auf 1. Januar 2025 als Rektorin an die Pädagogische Hochschule Zürich.
Mehr zu Nina Ehrlich erfahren Sie hier.
Die PHBern hat im Frühling 2024 allen Studierenden in den Grundausbildungen den Puls gefühlt – institutsübergreifend, umfassend und anonym. Einbezogen war dabei auch die Vereinigung der Studierenden (VdS). Nach der einmonatigen Erhebung lagen 1267 Rückmeldungen vor, was einer Beteiligung von 45 Prozent entspricht.
Für die Beantwortung der Fragen stand in der Regel eine sechsstufige Skala zur Verfügung (von 1 = „sehr unzufrieden“ bis 6 = „sehr zufrieden“). Mittelwerte zwischen 4,51 und 6,0 erhielten bei der Auswertung die Einstufung “kein Handlungsbedarf” (dunkelgrün). Im Bereich von 3,51 bis 4,50 (hellgrün) will die PHBern die Entwicklung "beobachten". Zwischen 2,51 und 3,50 herrscht "Handlungsbedarf” (gelb) und bei Werten von 1,0 bis 2,50 “akuter Handlungsbedarf” (rot).
Erfreulich: Auf Rot steht die Ampel bei keiner der 82 Fragen. 73 davon schafften es hingegen in die grünen Felder. Besonders positiv beurteilten die Studierenden die Dozierenden und die übrigen Mitarbeitenden (Stichworte Beratung, Begleitung, Respekt und Wertschätzung) sowie den gegenseitigen Umgang (“soziales Miteinander”). Auch beim Infrastruktur- und Sportangebot besteht aktuell kein Handlungsbedarf.
"Wir wollen noch besser werden"
Hellgrüne Einstufungen bedeuten: Der PHBern liegt es am Herzen, sich in den jeweiligen Bereichen weiter zu steigern. Beispiele sind Informationen zum Studium und der Zugang zu diesen Informationen respektive die Kommunikationskanäle. “Weil uns die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Studierenden wichtig sind, wollen wir noch besser werden”, sagt Rektor Martin Schäfer. “Denn beides fördert Lernen und Leistung – für eine profunde Vorbereitung auf den Lehrberuf und eine hohe Qualität im Bildungswesen.” Gut vorbereitete Lehrpersonen wiederum würden der Schule treu bleiben: “Das ist in Zeiten des Lehrpersonenmangels besonders wichtig.”
Mit zur erfreulichen Bilanz gehört, dass sich die Mehrheit der Studierenden mit der Qualität des Studiums zufrieden zeigt und sich drei Viertel wieder für denselben Studienort entscheiden würden. Die meisten taxieren die Studieninhalte überdies als relevant für die berufliche Tätigkeit. Gemäss den Antworten unterstützen die Lehr- und Lernmethoden den Erwerb berufsbezogener Kompetenzen.
Zum transparenten Umgang mit den Resultaten gehört der Verweis auf die gelben Punkte im Bewertungsraster. Bei all diesen Themen bleibt die PHBern am Ball. Um rasch und bei den wichtigsten kritischen Bereichen Verbesserungen zu erzielen, setzt sie Prioritäten. Der Hauptfokus richtet sich vorerst auf die Leistungsnachweise und das Anmeldeverfahren – zwei Punkte, welche sämtliche Studierenden und das Studium direkt betreffen.
Viele Befragte empfinden die Leistungsnachweise als zu umfangreich und wenig praxisnah und wünschen sich von den Dozierenden differenziertere Rückmeldungen. Das neue Anmeldesystem wiederum empfinden zahlreiche Studierende als unzuverlässig und kompliziert, speziell bei der Anmeldung zu Modulen und Lerngelegenheiten. Hinzu kommen Schwierigkeiten bei der Platzvergabe.
Fortsetzung folgt
Die PHBern prüft bei beiden genannten Schwerpunkten bereits Massnahmen. “Dabei steht der Dialog mit den Studierenden bzw. mit deren Vertretung, der Vereinigung der Studierenden (VdS), im Vordergrund, um ihre Bedürfnisse direkt aufzunehmen”, erklärt Rektor Martin Schäfer. Sobald Entscheide vorliegen, wird die PHBern wieder informieren. Aus heutiger Sicht dürfte dies im Frühling 2025 sein.
Die Umfrage soll künftig in regelmässigen Abständen stattfinden, das nächste Mal voraussichtlich 2028. Sie bildet Teil eines breitgefächerten Qualitätssicherungs- und -entwicklungssystems der PHBern (vgl. hier), um die Zufriedenheit der Studentinnen und Studenten zu erfassen. Hierzu gehören beispielsweise Lehrevaluationen und weitere Befragungen. Die Erkenntnisse daraus fliessen laufend in die Weiterentwicklung der Studienangebote ein. Aktuelle Themen werden darüber hinaus in verschiedenen Gefässen mit den Studierenden besprochen sowie Massnahmen diskutiert bzw. umgesetzt. Wichtig ist auch der Einsitz der Studierenden im Schulrat – für sie eine zusätzliche Plattform, um ihre Anliegen vorzubringen.
