Die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden sind wesentliche Voraussetzungen für den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern. Aber auch das Stärken der eigenen psychischen Gesundheit als Lehrperson ist von grosser Bedeutung und führt zu grösserer Zufriedenheit im Beruf. Es geht also darum, die Gesundheit von Lehrpersonen UND Schülerinnen und Schülern zu fördern.
Der CAS Psychische Gesundheit an der Schule hat deshalb zum Ziel, eine Brücke zu bauen zwischen der Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, dem Gestalten eines gesundheitsförderlichen Systems und der Unterstützung der psychischen Gesundheit von Lehrpersonen. Erkennen, Befähigen und Handeln bilden die wichtigen Brückenpfeiler dieser Weiterbildung.
5 gute Gründe für den CAS Psychische Gesundheit an der Schule
Psychisch gesunde und gestärkte Kinder haben einen grösseren Lernerfolg und sind glücklicher.
Die Mechanismen zu kennen, wie die psychische Gesundheit gefördert werden kann, hilft nicht nur im Schulalltag.
Gruppendynamiken zu kennen und positiv zu nutzen, hilft im Klassenverband genauso wie im Lehrpersonenkollegium.
Als Gesundheitsbeauftragte/r meiner Schule kann ich viel bewirken.
Zu wissen, wie die eigene psychische Gesundheit gestärkt werden kann, führt zu grösserer Zufriedenheit im eigenen Beruf.
Start im August 2024
Der CAS richtet sich an Lehrpersonen und Schulleitungen, die sich im Spannungsfeld zwischen der individuellen Begleitung einzelner Schülerinnen und Schüler, den Rahmenbedingungen des Schul- und Bildungssystems sowie der Herausforderung, die eigene Gesundheit nicht aus den Augen zu verlieren, bewegen.
Der Lehrgang startet am 30. August 2024 und findet jeweils freitags statt. Im Frühling findet zudem eine Blockwoche statt, in der die relevanten Themen vertieft und diskutiert werden können.
Sie möchten eine Brücke bauen zwischen der Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, dem Gestalten eines gesundheitsförderlichen Systems und der Unterstützung der psychischen Gesundheit von Lehrpersonen? Dann ist dieser Lehrgang genau der richtige für Sie.
Das Forschungsteam (v.l.n.r.): Barbara Stalder, Miriam Weich und Franziska Templer
Das Engagement von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten im Kanton Bern verändert sich im Laufe der vier Jahre an der Sekundarstufe II. Ist das Engagement zu Beginn noch recht hoch, sinkt es ab dem zweiten Jahr kontinuierlich. Das zeigt die Langzeitstudie "Mit Erfolg durchs Gymnasium", kurz MEGY (siehe Infobox). Befragt wurden rund 1'400 Jugendliche im Kanton Bern zu den Fächern Deutsch, Französisch und Mathematik. Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, welche Faktoren das Engagement der Schülerinnen und Schüler beeinflussen. Lehrpersonen spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie haben Gestaltungsmöglichkeiten, wie sie das Engagement in ihren Klassen fördern können.
Hangover nach einem Jahr
"Im ersten Jahr tritt der sogenannte Honeymoon-Hangover-Effekt ein und das Engagement sinkt", kommentiert Franziska Templer die Ergebnisse. Sie ist Dozentin am Institut Sekundarstufe II der PHBern und Co-Projektleiterin. Eine mögliche Erklärung für den Effekt: Die Begeisterung für die neue Schule, die neue Umgebung, für neue Lehrpersonen wie auch neue Mitschülerinnen und Mitschüler flacht ab und eine Art Ernüchterung tritt ein. Die Jugendlichen werden in ihrem Urteil differenzierter und schätzen ihre Interessen entsprechend weniger positiv ein. Nicht nur das Engagement, auch das Interesse sinkt.
Interesse nach Fächern
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T0 zeigt das Interesse zu Beginn des Gymnasiums, T1 am Ende des GYM1
Je nach Fach unterschiedlich engagiert
Eine weitere Erkenntnis: Das Engagement ist fachspezifisch. Diese Tendenz nimmt im Laufe des Gymnasiums zu. Eine Schülerin kann für Mathematik begeistert sein, aber wenig Interesse an Französisch zeigen. Es kristallisieren sich ausserdem verschiedene Interessensprofile heraus, z. B. sprachlich Interessierte im Vergleich zu mathematisch Interessierten. Und noch was fällt laut Franziska Templer auf: "Wir haben in unserer Studie festgestellt, dass sich etwa 7 Prozent der Jugendlichen für keines der untersuchten Fächer Mathematik/Französisch/Deutsch besonders interessieren. Man kann hier von völlig demotivierten Schülerinnen und Schülern sprechen."
