Studieninhalte Sekundarstufe I

Der Lehrberuf auf der Sekundarstufe I ist nicht nur anspruchsvoll sondern auch vielfältig. Das Studium spiegelt dies wider und umfasst mehrere Bereiche.

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Praktikum im Fachbereich Physik

Berufspraktische Ausbildung

Die berufspraktische Ausbildung meint den Teil der Ausbildung, den Sie im und in enger Zusammenarbeit mit dem Berufsfeld absolvieren. Sie erleben während des Studiums mehrere Praktika an einer Schule der Sekundarstufe I. Die Arbeit in und mit Schulklassen ermöglicht es Ihnen durch zahlreiche Kontakte und Erfahrungen, sich im Berufsfeld immer sicherer zu bewegen. Dabei werden Sie von professionellen Begleitpersonen und Coaches begleitet.

  • Im ersten Studienjahr nehmen Sie im Rahmen des vierwöchigen Berufseignungspraktikums (Vollzeit) die Gelegenheit wahr, Ihre Eignung und Neigung für das Studium und den Beruf zu prüfen. Sie gehen der Frage nach: Ist das der richtige Beruf für mich?
  • Das zweite Praktikum "Fachunterricht im Praktikumsteam" findet ab dem dritten Studiensemester statt und dauert fünf Wochen (Vollzeit). Der Fokus dieses Praktikums liegt auf kompetenzorientierten Aufgaben, formativen Beurteilungen und der Teamarbeit. 
  • Das dritte Praktikum findet als individualisiertes Praktikum (Integriertes Bachelor- und Masterstudium: Semesterpraktikum) statt und schliesst das Bachelorstudium ab. Dieses Praktikum ermöglicht, den Schulalltag über einen längeren Zeitraum kennenzulernen und erworbenes Wissen und Können anzuwenden und zu erweitern. 
  • Während des ganzen Studiums und insbesondere im Master können Lerngelegenheiten im Rahmen von Zusammenarbeitsprojekten mit Schulen realisiert werden.

Mehr Informationen zum individualisierten Praktikum

Die nachfolgende Abbildung bietet einen Überblick über die unterschiedlichen Studiengänge und deren Praktika am Institut Sekundarstufe I der PHBern. Je nach Studiengang werden unterschiedliche Praktika absolviert. Dabei sind weiss unterlegte Praktika verpflichtend im Rahmen des entsprechenden Studiengangs, hell unterlegte Praktika können nur mit einer entsprechenden Profilierung absolviert werden und dunkel unterlegte Praktika sind für den jeweiligen Studiengang nicht relevant.

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Übersichtstabelle über die verschiedenen Praktikumsvarianten nach Studiengang

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FDFW_IS1

Fachwissenschaften und Fachdidaktiken

Ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung als Lehrperson ist der Erwerb der notwendigen Kompetenzen für den Fachunterricht an der Sekundarstufe l. Die verschiedenen Fächer thematisieren aktuelle, schulrelevante Inhalte und zeigen, wie diese in der Schule vermittelt werden können. Das Angebot der Fachbereiche am Institut Sekundarstufe I orientiert sich am Deutschschweizer Lehrplan 21. Die Ausbildung findet in der Regel am Institut Sekundarstufe l statt. In den Fachbereichen Bewegung und Sport, Latein, Rätoromanisch sowie Ethik, Religionen und Gemeinschaft (ERG) werden Lernangebote auch an der Universität Bern bzw. der Universität Freiburg besucht.

Fächerwahl

Aus den 15 Fachbereichen, die angeboten werden, stellen Sie sich Ihr Studienprofil individuell zusammen. Im integrierten Bachelor- und Masterstudium werden vier der 15 Fachbereiche ausgewählt, wobei mindestens eines der Selektionsfächer auf der Sekundarstufe I,  also Deutsch, Französisch oder Mathematik, belegt werden muss (es können auch zwei oder alle drei dieser Fachbereiche gewählt werden). Fachbereiche, welche mehrere Disziplinen beinhalten, werden als Integrationsfächer bezeichnet und beinhalten ein zusätzliches Modul, welches die Mehrperspektivität im Fach thematisiert.

Die Zahl der zu belegenden Fachbereiche weicht bei anderen Studiengängen (Stufenerweiterung, Fachdiplom, Konsekutiver Master etc.) ab. Vertiefte Informationen finden Sie auch in den jeweiligen Studienplänen der verschiedenen Studiengänge.

Übersicht Fachbereiche

Gruppe A Gruppe B
(mind. 1 muss gewählt werden) Normalfächer Integrationsfächer

Für mehr Informationen zu den einzelnen Fachbereichen klicken Sie in der Tabelle auf die Verlinkungen.

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Studierende in der Vorlesung

Bildung, Erziehung und Soziales in Schule und Unterricht

"Wie gestalte ich als Lehrperson guten Unterricht ?", "Wie führe ich eine Klassengemeinschaft?", "Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Eltern und ausserschulischen Fachstellen?", "Wie kann ich als Lehrperson Jugendliche in ihrer Entwicklung optimal begleiten?", "Wie gehe ich mit den vielfältigen Voraussetzungen der Lernenden produktiv um?", "Wie funktioniert das Schulsystem insgesamt?"