Am Schluss der Newsmeldung auf der Webseite der PHBern ist eine Präsentation mit zusätzlichen Informationen zu den Umfrageergebnissen verlinkt.
Andrea Schweizer leitet das Institut Sekundarstufe I, das grösste an der PHBern. Sie brachte auch den dicksten Stapel an Diplomen mit. Hatten sich im November 2023 168 Studierende über einen erfolgreichen Abschluss gefreut, warteten diesmal 217 auf die Übergabe der begehrten Dokumente. Was vor allem an den überdurchschnittlich vielen Bachelordiplomen lag, nämlich 133 (Bachelor of Arts PHBern in Secondary Education) – gegenüber 85 vor Jahresfrist bzw. 81 vor zwei Jahren. 66 Masterdiplome und 18 Fachdiplome beschlossen den Reigen.
Das Institut Primarstufe ist das zweitgrösste der vier Grundausbildungsinstitute. Vor einem Jahr hatte Daniel Steiner als Leiter 130 Diplome überreicht – nun waren es stolze 168. Sie teilen sich auf 165 Lehrdiplome bzw. Bachelorabschlüsse (davon 16 für den Studienbegleitenden Berufseinstieg (SBBE)) sowie 3 Erweiterungsdiplome auf. Hinzu kommt 1 Bescheinigung über zusätzliche Studienleistungen im Bereich der Schulischen Heilpädagogik (Bachelor Primarstufe+).
Auch das Institut Sekundarstufe II verbuchte mit insgesamt 128 Diplomen für Maturitätsschulen einen deutlichen Zuwachs (Herbst 2023: 109). Auf dem Tisch von Institutsleiter Marc Eyer lagen 110 neue Lehrdiplome, 81 davon zusätzlich mit dem Zertifikat Berufspädagogik, plus 12 Lehrdiplome im Fach Bildnerisches Gestalten – in Zusammenarbeit mit der Hochschule der Künste Bern (HKB) – und 6 Erweiterungsdiplome.
Besonderes bei der Heilpädagogik
Wer die Liste der frisch Diplomierten am Institut für Heilpädagogik durchsieht, stellt Besonderheiten fest. Die 64 Absolventinnen und Absolventen – 19 mehr als letztes Jahr – fanden aus unterschiedlichsten Regionen den Weg an die PHBern: knapp die Hälfte aus dem Bernbiet, die übrigen aus zwölf weiteren Kantonen, darunter solche in der Westschweiz und das Tessin. Eine Studentin stammte aus Deutschland, eine weitere aus Ungarn. Die Spanne der Jahrgänge reicht von 1969 bis 2000. Während die meisten im Bereich Integration arbeiten, sind andere in Kleinklassen und Sonderschulklassen tätig.
Die PH Luzern und die PHBern bieten den Master Fachdidaktik Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) und Nachhaltige Entwicklung (NE) zusammen an. Bei der Diplomvergabe in Luzern gab es ein Novum: Erstmals wurden die erfolgreichen Absolvierenden der drei Studiengänge Sekundarstufe II – gymnasiale Bildung, Master Geschichtsdidaktik und öffentliche Geschichtsvermittlung sowie NMG+NE gemeinsam ins weitere Berufsleben verabschiedet. Die letztgenannte Ausbildung schlossen 12 Personen (Herbst 2023: 11) mit Masterarbeiten ab. Beim Master Fachdidaktik TTG-D konnten Stefan Valkanover, Leiter des Fachdidaktikzentrums, und Studienleiterin Verena Huber Nievergelt 3 Frauen und 1 Mann zum Masterdiplom beglückwünschen.
Sich weiterbilden ist im Trend
Ebenfalls nochmals gewachsen ist das Interesse an Weiterbildungen. An der Diplomfeier des Instituts für Weiterbildung und Dienstleistungen gab es 81 Gratulationen zu bestandenen Lehrgängen. Die Zahl der Abschlüsse hat gegenüber vergangenem November um 15 zugenommen. Dies lag nicht zuletzt am seit Frühling 2024 erstmals durchgeführten CAS Unterrichten mit ausländischem Lehrdiplom sowie am neuen CAS Weiterbilden an Pädagogischen Hochschulen. Ein stark gestiegenes Interesse war ausserdem am DAS Schulen leiten zu beobachten.