Hintergrund der Langzeitstudie
Die MEGY-Studie untersuchte das Engagement von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten in den Fächern Deutsch, Mathematik und Französisch während ihrer vierjährigen Gymnasialzeit von 2017 bis 2021. Das Projekt wurde geleitet von Prof. Dr. Barbara E. Stalder, Dr. Franziska Templer und Dr. Miriam Weich (Teilstudie zu Mathematik), assistiert von Fabienne Lüthi, Sabine Lehmann, Isabelle Fischer und Janko Käser. Es gab fünf Befragungswellen. Im ersten Jahr füllten die Schülerinnen und Schüler zwei Fragebogen aus, danach einen jeweils am Ende des Schuljahres.
An jeder Befragung nahmen rund 1'400 Lernende der deutschsprachigen (auch zweisprachigen) öffentlichen und privaten Gymnasien aus über 70 Klassen aus dem Kanton Bern teil.
Untersucht wurden verschiedene Dimensionen von Engagement. Zum Beispiel, welche Emotionen Jugendliche beim Lernen haben, wie aktiv sie sich am Unterricht beteiligen oder ob sie tiefenbasierte Lernstrategien anwenden. Ziel war es, besser zu verstehen, warum sich Schülerinnen und Schüler unterschiedlich für die drei Fächer einsetzen, wie sich ihr Engagement über die Zeit entwickelt und welche Auswirkungen dies auf ihre Leistung und ihre Ausbildungszufriedenheit hat.
Die Daten verraten auch, dass die Zufriedenheit mit den Noten ebenfalls fachspezifisch ist. Jemand kann mit einer 4 in Mathematik zufrieden sein, aber im Fach Deutsch muss es mindestens eine 5 sein. Schulerfolg bedeutet nicht nur, gute Noten zu erreichen. Erfolg beinhaltet für Schülerinnen und Schüler beispielsweise auch, "dass ich einmal den Weg gehen kann, den ich will". Oder: "Freude an dem zu haben, was man macht, und zufrieden mit sich selbst sein." Die Zufriedenheit ist dann gross, wenn der Einsatz im Vergleich zum Resultat verhältnismässig ist. Noten und Zufriedenheit beeinflussen gemäss den Studiendaten das Engagement. Und umgekehrt: Wer engagierter ist, kann öfter Erfolge feiern, und dies stärkt wiederum das Engagement und die Selbstwirksamkeitserwartungen. Ein neuer, wichtiger Begriff, der ins Spiel kommt.
Hohe Selbstwirksamkeitserwartungen motivieren
In der Studie haben sich diverse Einflussfaktoren auf das Engagement herauskristallisiert. Miriam Weich, Dozentin am Institut für Forschung, Entwicklung und Evaluation (IFE), hebt hohe Selbstwirksamkeitserwartungen als einen zentralen Punkt für das Engagement hervor: "Erleben sich die Schülerinnen und Schüler als kompetent – das heisst, spüren sie 'Ich schaffe das' –, ist das ein sehr stärkendes Gefühl, das motiviert." Neben der Überzeugung, erfolgreich sein zu können, spielt es für das Engagement der Jugendlichen ebenfalls eine grosse Rolle, dass sie den Lernstoff als relevant und nützlich erachten.
Ein Berner Gymnasiast im dritten Jahr, nach seinem Engagement befragt, erzählt: "Am meisten interessiert mich Mathematik und Biologie. Die Sprachen liegen mir nicht. Da gibt es nur Ausnahmen zum Auswendiglernen. Nichts dabei ist logisch." Und damit ist für ihn klar: Hauptsache in den Sprachen genügend bleiben und dort Energie investieren, wo er Spass hat und Erfolgserlebnisse verzeichnet. Damit bestätigt er – er möchte lieber anonym bleiben – die Resultate der Studie: Nicht nur hohe Selbstwirksamkeitserwartungen sind wichtig, sondern auch die Überzeugung der Schülerinnen und Schüler, dass ihnen das Gelernte und das Engagement in diesem Fach etwas bringt. Sei es für den Alltag oder die eigene Laufbahn. Dann engagieren sie sich. Genau hier können Lehrpersonen den Ball aufnehmen.
