Darum gefällt mir die Arbeit als Praxislehrperson:
Ich empfinde meine Arbeit als sehr sinnstiftend. Als Praxislehrperson mit erweitertem Auftrag muss ich mit den neusten Erkenntnissen aus dem Bereich Erziehungswissenschaften und der Didaktik vertraut sein – ich empfinde es als dürfen! Das bedeutet, dass ich in Zusammenarbeitsprojekten in meinen Fächern oder auch bei den Themen "Zusammenarbeit mit Eltern und Erziehungsberechtigten" oder der "Beurteilung" mit den Dozierenden der PHBern im Austausch bin.
Mir gefällt, dass ich mein Berufskonzept immer wieder neu überdenken kann und nicht einroste. Ich schätze das Coachen der Studierenden und dass ich mich mit ihnen auf der Erwachsenenebene austauschen kann.
Und zu guter Letzt: Ich finde es sehr gewinnbringend, dass meine Klassen dank der Studierenden im Unterricht mehr Ressourcen zur Verfügung haben.
So reagiert meine Klasse, wenn die Studierenden unterrichten:
Mehrheitlich positiv und interessiert. Ich denke, dass sie die Abwechslung zu mir schätzen. ;)
Die Persönlichkeit sowie Art und Weise des Unterrichtens der Praktikantinnen und Praktikanten spielt aber doch auch eine wichtige Rolle. So auch, in welchem Ausbildungsjahr die Studierenden sind. Grundsätzlich helfen mir die Reaktionen und das Verhalten meiner Klasse auf die Studierenden in Bezug auf das Coaching und schlussendlich auch für die Beurteilung. Denn die Schülerinnen und Schüler spiegeln uns Erwachsene wunderbar.
Die Zusammenarbeit mit der PHBern:
Sowohl für mich, aber auch für unsere Schule ist die Zusammenarbeit mit der PHBern sehr gewinnbringend!
Ich schätze den Austausch, die Verbindung sowie Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis ausserordentlich. Meine Schule konnte schon mehrere Studierende direkt im oder nach dem Master bei uns einstellen.
Ich schätze an der Zusammenarbeit vor allem, dass sie sehr konstruktiv und unmittelbar ist sowie dass mir sehr viel Verantwortung übertragen und Vertrauen entgegengebracht wird.
Diesen Tipp gebe ich interessierten Praxislehrpersonen:
Ich fände es spannend aufzuzeigen, dass es in der Rolle als PLP viele verschiedene Tätigkeiten gibt, dass die Arbeit vielseitig ist. So ist es meiner Meinung nach wichtig, sich gut zu überlegen, wo sind meine Ressourcen und Kompetenzen? Was kann ich den Studierenden mitgeben? Was davon brauche ich für welches Praktikum?
Grundsätzlich finde ich es wichtig, dass man offen und neugierig ist und über eine ausreichende Kommunikationsfähigkeit verfügt. Auch die Reflexionsbereitschaft und -fähigkeit sollte hoch sein.
Eine Anekdote aus meinem Schulalltag:
Ich liebe jeweils den Moment, wenn sich meine Klasse und die Praktikantinnen und Praktikanten zum ersten Mal sehen – ihre Neugier, beidseitig, ist unbezahlbar. Auch schmunzle ich bei Aussagen der Jugendlichen wie folgender von letzter Woche zu einem BEP-Studenten: "Ah, Sie sind ja erst in ihrem ersten Praktikum, Herr X, da müssen Sie das noch nicht können. Da schauen wir mal einfach, ob Sie überhaupt geeignet sind."