Die verliehenen Certificate of Advanced Studies (CAS) und Diploma of Advanced Studies (DAS) im Überblick:
- CAS Berufspraxis kompetent begleiten (31 Abschlüsse)
- CAS Digitale Medien im Unterricht (3)
- CAS ICT in der Schule (1)
- CAS Unterrichten mit ausländischem Lehrdiplom (16)
- CAS Weiterbildung an Pädagogischen Hochschulen (4)
- DAS Projekte leiten und Teams führen (2)
- DAS Schulen leiten (24)
Wie wär’s mit einem Porträt?
Bereits Ende Mai hatte die PHBern mit 309 Diplomen in den Grundausbildungen einen Rekord vermelden können – nämlich eine Steigerung um fast 30 Prozent gegenüber Frühling 2023. Dies macht deutlich, welch wichtigen Beitrag die Hochschule mit ihrem breitgefächerten Angebot und flexiblen Studienmöglichkeiten leistet, um dem Lehrpersonenmangel entgegenzuwirken. Die hohen Anmeldezahlen zum Studium zeigen ebenfalls, dass sie damit auf dem richtigen Weg ist.
In der Beilage finden Sie die Namen der meisten Absolventinnen und Absolventen (nicht alle wollen öffentlich genannt werden) und in unserer Newsmeldung ergänzende Informationen rund um die Diplomfeiern, darunter zu den Auszeichnungen. Möchten Sie ein Porträt einer frisch diplomierten Lehrerin oder eines neu diplomierten Heilpädagogen verfassen? Wir vermitteln Ihnen gerne eine passende Person und stellen Ihnen Bilder von den Diplomfeiern zur Verfügung.
Im laufenden Jahr haben sich 990 Personen für eine Grundausbildung an der PHBern* angemeldet. Damit wird praktisch der Rekord von 2023 erreicht. Dasselbe gilt für die Gesamtzahl von 3207 Studierenden im letzten Herbstsemester, was die Attraktivität des Studienangebots unterstreicht.
Ein Grund zum Zurücklehnen? Nicht für die PHBern. Mit ihrer soeben lancierten Kampagne will sie neue Studierende ins Hochschulzentrum vonRoll in Berns Länggassquartier locken. Und zwar für alle vier Grundausbildungen (Primarstufe, Sekundarstufe I und II sowie Heilpädagogik) – um weiterhin einen wichtigen Beitrag zu einer hohen Bildungsqualität und gegen den Lehrpersonenmangel zu leisten. Die dafür gewählten acht Sujets fallen durch kurze, knackige Aufrufe auf. Zum Beispiel “Mach Leidenschaft zum Lieblingsfach”, “Gib Stoff” oder “Mach was mit Klasse” – alles wortspielerisch und mit tieferem Sinn. Dieser wird zudem mit dem Verweis auf die Pädagogische Hochschule direkt angesprochen. Denn etwas Sinnvolles zu tun, kann für die Berufswahl entscheidend sein.
Bauch und Kopf ansprechen
Entwickelt hat die Werbung die Berner Kommunikationsagentur Republica AG. Die Slogans wollen sowohl durch die emotionale Ansprache als auch rationale Argumente überzeugen. Zum Einsatz kommen sie auf unterschiedlichsten Kanälen, unter anderem auf der Hochschulwebsite, in den sozialen Medien und auf Plakaten. Ziel ist es, bis kommenden Frühling in mehreren Wellen auf Informationsveranstaltungen zu den Studiengängen, Besuchstage vor Ort und Anmeldemöglichkeiten hinzuweisen.
* Provisorischer Stand per 1. September 2024. Die definitiven Zahlen für das Herbstsemester werden per 1. Dezember vorliegen. Mehr zum Thema unter www.phbern.ch/statistiken.
Weitere Informationen:
Berufswunsch Lehrperson Primarstufe oder Sekundarstufe I
Berufswunsch Lehrperson Sekundarstufe II
Berufswunsch Lehrperson schulische Heilpädagogik
Die Schulen tun es – und auch die PHBern: sich verändern und entwickeln. Mit dem Lern- und Lehrort Fab2 setzt die Hochschule nun den nächsten Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft. Dadurch entstehen neue Möglichkeiten, um die Studienangebote zu gestalten und nutzen. Dass die Stossrichtung stimmt, zeigen die jüngsten Zahlen zu den Studierenden.
Fab2 steht für Fabrikstrasse 2, die Adresse des neuen Lern- und Lehrorts im Berner Länggassquartier. Ein geschichtsträchtiger Ort, denn die Liegenschaft im Hochschulzentrum gehört zum ehemaligen Industrieareal von Roll. Der älteste Gebäudeteil stammt von 1907, an der Südseite wurde er 1955 mit einem etwas höheren Vorbau erweitert.