Lehrpersonen wirken bestärkend
Beides – sowohl Selbstwirksamkeitserwartungen als auch die erlebte Relevanz der Jugendlichen – können Lehrpersonen beeinflussen. Und dadurch indirekt auch das Engagement. Michael Kägi, ehemaliger Student am Institut Sekundarstufe II, unterrichtet seit 2019 am Gymnasium Biel-Seeland Französisch. Er kann die Resultate der Langzeitstudie aus eigener Erfahrung bestätigen. "Die Schülerinnen und Schüler schätzen an meinem Unterricht offenbar, dass ich die frankophone Kultur lebe und liebe. Meine Begeisterung ist spürbar und steckt sie an. Ich mache sie neugierig, und das ist meiner Meinung nach ein Schlüssel zum Erfolg."
Michael Kägi gestaltet den Unterricht bewusst abwechslungsreich und setzt, wenn immer möglich, die Schülerinnen und Schüler der Sprache aus. Sei es mit Exkursionen, Studienreisen oder Online-Sprachaustausch. Er setzt bereits um, was die erhobenen Daten zeigen: Lehrpersonen spielen eine zentrale Rolle beim emotionalen Engagement der Klasse. Wenn die Schülerinnen und Schüler im Unterricht Erfolgserlebnisse haben sowie strukturiertes und wertschätzendes Feedback zu ihrer Leistung erhalten, schafft das ein gutes Klassenklima und einen sicheren Lernraum. All das fördert das Engagement. Miriam Weich führt aus: "Lehrpersonen müssen nicht nur gut erklären können, sondern auch Spass am Unterrichten und an der individuellen Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler haben. Wenn sie ausserdem die Lebenswelt in den Unterricht einbeziehen, wird es richtig konkret und damit auch relevant." Zusammengefasst heisst das: Lehrpersonen können bezüglich des Engagements der Schülerinnen und Schüler mehr bewirken, als sie vielleicht glauben.
Bildung schafft Chancen – dafür setzen sich die Forschenden der PHBern ein.
Das Institut für Forschung, Entwicklung und Evaluation der PHBern fördert mit exzellenter Forschung, gezielter Nachwuchsförderung und einem offenen Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen hochwertige Bildung für alle.
Eine Langzeitstudie der PHBern zeigt, dass das Engagement von Schülerinnen und Schülern nach der GYM1 nachlässt. Das Forscherinnenteam zeigt auf, warum das so ist und wie Lehrpersonen unterstützend wirken können.
Wer sich in der Schweiz über sonderpädagogische Massnahmen informieren möchte, stösst schnell auf kantonale Unterschiede hinsichtlich der Bezeichnung, Verordnung und Umsetzung von sonderpädagogischen Massnahmen sowie auf eine unübersichtliche Datenlage. "Bei Schulbesuchen, Referaten und in Projekten wie der BELIMA-Studie stellten wir fest, dass Schulteams oder Eltern oft unsicher sind, wie sonderpädagogische Massnahmen konkret vergeben werden", erklärt Caroline Sahli Lozano, Projektleiterin von InSeMa.
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Ob und wie ein Kind mit besonderen Bedürfnissen integriert oder separativ beschult und unterstützt wird, hängt stark vom Wohnkanton ab.
Caroline Sahli Lozano
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Projektleiterin von InSeMa
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Praxisnahes Tool für mehr Transparenz
Genau hier setzt die InSeMa-Karte an: Sie entstand im Jahr 2021 aus dem direkten Bedarf der Praxis nach einer übersichtlichen und vergleichbaren Darstellung aller kantonalen Regelungen. Entwickelt wurde das Instrument von einem Forschungsteam der PHBern gemeinsam mit der Stiftung Schweizer Zentrum für Heil- und Sonderpädagogik (SZH), finanziert durch das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (EBGB). Weil sich die Regelungen laufend ändern, wurde die Karte nun in Zusammenarbeit mit den kantonalen Stellen aktualisiert. Unterstützt wurde dieser Prozess von Masterstudierenden des Instituts Sekundarstufe I der PHBern im Rahmen ihres Forschungspraktikums.
Aktualisierte Inhalte auf einen Klick
Die neue Version bietet:
neu erfasste Daten des Kantons Solothurn
vollständige französische Übersetzung
aktualisierte Angaben zu Bezeichnung, Verordnung und Umsetzung in allen teilnehmenden Kantonen
Die aktuellen Daten zeigen: Kantonale Unterschiede bleiben deutlich – etwa beim Angebot von Sonderklassen oder bei der Ressourcenvergabe. "Das hat Folgen für das Wohlbefinden und Stressempfinden von Schulteams, Kindern und Eltern", so Sahli Lozano.Wie genau Schulteams und Beteiligte mit unterschiedlichen Integrationsanforderungen umgehen und welche Faktoren das Wohlbefinden beeinflussen, untersucht ein Forschungsteam derzeit im SWING-Projekt.