Zur Beantwortung dieser Fragen beschäftigen Sie sich mit verschiedenen Ansätzen aus den Erziehungs- und Sozialwissenschaften: Grundlagen der Pädagogik, Didaktik,  und Psychologie gehören genauso dazu, wie soziologische oder bildungsphilosophische Aspekte. Das Studienangebot ermöglicht Ihnen, Bildung, Erziehung und Unterricht auf Basis wissenschaftlicher und evidenzorientierter Perspektiven zu analysieren und zu verstehen, um auch Ihren persönlichen Standpunkt zu unterrichtsbezogenen Fragen mündlich und schriftlich seriös vertreten zu können.

Sie erwerben das Know-how, um die relevantesten Forschungsergebnisse kritisch zu beurteilen und für das eigene pädagogisch-didaktische Handeln nutzbar zu machen.

Die erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Studieninhalte und Arbeitsmethoden bereiten Sie zudem auf Ihr Masterarbeitsprojekt vor, in welchem Sie sich zu einem selbst gewählten Thema vertiefen.

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Studierende und Dozent bei Besprechung.

Berufskonzept

Stellen Sie sich Ihren ersten Elternabend in einer neuen Klasse vor: Die Eltern interessieren sich dafür, wie Sie Ihren Auftrag als Lehrperson verstehen, und wollen wissen, wie Sie den Unterricht gestalten. Sie haben Fragen dazu, wie Sie Ihre Schülerinnen und Schüler beurteilen, wie Sie mit den Eltern zusammenarbeiten, welche disziplinarischen Massnahmen Sie vorsehen und wie Sie es mit den Hausaufgaben halten.

Um Fragen wie diese zu beantworten, entwickeln Sie von Beginn des Studiums an ein individuelles Berufskonzept. Dafür werden über einen längeren Zeitraum hinweg Materialien, Spuren und Gedanken gesammelt und verbunden. Es hilft Ihnen, Ihre Praxiserfahrungen, Ihre individuellen Studienleistungen und die persönliche Auseinandersetzung mit der Berufswahl und -rolle zu verbinden.

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Zwei Studierende in der Medienwerkstatt

Qualifiziert sein für die Gegenwart und Zukunft von Schule und Gesellschaft

Unser Studienangebot ist darauf ausgelegt, Sie möglichst optimal auf den künftigen Berufsalltag als Lehrperson in der Sekundarstufe I vorzubereiten. Deshalb greifen wir in unserem Studienangebot aktuelle, gesellschaftlich relevante Themen auf, wie sie auch im Lehrplan 21 integriert sind:

  • Berufliche Orientierung und Berufswahl sind zentrale Themen auf der Sekundarstufe I. Die Studierenden befassen sich in verschiedenen Modulen mit den besonderen Aspekten der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und erwerben Kompetenzen, um die Lernenden zielführend auf Berufslehren und weiterführende Schulen vorzubereiten.
  • Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) stellt Lernprozesse im Hinblick auf die Mitgestaltung einer zukunftsfähigen Entwicklung der Gesellschaft in den Mittelpunkt. Studierende lernen anhand konkreter Beispiele im Spannungsfeld von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft, die relevanten Kompetenzen bei Lernenden stufengerecht aufzubauen.
  • Die Auseinandersetzung mit zukunftsrelevanten gesellschaftlichen Herausforderungen vor dem Hintergrund der Digitalität gehören zum Lehrberuf. Entsprechend erweitern die Studierenden ihre eigene digitale Bildung, um mit Digitalität fach-, informatik- und mediendidaktisch begründet umgehen zu können.
  • Die Forschungs- und Berufsfeldorientierung dient angehenden Lehrpersonen dazu, eigene Anschauungen und Überzeugungen auf der Grundlage von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen in Frage zu stellen, ihr Berufs- und Unterrichtshandeln kritisch zu hinterfragen sowie klar definierte Fragestellungen entwickeln und methodisch korrekt umsetzen zu können.
  • Im Spannungsfeld zwischen Integration und Selektion kommt der Sekundarstufe innerhalb der obligatorischen Schule eine besondere Rolle zu. Das Querschnittsthema Heterogenität und Inklusion trägt diesem Umstand Rechnung. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Heilpädagogik werden die verschiedenen Dimensionen der Vielfalt in den Erziehungs- und Sozialwissenschaften sowie die inklusive Fachdidaktik in allen Fachbereichen in der Ausbildung zur Lehrperson auf der Sekundarstufe I schwerpunktmässig behandelt.
  • Sprache hat einen zentralen Stellenwert im Studium sowie im Beruf einer Lehrperson, denn Sprache ist das Instrument des Lernens und des Lehrens. Im Querschnittsthema Sprachkompetenz und Sprachkompetenzförderung entwickeln die Studierenden ihre eigene Sprachkompetenz weiter und lernen, ihre Schülerinnen und Schüler bei der Weiterentwicklung ihrer Sprachkompetenz zu unterstützen und zu fördern.

Alle Querschnittsthemen sind inhaltlich in veschiedenen Lerngelegenheiten und Leistungsnachweisen unterschiedlicher Modulen integiert sowie im Masterstudium mit je einem eigenständigen Modul vertreten.

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