2021 hat das Kantonsparlament einstimmig beschlossen, das Gebäude für die PHBern zu kaufen. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit präsentieren sich die Räumlichkeiten jetzt umfassend saniert. Zum einen sind wichtige Einrichtungs- und Ausstattungsmerkmale aus den Erstellungsjahren wieder sichtbar, zum andern ist eine konsequente Ausrichtung auf modernes Lernen und Lehren erfolgt.
Alle Kinder fördern und stärken
Das Miteinander von Alt und Neu widerspiegelt die Philosophie der PHBern. “Wir wollen an der Fab2 nicht etablierte, bewährte Studienangebote ersetzen, sondern die methodische Bandbreite nochmals erweitern”, erklärt Rektor Martin Schäfer. “Denn die Schulen öffnen sich: strukturell, räumlich und bei den Formen des Lernens.” Vielfalt in den Lernformen sei wichtig, um alle Kinder mit ihren individuellen Voraussetzungen zu fördern und stärken: “Als pädagogische Hochschule vollziehen wir mit neuen Studienplänen und Räumen dieselbe Entwicklung. So bereiten wir unsere Studierenden auf den Wandel in der Schule vor – damit sie ihn erfolgreich mitgestalten können.” Und damit der Lehrberuf attraktiv bleibe bzw. der Lehrpersonenmangel kleiner werde.
Der neue Lern- und Lehrort befindet sich im ersten Obergeschoss der Liegenschaft. Er besteht aus einem grossen, offenen Raum für bis zu 110 Personen, speziell geeignet für kollaborative Aufgaben und Veranstaltungen. Deshalb auch der Name “Colabo”. Hinzu kommen vier kleinere Räume mit Kapazitäten von jeweils bis zu 10 Personen. Diese dienen für Gespräche zwischen Dozierenden und Studierenden sowie Gruppenarbeiten. Auf einer kleinen Bühne lassen sich zudem schulische Gesprächssituationen simulieren. “Bei der gesamten Einrichtung gilt die Devise: flexibel möblieren, flexibel einteilen, flexibel nutzen – alles mit dem Ziel, ein wirksames Lernen und Lehren zu ermöglichen”, sagt Doris Ittner, Leiterin Fachstelle Hochschuldidaktik der PHBern und verantwortlich für das didaktische Nutzungskonzept.
Erwartungen und Hoffnungen
Um die Bedürfnisse zu klären, sind Dozierende wie Studierende frühzeitig einbezogen worden. "Diese Arbeitsgruppen haben innovative Nutzungsvorschläge ausgearbeitet, die den Fokus besonders auf das Potenzial des Lernraums richten“, erläutert Ittner. “Dadurch kam es zu wertvollen Impulsen für den Umbau und die Ausstattung.” Für die Studierenden war es wichtig, dass die Fab2 Alternativen zum klassischen Frontalunterricht bietet. “Die Einrichtung sollte maximal veränderbar sein, um unterschiedlichste Bedürfnisse abzudecken. Also von Rückzugsmöglichkeiten für individuelles, ungestörtes Arbeiten über Rollenspiele in Gruppen bis hin zu Online-Besprechungen”, betont Annika Wenzl, Studentin im siebten Semester am Institut Sekundarstufe I.
Wer studiert, darf jederzeit und spontan in der Fab2 lernen, sofern keine Lehrveranstaltungen gestört werden. Die Räumlichkeiten sollen so offen wie möglich zur Verfügung stehen. Deshalb garantiert eine Reservation durch Dozierende nur den benötigten Platz – die konkrete Organisation erfolgt dann erst vor Ort. Was Anklang findet: Für das Herbstsemester 2024 sind bereits 14 Veranstaltungen geplant.
Studierendenzahlen weiter auf hohem Niveau
Im laufenden Jahr haben sich 990 Personen für eine Grundausbildung an der PHBern* angemeldet. Damit wird praktisch der Rekord von 2023 erreicht. Auch der Blick auf die Gesamtzahl der Studierenden unterstreicht die Attraktivität des Studienangebots: Wurden 2014 im Herbstsemester 2248 Studierende verzeichnet, waren es vor einem Jahr bereits 3207 – eine Steigerung um über 40 Prozent. Gemäss Rektor Martin Schäfer dürfte dies mit den vielfältigen Zugangswegen zum Studium zusammenhängen. Dazu zählt auch die Anrechnung anderer hochschulischer Vorbildungen sowie die Anerkennung geeigneter Berufspraxis.
Eine rückläufige Tendenz zeigt sich lediglich bei den Diplomvergaben. Denn durch den hohen Anteil von Studierenden, die bereits an Schulen unterrichten – ein wichtiger Beitrag gegen den Lehrpersonenmangel – verlängert sich vielfach die Studienzeit.
* Die am heutigen Medienanlass kommunizierten Anmeldungen für 2024 sind provisorisch (Stand: 1. September), da die definitiven Zahlen für das Herbstsemester erst per 1. Dezember vorliegen. Mehr zum Thema unter www.phbern.ch/statistiken.