Praktischer Nutzen
Die Karte bündelt Informationen, die sonst in zahlreichen kantonalen Dokumenten verstreut sind. "So lassen sich Massnahmen, ihre Benennung und ihre Umsetzung direkt miteinander vergleichen", erklärt Caroline Sahli Lozano.
Für Lehrpersonen und Eltern ist die Karte besonders hilfreich: Besteht bei einem Kind ein besonderer Förderbedarf, kann rasch geprüft werden, welche Massnahmen möglich sind, wer diese verordnet und welche Unterlagen nötig sind. Das erleichtert Planung und Entscheidungsprozess. Auch in der Aus- und Weiterbildung sowie in der Forschung erweist sich die Karte als wertvolles Instrument – etwa, um sich einen Überblick über Massnahmen und kantonale Unterschiede zu verschaffen.
Ausblick: Karte wird weiterentwickelt
Die InSeMa-Karte wird laufend erweitert. Geplant ist, künftig auch kantonale Schulassistenzmodelle sowie weitere Massnahmen wie Logopädie und Psychomotoriktherapie abzubilden. So bleibt InSeMa ein aktuelles Werkzeug für Praxis, Forschung und Politik.
Studie zu den Auswirkungen von integrativen Massnahmen auf das Wohlbefinden und Stressempfinden von Schulteams, Kindern und Erziehungsberechtigten: SWING
Bildung schafft Chancen – dafür setzen sich die Forschenden der PHBern ein.
Das Institut für Forschung, Entwicklung und Evaluation der PHBern fördert mit exzellenter Forschung, gezielter Nachwuchsförderung und einem offenen Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen hochwertige Bildung für alle.
Wie werden in der Schweiz sonderpädagogische Massnahmen vergeben? Welche Unterschiede bestehen zwischen den Kantonen? Die interaktive Karte zu integrativen und separativen schulischen Massnahmen (InSeMa) wurde aktualisiert und ist neu auch vollständig auf Französisch einsehbar.
Am 29. November stimmen die Schweizer Bürgerinnen und Bürger über die Konzernverantwortungsinitiative ab. Aus diesem aktuellen Anlass stellt die PHBern das frisch überarbeitete IdeenSet Globalisierung vor. Es beinhaltet Unterrichtsmaterialien, welche die Ursachen und Folgen der Globalisierung beleuchten. Anhand verschiedener Fallbeispiele zu Themen wie Rohstoffe, Lebensmittel oder Mode lernen die Schülerinnen und Schüler im 3. Zyklus oder auf Stufe Sekundarschule II, die Auswirkungen der wirtschaftlichen Tätigkeit von Grosskonzernen auf Mensch und Umwelt kennen.
Mit den drei Fachdidaktikmastern, welche die PHBern anbietet, beteiligt sich die PHBern am schweizweiten Aufbau der wissenschaftlichen Fachdidaktiken und arbeitet dafür eng mit anderen Hochschulen zusammen. An der PHBern können Studierende einen Fachdidaktikmasterabschluss in den Bereichen Sport, Textiles und Technisches Gestalten (TTG) – Design (D) sowie Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) und Nachhaltige Entwicklung (NE) erwerben. Diese Ausbildungen eignen sich insbesondere für Personen mit Lehrdiplom und bieten attraktive Berufsperspektiven. Absolventinnen und Absolventen arbeiten als Dozierende an Pädagogischen Hochschulen, vertiefen sich in der Forschung, erarbeiten Lehrmittel oder betreuen ausserschulische Lernorte.
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Die drei Studierenden Roger Meile, Céline Rauber und Sabrina Brogle (v.l.n.r.) der Fachdidaktikmasterstudiengänge würden ihr Studium definitiv weiterempfehlen.
Roger Meile (26) aus Oberegg, Student Fachdidaktikmaster Sport
«Nach der Ausbildung zum Koch und dem Vorkurs an der PHSG habe ich mich zum Primarlehrer ausbilden lassen. Den Bachelor in der Tasche, habe ich gleich mit dem Studium Fachdidaktikmaster Sport angefangen. Nebenbei arbeite ich 20 Prozent an einer Primarschule. Gründe für meine weiteren Studien: Ich treibe sehr gerne Sport, und auch das Unterrichten gefällt mir sehr. Ich habe als Trainer gearbeitet und dabei festgestellt, dass ich einen grossen Einfluss auf das Sportverhalten der Kinder haben kann. Dies finde ich auch aus gesellschaftlicher Sicht wichtig, da sich viele Kinder heutzutage zu wenig bewegen. Während meines Studiums habe ich gemerkt, dass aus meiner Sicht im Fach Sport nicht immer praxisnah doziert wird. Deshalb dachte ich mir: Da gibt es Optimierungspotenzial, und ich könnte lernen und später vermitteln, wie man es besser macht. Gerne würde ich nach dem Studium an einer PH arbeiten. Durch meine vielfältigen Erfahrungen und den Master könnte ich den Studierenden viele Tipps aus der Praxis geben und sie und ihren Unterricht so weiterbringen.»