Zusätzliche Informationen und Fotos:
Dieses Jahr findet das Sommer Camp vom 8. bis 19. Juli statt. “Dass wir 92 motivierte Teilnehmende haben, zeigt die Bedeutung und Attraktivität des Angebots. Deshalb war es für uns zentral, niemanden aufgrund fehlender Plätze abweisen zu müssen”, sagt Kursleiter Andrea Meuli vom Institut für Weiterbildung und Dienstleistungen (IWD).
Mit dem Camp unterstützt die PHBern auch die Schulen, die aufgrund des Lehrpersonenmangels viele Personen ohne Lehrdiplom anstellen. Wer den Kurs besucht, erwirbt grundlegende Kenntnisse des Bildungssystems und setzt sich mit den Aufgaben von Lehrpersonen auseinander. Zudem machen sich die Teilnehmenden mit ersten fachdidaktischen Themen vertraut und erhalten Hilfe bei der Planung des Schuljahres sowie der Vorbereitung des Unterrichts.
Kein Ersatz für ein Studium
Die PHBern hat das Sommer Camp erstmals für die Schulferienzeit 2023 organisiert – und wiederholt es nun aufgrund der Nachfrage. “Der Kurs ist ein erster Schritt in das Berufsfeld Schule und entlastet Schulleitungen und diplomierte Lehrpersonen”, erläutert Meuli. “Doch er ersetzt kein Studium. Denn eine fundierte Ausbildung und regelmässige Weiterbildung sind unerlässlich für den Lehrberuf.” Das Ziel bleibe, alle Stellen langfristig mit ausgebildeten Lehrpersonen zu besetzen.
Unterrichtenden ohne Lehrdiplom stehen an der PHBern noch zahlreiche andere Angebote offen (siehe Link unten). Am IWD zum Beispiel drei aufeinander aufgebaute Bausteinkurse, welche das ganze Jahr über stattfinden. Dabei lernt man zusätzliche Grundlagen kennen und bespricht erste Berufserfahrungen unter professioneller Anleitung.
Weitere Informationen:
Sommer Camp für Unterrichtende ohne Lehrdiplom | PHBern
Die PHBern hat erneut über 100 Lehrpersonen und Schulleitende diplomiert, die erfolgreich einen Weiterbildungslehrgang (CAS, DAS) abgeschlossen haben. Dank der professionellen Weiterentwicklung üben sie den Beruf länger aus und wirken so indirekt dem Lehrpersonenmangel entgegen.
Weiterbildungen sind ein integraler Bestandteil des Berufsverständnisses von Lehrpersonen. Und das trotz grossem Druck an den Schulen. Das zeugt von einer professionellen Haltung. Die laufende Weiterentwicklung im Beruf ist der Schlüssel zu einer hohen Unterrichtsqualität und zur Zufriedenheit der Lehrpersonen. Sie sorgen damit für ihre Resilienz und für wachsende Kompetenzen, um den Beruf langfristig und mit Freude auszuüben. Von dieser Professionalitätsentwicklung profitieren sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch das Schulsystem, das auf das langfristige Engagement dieser Berufsleute zählen kann.
Alle paar Jahre absolvieren Lehrpersonen in der Regel einen Weiterbildungslehrgang im Rahmen eines Certificate of Advanced Studies (CAS), Diploma of Advanced Studies (DAS) oder Master of Advanced Studies (MAS), die zwischen 300 und 1’800 Lernstunden umfassen. Die Lehrpersonen können aus einer breiten Palette von Weiterbildungslehrgängen wählen: Die einen erweitern ihre Berufskompetenzen, andere zielen auf die Weiterentwicklung ihrer persönlichen Kompetenzen.
Die über 100 gefeierten Absolventinnen und Absolventen haben einen der folgenden Weiterbildungsstudiengänge erfolgreich abgeschlossen:
Diploma of Advanced Studies (30 ECTS)
- DAS Projekte leiten und Teams führen
- DAS Schulen leiten
Certificate of Advanced Studies (15 ECTS)
- CAS Berufspraxis kompetent begleiten
- CAS Digitale Medien im Unterricht
- CAS ICT in der Schule
- CAS Projekte leiten und Teams führen
- CAS Sprachförderung in mehrsprachigen Klassen
Zertifikatskurs
- Zertifikatskurs Bibliosuisse
Die PHBern gratuliert allen Absolventinnen und Absolventen herzlich zu ihrem Erfolg und dankt für das entgegengebrachte Vertrauen in die PHBern.
309 Diplome in den Grundausbildungen im Frühjahr
309 Diplome in den Grundausbildungen für angehende Lehrpersonen bedeuten für das Frühjahr 2024 einen Rekord – nämlich eine Steigerung um fast 30 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode (224). Dies macht deutlich, welch wichtigen Beitrag die PHBern mit ihrem breitgefächerten Angebot und flexiblen Studienmöglichkeiten leistet, um dem Lehrpersonenmangel entgegenzuwirken. Die hohen Anmeldezahlen zum Studium zeigen ebenfalls, dass sie damit auf dem richtigen Weg ist.
Wie wär’s mit einem Porträt?
In der News finden Sie die Namen der meisten Absolventinnen und Absolventen. Möchten Sie ein Porträt verfassen? Wir vermitteln Ihnen gerne eine passende Person und stellen Ihnen Bilder von der Diplomfeier zur Verfügung.
Ist es attraktiv, an der PHBern zu studieren? Ja, wie eine neue Zahl zeigt: 309 Diplome in den Grundausbildungen für angehende Lehrpersonen bedeuten für das Frühjahr einen Rekord. Im Mai 2023 waren es erst 224 Abschlüsse. Auch punkto Anmeldungen für das Herbstsemester gibt es gute Nachrichten.
Zweimal jährlich finden an der Pädagogischem Hochschule PHBern Diplomvergaben statt – der kleinere Teil im Frühjahr, der grössere im Herbst. Umso eindrücklicher nimmt sich die jüngste Bilanz der Studienabschlüsse in den Studiengängen Primarstufe, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II und Schulische Heilpädagogik aus. Die 309 Diplomierungen Ende Mai bedeuten gegenüber der Vorjahresperiode (224) eine Steigerung um fast 30 Prozent. Ein Blick weiter zurück bestätigt den Aufwärtstrend. Auch 2022 und 2021 konnten sich jeweils ebenfalls gut 200 frischgebackene Lehrpersonen feiern lassen.
Während die Primarstufe (Kindergarten bis 6. Klasse) dieses Frühjahr 81 Lehrdiplome (Bachelor) ausgestellt hat, sind es bei der Sekundarstufe I insgesamt 148 Abschlüsse. Von diesen entfallen insgesamt 71 auf Lehrdiplome (Master) und 68 auf Bachelor. Hinzu kommen 8 Fachdiplome sowie 1 Erweiterungsdiplom.
Die Sekundarstufe II führt bei den Diplomandinnen und Diplomanden 53 Personen auf: 52 Lehrdiplome für Maturitätsschulen (Gymnasien, Fachmittel- und Berufsmaturitätsschulen), davon 40 mit integrierter berufspädagogischer Qualifikation, plus ebenfalls 1 Erweiterungsdiplom. Am Institut für Heilpädagogik der PHBern schliesslich erhalten 27 Heilpädagoginnen und -pädagogen ein Masterdiplom in Sonderpädagogik, Vertiefungsrichtung Schulische Heilpädagogik.
Für die Ausbildungen ab dem Herbstsemester 2024 bewegen sich die Anmeldungen aktuell praktisch auf dem Niveau des Vorjahres. Wer künftig an der PHBern studieren will, kann sich noch bis im Sommer einschreiben.
Wie wär's mit einem Porträt?
In der Beilage finden Sie die Namen der meisten Absolventinnen und Absolventen (nicht alle wollen öffentlich genannt werden) sowie die Prämierungen. Möchten Sie ein Porträt einer frisch diplomierten Lehrerin oder eines neu diplomierten Heilpädagogen verfassen? Wir vermitteln Ihnen gerne eine passende Person und stellen Ihnen Bilder von den Diplomfeiern zur Verfügung.
Lernen, erfahren, experimentieren: Das alles bietet der neue Bildungsgarten der Pädagogischen Hochschule PHBern. Lehrpersonen und Studierende können sich auf über 400 Quadratmetern Fläche gartenpädagogisch aus- und weiterbilden – dies im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE).
“Ein Lehr- und Lernraum, multifunktional wie eine Turnhalle.” So umschreibt Projektleiter Jan Egger die Idee des Bildungsgartens. Egger doziert am Institut für Weiterbildung und Dienstleistungen (IWD) der PHBern, wo die grüne Oase diesen Frühling zum Leben erwacht ist. Nach dem Spatenstich im März haben Studierende der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen geholfen, Rahmen-, Hoch- und Hügelbeete anzulegen. Künftig kommen ein Kräuter- und Teegarten, Färberpflanzen, Beeren sowie Wildkräuter dazu, verbunden mit entsprechenden Kursen.
Das Weiterbildungsangebot für alle Schulstufen entsteht noch. Vorerst konzentriert es sich auf Themen wie klassisches Gärtnern, Bauen und Flechten mit Weiden, Bau von Nistplätzen und Naturbeobachtung. Eine Besuchsreihe vermittelt den Teilnehmenden zudem anhand von fünf Schulgärten ein buntes Spektrum an Umsetzungsformen. “Bei allem geht es um erfahrungs- und handlungsbasiertes Lernen, um sinnliches Erleben”, fasst Jan Egger zusammen.