Céline Rauber (23) aus Kerzers, Studentin Fachdidaktikmaster NMG+NE
«Nach dem Bachelor als Primarlehrerin habe ich im Jahr 2019 direkt das Fachdidaktikmasterstudium in Angriff genommen. Nebenbei arbeite ich als Hilfsassistentin im Think Tank Medien und Informatik an der PHBern. Unser Studiengang ist sehr durchmischt, und der Austausch untereinander ist einzigartig. Durch die unterschiedlichen Erfahrungen und Vertiefungen können wir Studierende untereinander stark voneinander profitieren. Ich habe mich für dieses Studium entschieden, da der Studiengang noch relativ neu ist. Dies bietet mir die Möglichkeit, etwas Neues mitzuprägen. Ausserdem verschafft das Studium mir einen Exklusivitätsfaktor, da in der Schweiz noch nicht viele über diesen Master verfügen. Die Inhalte unseres Studiums werden in anderen Studiengängen wenig thematisiert, und ich möchte dieses Wissen gerne teilen. Mein Traumberuf: Dozentin an einer Pädagogischen Hochschule zu werden. Im Studium habe ich aber auch gemerkt, wie spannend die fachdidaktische Forschung ist. Daher habe ich noch keine konkreten Pläne nach meinem Abschluss. Das ist aber nicht schlimm, denn das Masterstudium bietet mir einen Werkzeugkasten, aus dem ich mich später einfach bedienen kann, je nachdem, wie ich mich weiterentwickeln will.»
Sabrina Brogle (36) aus Küttigen, Studentin Fachdidaktikmaster TTG-D
«Nachdem ich einige Jahre sowohl auf der Sekundarstufe 2 als auch auf der Sekundarstufe 1 unterrichtet habe, arbeite ich nun seit mehreren Jahren als BG- und TTG-Lehrerin auf der Sekundarstufe 1. Zudem bin ich Praxislehrerin und begleite Studierende an unserer Schule und sorge für einen reibungslosen Ablauf im Partnerschuljahr. Ich wollte schon länger eine Weiterbildung absolvieren, habe aber nie die passende gefunden. Erst nachdem ich einen Artikel über den Fachdidaktikmaster gelesen hatte, wurde mir klar, dass ich genau danach gesucht habe. Die Zusammenarbeit mit Studierenden finde ich als Praxislehrerin sehr interessant und bereichernd. Gerne würde ich als PH-Dozentin Fuss fassen und die Studierenden auf ihre Aufgaben und ihre Verantwortung als zukünftige TTG-Lehrpersonen vorbereiten. Weiter kann ich als Dozentin die Weiterentwicklung des Fachs mitgestalten und prägen. Am Studium schätze ich, dass ich es frei gestalten kann und eigene Schwerpunkte setzen darf. Natürlich entstehen auch immer wieder Fachdiskurse, die sehr spannend und horizonterweiternd sind. Dabei lerne ich viele Menschen kennen, deren berufliche Entwicklungen und Sichtweisen sehr unterschiedlich sind. Das finde ich sehr bereichernd!»
Möchten Sie gerne mehr zu den verschiedenen Fachdidaktikmaster-Studiengängen der PHBern erfahren?
Zwischen 2014 und 2018 hat die PHBern drei ganz unterschiedliche Fachdidaktikmaster etabliert, die vielfältige Berufsperspektiven bieten. Drei Studierende erzählen, weshalb sie sich für das Studium entschieden haben und was sie am meisten antreibt.
Elena studiert im Monofach mit integrierter Berufspädagogischer Qualifikation und steht kurz vor dem Abschluss. Sie hat nach dem Gymnasium ein Fachstudium gewählt, da sie so verschiedene Möglichkeiten nach dem Abschluss hat. Das Fachstudium hat sie so begeistert, dass sie ihr Wissen unbedingt an Jugendliche weitergeben wollte, weshalb sie sich für ein Studium an der PHBern entschied.