Durch den Besuch der Kurse und Veranstaltungen sollen Lehrpersonen an öffentlichen Schulen sowie Studierende selbst Garten- oder andere erlebnisbasierte Projekte lancieren können. Und zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in den Bereichen Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit werden, wie es auch andere Aus- und Weiterbildungsangebote der PHBern bezwecken. Denn das Hauptziel besteht darin, die Leitidee der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in den Schulunterricht einfliessen zu lassen – gemäss Lehrplan 21. “Schülerinnen und Schüler können in Gärten gemeinsam Verantwortung für konkrete Arbeiten übernehmen, indem sie diese selbständig planen und ausführen”, erklärt Egger. “Ebenfalls zentral sind direkte Erfahrungen mit natürlichen Kreisläufen.” Der Wissenserwerb finde so praktisch und am Ende statt – und nicht wie sonst oft in der Schule theoretisch und am Anfang.
Zu dritt ist man stärker
Ohne Unterstützung von aussen wäre der Bildungsgarten nicht möglich. Partner der PHBern sind das Projekt «Bern ist Bio», Erkennungsmerkmal der Berner Bio-Offensive 2025, sowie die Stiftsgarten AG, ein Engagement der Oekonomischen Gemeinnützigen Gesellschaft Bern (OGG Bern). «Bern ist Bio» und die PHBern machen sich beide für ihren Kanton stark und setzen sich für die Bildung für nachhaltige Entwicklung ein. So bietet «Bern ist Bio» im Rahmen der Lernarrangements auch das Entdecken und Erleben von Wertschöpfungsketten an – vom Feld bis auf den Teller. “Diese Voraussetzungen sind ideal für eine fruchtbare und nachhaltige Zusammenarbeit”, sagt Steven Rosa, verantwortlich für das Teilprojekt Bildung & Ernährung.
MariAnne Widmer wiederum, zuständig für Bildungsprojekte des Stiftsgartens unterhalb der Berner Münsterplattform, ist begeistert, Synergien zu nutzen: “Der neue Bildungsgarten passt perfekt zu unserem Ziel, einen schonenden Umgang mit unseren Ressourcen zu vermitteln und für eine nachhaltige Lebensweise zu sensibilisieren. Was unter anderem durch die dort aufgestellten OGG-Gemüsetruhen sicht- und erlebbar wird.” Widmers Fazit: “eine kleine Oase mit grosser Wirkung!“
Studieren an der PHBern ist gefragt. Bester Beweis sind die wiederum hohen Anmeldezahlen für das soeben gestartete Frühjahrssemester. Am 2. März 2024 erhalten Interessierte die Möglichkeit, sich im Hochschulzentrum auf dem Berner vonRoll-Areal über sämtliche Studiengänge zu informieren. Auch dafür besteht eine grosse Nachfrage.
Exakt 200 Anmeldungen, rund 15 Prozent mehr als vor einem Jahr: Das sind die ersten Erfolgszahlen zum Frühjahrssemester 2024 an der PHBern. Es hat am 19. Februar begonnen und endet am 31. Mai. Nur je 50 Minuten dauern hingegen am kommenden Samstag die Präsentationen an der Informationsveranstaltung der vier Institute für die Primarstufe, Sekundarstufe I und II sowie Heilpädagogik an der Fabrikstrasse 6. Sie vermitteln aber ein umfassendes Bild, was künftige Studierende erwartet. Kurz vor Fristablauf haben sich wie schon 2023 weit über 200 Personen angemeldet.
Persönlicher Rat inklusive
Im Hochschulzentrum vonRoll finden zudem individuelle Beratungen statt. “Etwa auch zum Bilingualen Studiengang und zum Studiengang Primarstufe ohne EDK-anerkanntes Lehrdiplom”, erklärt Martin Schäfer, Rektor der PHBern. Die Flexibilität, die Planung des Studiums an die persönliche Lebenssituation anzupassen (zum Beispiel bei Teilzeitarbeit und/oder Betreuungspflichten), ergänzt das breitgefächerte Studienangebot. Die Informationsveranstaltung mit den Beratungsgesprächen richtet sich an unterschiedliche Zielgruppen, so Schäfer: “von Maturandinnen/Maturanden über erfahrene Lehrkräfte, die sich in Heilpädagogik weiterbilden möchten, bis zu Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung und Interesse an einem Quereinstieg”. Alles mit dem Ziel, den Kindern und Jugendlichen eine hohe Bildungsqualität zu garantieren und dem Lehrpersonenmangel entgegenzuwirken.