Patrik wusste schon immer, dass er Sekundarstufe II-Lehrer werden möchte. Er plante sein Studium entsprechend und unterrichtet nun Physik und Mathematik am Gymnasium, an einer Fachmittelschule sowie an der Berner Fachhochschule. Er mag es mit Menschen zusammenzuarbeiten, seine Begeisterung für das Fach zu teilen und empfindet es immer wieder als spannende Herausforderung, den Inhalt so zu verpacken, dass die Jugendlichen diesen verstehen.
Beide sind sich einig, dass auf der Sekundarstufe II zu unterrichten sehr interessant, aber auch sehr bereichernd für sie selbst ist. Die Jugendlichen verfügen bereits über ein grosses Vorwissen, was spannende Diskussionen ergibt.
Interessiert?
Möchten Sie ebenfalls Jugendliche begeistern und Ihr Fachwissen weitergeben? Erfahren Sie mehr zum Sekundarstufe II-Studium.
Eine Studentin und ein Absolvent des Studiengangs Sekundarstufe II erzählen, weshalb sie sich entschieden haben, Lehrperson für die Sekundarstufe II zu werden und was ihnen am Studium am besten gefallen hat.
Diese Fragen bilden den Auftakt eines Arbeitsschwerpunkts des Instituts für Weiterbildung und Dienstleistungen der PHBern.
Die dazugehörigen Angebote zeigen auf, inwiefern Persönlichkeitsentwicklung mit der Stärkung der Sozial- und Selbstkompetenzen, aber auch mit einer bewussten Auseinandersetzung mit sich selbst und der eigenen Umgebung zusammenhängt.
Wird die Beziehung zu sich und zu andern gestärkt, macht sich dies nicht nur im Klassenzimmer, sondern auch im Kollegium und im privaten Umfeld bemerkbar – so gesehen beginnt Beziehung bei mir.
Wer gesund und zufrieden ist, lebt in Balance und in Beziehung mit sich selbst.
Was aber braucht es für ein gesundes Gleichgewicht?
Warum ist es wichtig, sich besser zu kennen, und wie kann dies zur Entfaltung des eigenen Potenzials und auch zu einer höheren Lebenszufriedenheit beitragen?
Studierende, welche ab Herbstsemester 2022 das Lehrdiplom für die Sekundarstufe II erwerben, haben neu noch mehr Möglichkeiten, ihr Studium nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen anzupassen. So können Studierende beispielsweise in einzelnen Modulen zwischen verschiedenen Durchführungen von Lerngelegenheiten wählen: Analog in Form eines Seminars, analog mit einem höheren Anteil an Selbststudium und punktueller Präsenz oder digital. Zudem wurde die generelle Präsenzpflicht abgeschafft. Neu legen die Dozierenden im Rahmen von weiteren Verbindlichkeiten fest, an welchen einzelnen Terminen eine Präsenz erforderlich ist.
Weniger Prüfungen
Eine stärkere Individualisierung des Studiums wird geboten, indem in den Vertiefungsmodulen die Art und Weise der Leistungsnachweise gewählt werden kann. Anstelle von standardisierten Leistungskontrollen können Studierende Modularbeiten erstellen, bei welchen sie das Thema selbst wählen. Zudem kann je nach Vertiefungsmodul auch in der Forschung und Entwicklung mitgearbeitet werden, wobei das Projekt individuell ausgesucht werden kann. Dies hat zur Folge, dass die Studierenden selbst über Lernwege entscheiden – je nachdem, was am besten zu ihnen und ihrer Situation passt.
Schwerpunkt nach eigenen Wünschen
Der Bereich der individuellen Vertiefung wird vergrössert, sodass Profilierungen im Umfang von mindestens fünf ECTS-Punkten gewählt werden können. Eine Profilierung ermöglicht den Studierenden nicht nur, sich nach den eigenen Interessen zu vertiefen, sondern auch, sich auf dem Arbeitsmarkt als Spezialist*in auszuweisen. Zur Auswahl für die eigene Vertiefung stehen je nach Studienprofil die folgenden Themen: Berufspädagogik, Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Interdisziplinarität, Erweiterter Berufsauftrag von Lehrpersonen, Heterogenität und Inklusion, Alternative Lehr- und Lernformen, Deutsch als Zweitsprache und Immersion. Wer sich nicht entscheiden kann, kann innerhalb der freien Vertiefung ein eigenes Programm aus allen Vertiefungen zusammenstellen und die entsprechenden Lerngelegenheiten frei wählen.