Eine Führung über das Gelände des Hochschulzentrums vonRoll rundet das Programm ab. Dieses beginnt am Morgen um 10 Uhr und dauert bis nachmittags um 14.30 Uhr.
Der heutige Perspektiven-Anlass der PHBern widmete sich Erfolgsgeschichten in Schulen. Was es dazu braucht, war Thema von Referaten und einer Diskussion. Beispiele aus der Praxis zeigen, dass es klare Erfolgsfaktoren gibt – und alle im Schul- und Bildungswesen ihren Beitrag leisten können.
Teil der Lösung sein statt des Problems. Mit diesem Ansatz gestaltet die PHBern ihr gesamtes Wirken. Auch die jüngste Ausgabe der jährlichen Veranstaltung Perspektiven stand ganz im Zeichen des Positiven. Eine Rekordzahl von über 200 Teilnehmenden – darunter insbesondere Schulleitende und Lehrpersonen unterschiedlichster Stufen – interessierte sich dafür, wie sich Schulentwicklungsprojekte in Erfolgsgeschichten verwandeln. Nicht in der Theorie, sondern praktisch, konkret.
Christian Stauffer, Co-Schulleiter 5.–6. Klasse an der Schule Spitalacker/Breitenrain in Bern, berichtete über die Einführung eines Blockzeitenmodells. Ziel sei es gewesen, «einen Beitrag zur Vereinbarkeit von Arbeit und Familie zu leisten und zugleich die höhere Anzahl Lektionen im Lehrplan 21 durch eine Änderung der Schulzeiten abzufedern». Fazit: «Die Mehrheit der Eltern, Kinder, Lehrpersonen und die Schulleitenden möchten nicht mehr zum alten Modell zurück.» Ein zweites Projekt an Stauffers Schule befasste sich mit neuen Lernlandschaften. Für die einzelnen Stufen und Klassen entstanden eigene Raumeinrichtungen, welche der Vielfalt des Lernens entgegenkommen. Aus Sicht des Co-Schulleiters braucht es für erfolgreiche Veränderungen überzeugende Inhalte, Zeit und einen umfassenden Dialog mit allen direkt und indirekt Betroffenen.
Fliegen mit Rückenwind
Dass die Palette gelungener Entwicklungen sehr vielfältig ist, erwies sich in der Podiumsdiskussion. «FLY mit Rückenwind» an den Schulen Spiez zum Beispiel ist ein Klassenassistenzprojekt für Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen. Diese gehen – auf freiwilliger Basis – einmal wöchentlich für einen halben Tag in einen lokalen Kindergarten oder in eine 1. oder 2. Klasse. Dort unterstützen sie die Lehrpersonen. Mehrmals pro Jahr treffen sich die Jugendlichen in der Gruppe, um sich auf ihre Aufgabe vorzubereiten und Erfahrungen auszutauschen.
Doch auch notenfreie Beurteilungen und herausfordernde Unterrichtssituationen im Zusammenhang mit inklusiven Lernumgebungen – die weiteren in der Diskussionsrunde erörterten Beispiele – bergen Erfolgspotenzial. Für Martin Schäfer, Rektor der PHBern, haben die Versuche und Projekte gemeinsam, «das Lernen und die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, damit alle möglichst vergleichbare Chancen für die Gestaltung der eigenen Zukunft erhalten».
Erfolgsgeschichten seien nicht selbstverständlich, so der Rektor, und jede Schule unterscheide sich in ihren Entwicklungsfähigkeiten. Fähigkeiten, die sich aber stärken lassen, ausgehend von einer Standortbestimmung. «Wir sehen, dass Schulen mit einer hohen Schulentwicklungskapazität bestimmte Merkmale aufweisen», sagte Schäfer: «Sie haben gemeinsame Ziele, reflektieren den Unterricht kritisch und suchen nach Verbesserungen. Ausserdem sind Schulleitende und -teams gemeinsam unterwegs, erkennen Fehler als Lernchancen und geben Wissen innerhalb der Schule weiter.»
Speziell der letztgenannte Punkt liegt dem Rektor am Herzen. Er ermunterte die Anwesenden, als Brückenbauerinnen und -bauer zu wirken, um Wissen und Erfahrungen zu teilen und zu verbreiten. Als zentrale Voraussetzung für Erfolgsgeschichten zur Sicherung einer hohen Bildungsqualität. Was Elisabeth Schenk Jenzer, Präsidentin des Schulrats der PHBern, mit der Geschichte des Bauern verband, der sich als Erinnerung an jedes positive Erlebnis eine Bohne in die Hosentasche steckte – denn Erfolgsgeschichten beginnen oft im Kleinen.
Weitere Informationen:
- Webseite PHBern Perspektiven 2024
- Fotos vom Anlass stellen wir Ihnen gerne für Ihre Beiträge zur Verfügung.