Weiterhin kann das Studium nach wie vor in zwei Semestern im Vollzeitstudium abgeschlossen und im Teilzeitstudium auf bis zu sieben Semester erweitert werden. Zusätzlich können durch die Integration der berufspädagogischen Qualifikation für das Unterrichten an Berufsmaturitätsschulen die eigenen Berufschancen noch mehr erweitert werden.
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Mehr zum Studium erfahren
Möchten Sie noch mehr zum Studiengang und zur Sekundarstufe II erfahren oder sich direkt fürs Frühlingssemester 2023 anmelden?
Das Studium "Lehrdiplom Sekundarstufe II" startet mit einem neuen Studienplan ins Herbstsemester 2022. Dieser ermöglicht ein individualisiertes und flexibilisiertes Studium, das den Transfer zwischen Theorie und Praxis sicherstellt und die digitale Transformation berücksichtigt.
Flavia Mäder, was ist Ihr fachlicher Hintergrund?
Ich habe an der Universität Zürich Geografie und an der ETH Zürich Atmosphäre und Klima studiert. Dann wechselte ich für den Master an die Universität Bern und studierte zwei Jahre Klimawissenschaften am Oeschger Centre for Climate Change Research und spezialisierte mich im Fachgebiet Atmosphärendynamik. Bereits während des Masterstudiums habe ich Veranstaltungen an der PHBern besucht, um mich nebst dem naturwissenschaftlichen Studium auch noch pädagogisch und didaktisch weiterzubilden. Damals wusste ich aber noch nicht, dass ich tatsächlich einmal als Lehrperson arbeiten werde!
Weshalb möchten Sie auf der Sekundarstufe II unterrichten?
Ich arbeite bereits seit einem Jahr als Geografie-Lehrperson an der Kantonsschule in Menzingen im Kanton Zug. Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich sogar noch vor dem Abschluss des Lehrdiploms einen Job an einer wunderschönen Schule gefunden habe!
Nach Praktika und Jobs in der Wissenschaft und Privatwirtschaft wurde mir klar, dass ich meine Arbeitszeit nicht nur hinter dem Computer verbringen möchte. Als ehemalige und langjährige Pfadileiterin mag ich es sehr, mit Jugendlichen zusammenzuarbeiten. Der gymnasiale Lehrberuf vereint diese beiden Leidenschaften und ist deshalb eine optimale Kombination für mich!
Welches waren Ihre bisherigen Key Learnings während des Studiums?
Am ehesten die Learnings vom Praktikum und das Wissen zur Fachdidaktik.
Wie haben Sie das Praktikum erlebt? Was war Ihr Highlight?
Das Praktikum ist eine sehr intensive Zeit. Ein Highlight war sicherlich, dass ich eine neue Schule, mit verschiedensten Schülerinnen und Schüler sowie einer anderen Schulkultur kennengelernt habe. Ein weiteres Highlight war, dass ich eine FMS-Klasse unterrichten durfte. Da ich bis anhin nur auf gymnasialer Stufe unterrichtet habe, bot dies eine grosse Lerngelegenheit.
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Das Feedback zu den Lektionen war sehr hilfreich, war aber auch eine Herausforderung, da ich möglichst alle genannten Punkte gut und schnell umsetzen wollte. Da muss und musste ich mir immer wieder sagen: Es gibt keine perfekte Lektion!
Flavia Mäder
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Studentin, Institut Sekundarstufe II
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Welche Herausforderungen gab es im Praktikum?
Da ich neben dem Praktikum 75% an der Kantonsschule Menzingen arbeitete, war die grösste Herausforderung das Zeitmanagement. Natürlich wollte ich möglichst viel vom Praktikum und von der Erfahrung meiner Praktikumslehrperson profitieren. Dies bedingte aber eine unverhältnismässig grosse Vorbereitungszeit und ein ständiges Hinterfragen meines Tuns.
Das Feedback zu den Lektionen war sehr hilfreich, war aber auch eine Herausforderung, da ich möglichst alle genannten Punkte gut und schnell umsetzen wollte. Da muss und musste ich mir immer wieder sagen: Es gibt keine perfekte Lektion!
Welche an der PHBern erworbenen Grundlagen könnten Sie im Praktikum anwenden?
Die Fachdidaktik schuf meiner Meinung nach die wichtigste Grundlage. Die zweisemestrige Veranstaltung à 4 Lektionen ist sehr intensiv, aber im Nachhinein habe ich davon am meisten profitiert. Zu Gute kam mir, dass ich das Gelernte gleich in der Praxis ausprobieren und anwenden konnte. Zudem habe ich einen Blockkurs zur Rhetorik und Auftrittskompetenz besucht, den ich sehr empfehlen kann. Aus der Vielzahl der Veranstaltungen erscheinen mir diese beiden Veranstaltungen für den späteren Lehrberuf am sinnvollsten.
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Wenn du die Chance erhältst, bereits während des PH-Studiums als Lehrperson zu arbeiten, dann pack sie!
Flavia Mäder
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Studentin, Institut Sekundarstufe II
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Was können Sie zukünftigen Sekundarstufe-II-Lehrpersonen oder -Studierenden mit auf den Weg geben?
Wenn du die Chance erhältst, bereits während des PH-Studiums als Lehrperson zu arbeiten, dann pack sie!
Welche Erinnerungen haben Sie noch an Ihre Sekundarstufen-Zeit?
Sehr gute Erinnerungen! Ich war selbst zunächst zwei Jahre in der örtlichen Sekundarschule und wechselte dann ans Gymnasium. Freundschaften, die ich während des Gymnasiums geknüpft habe, halten bis heute noch – ich wohne mit zwei Gymi-Kolleginnen zusammen. Dies zeigt mir auch, dass die Zeit am Gymnasium eine prägende ist und auch für das spätere Leben einen grossen Stellenwert hat. Dies versuche ich auch meinen Schülerinnen und Schüle zu vermitteln!
Stichwort "Digitalisierung": Wie sieht der Unterricht in 20 Jahren aus?
Ich denke, dass vermutlich teilweise alternative Lern- und Lehrformen angeboten werden und beispielsweise Geografie nicht mehr während zwei Wochenlektionen unterrichtet wird, sondern in Form von kurzen, definierten Fachinputs. Zum Beispiel mit Erklärvideos, die von den Lehrpersonen gemacht wurden und von den Lernenden jederzeit unterbrochen oder zurückgespult werden können. Die Lehrperson versteht sich dabei mehr als Coach und Ansprechperson anstatt als "Wissensvermittlerin" oder "Wissensvermittler". Eine solche Lernlandschaft würde sicherlich einen sehr differenzierten Unterricht ermöglichen, sodass individuell auf Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingegangen werden kann.
Flavia Mäder ist ehemalige Geografie- und Klimawissenschaften-Studentin und geht in ihrem Gebiet auf. Allerdings schlummerte immer schon eine weitere Leidenschaft in ihr: Pädagogik. Und damit hat Flavia etwas gemacht. Gerade erst hat sie ihr PH-Studium in Bern abgeschlossen, nachdem sie das letzte Praktikum absolviert hat. Im Interview verrät Flavia, wieso sie sich für diesen Weg entschieden hat und teilt ihre Erfahrungen zum Studium.
Im August 2022 ist das Projekt "Active School: Nachhaltige schulische Bewegungsförderung" gestartet. Forschende des Fachdidaktikzentrums Sport der PHBern und des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Bern ermutigen Schulen, mit "Active School" die Bewegungsförderung stärker im Schulalltag zu integrieren. Ab August 2023 werden interessierte Schulleitungen oder Sportlehrpersonen von Primar- und Sekundarschulen aus dem Kanton Bern gesucht, die den Schulentwicklungsprozess zu mehr Bewegung an ihren Schulen in Gang setzen wollen. Die über drei Jahre angelegte Studie beinhaltet ein schulhausbezogenes Bewegungskonzept, Massnahmen zur Bewegungsförderung und Informationen über die Wirksamkeit des entwickelten Bewegungskonzepts.
Was? "Active School: Nachhaltige schulische Bewegungsförderung" ist ein Forschungsprojekt der PHBern und der Universität Bern und hat zum Ziel, mehr Bewegung in den Schulalltag zu bringen.
Warum? Mehr Bewegung wirkt sich positiv auf die psychische und physische Gesundheit aus und hat einen positiven Effekt auf das Lern- und Lehr-Klima an Schulen.
Wer? Gesucht werden interessierte Schulleitungen oder Sportlehrpersonen von Primar- und Sekundarschulen aus dem Kanton Bern.
Wann? Die Zusammenarbeit mit den Schulen beginnt ab dem Schuljahr 2023 oder 2024 und dauert drei Jahre.
Das Projekt "Active School" der PHBern und der Universität Bern will mehr Schwung in den Schulalltag bringen. Gemeinsam mit Schulen aus dem Kanton Bern sollen auf die jeweilige Schule angepasste Bewegungskonzepte entwickelt und umgesetzt werden. Ziel ist es, mit mehr Bewegung das Wohlbefinden und die Gesundheit an den Schulen zu steigern.